Zu den Voraussetzungen einer wirksamen Selbstanzeige gehört, dass man die "Hosen vollständig runterlässt" und lückenlos alle Hinterziehungen offenlegt. Und nicht etwa mit einer Teiloffenlegung und Ausgleich der nicht verjährten Steuern das Finanzamt täuscht und gar von weiteren Prüfungen abhält. Ob Schwarzer dies mit ihrer Steueranzeige aus 2013 erfüllt hat, ist seit der Hausdurchsuchung vom 20. Mai 2014 und der Beschlagnahme von Kontounterlagen offen. Immerhin hat Schwarzer öffentlich nach Bekanntwerden ihrer Selbstanzeige behauptet, dass sie ehrlich war, dass sie die Wahrheit gesagt hätte und dass damit die missliche Steuerpetitesse erledigt wäre. Sie verbat sich weitere öffentliche Berichterstattungen und Spekulationen zu ihren Lasten: alles Kampagne. Allerdings: Falls die neuen Verdachtsmomente der Behörden zutreffen sollten und Schwarzer eine alte Steuerlüge mit einer dann allerdings ziemlich dreisten neuen Steuerlüge noch einmal getoppt hätte, stellte sich die Frage, welches Maß an Glaubwürdigkeit die Ikone des Feminismus für sich persönlich noch reklamieren könnte.
Umgekehrte Moral rechtfertigt ihr Konto
Im Februar hatte sich Alice Schwarzer, die eben als Steuerhinterzieherin bekannt geworden war, auf eine sehr uneinsichtige Art zerknirscht gezeigt und im Übrigen die Gewinne in Gestalt hinterzogener Einkommensteuer und wohl auch bis zum Jahr 1996 hinterzogener Vermögensteuer ganz selbstverständlich eingesackt.
-----------------------------------------------------------------------------
Weitere Details zu der Frage, wie korrekt sich Alice Schwarzer beim Aufbau ihres Imperiums verhalten hat, erhalten sie in der aktuellen Ausgabe der Wirtschaftswoche, die Sie hier in digitaler Form finden.
-----------------------------------------------------------------------------
Und sie tat ein Übriges: Ganz in dem für sie typischen Handlungsschema liegend die Tatsachen zu ihren Gunsten auf den Kopf zu stellen und die Moral umzukehren tönte sie: (...) Ein Wort noch zu meinen Gründen für dieses Konto: Ich habe in Deutschland versteuerte Einnahmen darauf eingezahlt in einer Zeit, in der die Hatz gegen mich solche Ausmaße annahm, dass ich ernsthaft dachte: Vielleicht muss ich ins Ausland gehen. So denke ich schon länger nicht mehr. Mein Konto hat sich in diesen Jahrzehnten durch Zinsen und Zinseszinsen vervielfacht, denn in all der Zeit habe ich nie einen Cent von dem Konto abgehoben. Es war einfach da. Zu meiner Beruhigung.(...)
Eins aber muss klargestellt werden: Eine "Hatz" gegen Alice Schwarzer, was immer sie damit meint und die sie gar zur Steuerflucht berechtigt hätte, hat es nie gegeben. Das ist eine gefühlte Legitimation der Alice Schwarzer, die offenbar eiskalt kalkuliert, dass sie damit durchkommt, was ja bis jetzt auch weitestgehend der Fall ist. Denn die meisten denken irrig, dass feministische Aggression eigentlich ganz selbstverständlich damals auch eine (sehr aggressive) Reaktion erzeugt hätte, was aber nicht und nie der Fall war.
Ein erheblicher Realitätsverlust
Ganz abgesehen davon ist es jedem Menschen unbenommen in der Schweiz ordnungsgemäß versteuertes "weißes Kapital" zu akkumulieren und die darauf anfallenden Zinsen ordnungsgemäß zu versteuern, was ja den Zweck aus Sicherheitsgründen Geld im Ausland bunkern zu wollen, vollkommen erfüllt hätte. Schwarzers mittelbare Einlassung, sie hätte quasi illegal werden müssen, um sich gegebenenfalls vor antifeministischen Attacken retten zu können, zeigt ein erhebliches Maß an Realitätsverlust, was ihre eigene Person anbelangt.
Schwarzer hatte in der Tat immer mal wieder scharfen Gegenwind von einzelnen Feministinnen und feministischen Gruppen erfahren, die sie attackierten, dass sie schon sehr früh, nämlich seit Mitte der siebziger Jahre ihren persönlichen Feminismus kommerzialisierte und natürlich beklagten, dass Schwarzer alle anderen Frauen und Frauenanliegen instrumentalisierte und zwar zu ihrem persönlichem, finanziellen Wohlergehen.
Schwarzer scheint ein Geldmagnet zu sein. Nichts ist fanatisch oder abwegig genug, als dass Schwarzer es nicht noch vergolden könnte und genau mit diesem Gold hat sie es geschafft, ihr eigenes Imperium, ihre eigene Marke Schwarzer aufzubauen und zu etablieren.
Alice Schwarzer war der Cohn-Bendit des Feminismus
Ja sie, die junge Alice, hatte ihre Simone im Paris der frühen siebziger Jahre kennengelernt und mag sich im Glanz des berühmten Un-Paares, Jean-Paul Sartre/Simone de Beauvoir, jener gigantischen Fix-Sterne der modernen französischen Gesellschaft, selber ein bisschen für erleuchtet gehalten haben, für feministisch erleuchtet. Jedenfalls erwähnt Schwarzer ihre Simone, wann immer sie es für opportun hält und sie hält es oft für opportun. Das war die marxistisch-leninistische Phase im Leben von Schwarzer, die dort in Paris praktisch ihre Kaderausbildung im politischen Nahkampf erhielt.
Sich selbst und natürlich ihren Feminismus im veröffentlichten Raum und auch hinter den Kulissen subversiv durchzusetzen, gehörte seitdem zu ihrem Repertoire, zu ihrem Handwerkszeug. Sie war gleichsam der Cohn-Bendit des Feminismus. So wie der kleine Dany le Rouge 1968 in Frankreich mit seinem revolutionären Kampf und der kommunistischen Partei Frankreichs im Rücken den europäischen Giganten Charles des Gaulles heraus forderte, träumte Schwarzer davon, den deutschen Mann und überhaupt den Mann (das Patriarchat) quasi abzuschaffen oder mindestens überflüssig zu machen.
Seit ihren frühen Jahren in Paris machte Alice Schwarzer Politik, in dem sie Kampagnen organisierte. Man erinnert sich an die eigentlich vom Nouvel Observateur inspirierte Abtreibungskampagne in Paris.
Die gelogene Heldentat
"Ich habe abgetrieben" aus dem Jahr 1971 im damals noch etwas bedeutenderen "Stern". Die Kampagne von 374 Frauen, die sich offen mit Name und Foto zu ihrer Abtreibung bekannten, war allerdings ein großer Fake, wie Jahrzehnte später heraus kam. Viele Frauen, die an der Kampagne teilnahmen, nicht nur Alice Schwarzer selber, hatten gar nicht abgetrieben. So eröffnete Mitte der 2000er Jahre Nori Möding, eine der Frauen auf dem Stern-Titel im Jahr 1971: „Die meisten von uns hatten gar keinen Schwangerschaftsabbruch hinter sich.“ Und die Süddeutsche schrieb 2010: .“ An der Wiege des Streits stand ein Bluff. Als Romy Schneider, Senta Berger und Alice Schwarzer zusammen mit 371 anderen Frauen im Stern bekannten "Wir haben abgetrieben!", war das bei vielen eine Lüge.(...) Alice Schwarzer bestätigt, dass sie nicht abgetrieben hatte. „Aber das spielte keine Rolle. Wir hätten es getan, wenn wir ungewollt schwanger gewesen wären".
Schwarzer selbst verkauft diese und die folgenden Kampagne gegen den §218 noch heute als ihre Heldentat und als Urknall der deutschen Frauenbewegung.
Die Politik und der Bauch
Die Kampagne "Mein Bauch gehört mir" beherrschte den Bundestagswahlkampf 1973 und ließ viele Frauen, die sonst CDU/CSU gewählt hätten, zur SPD oder zur FDP, die damals eine sehr linke Phase durchlebte (es war die Zeit der sozialliberalen Koalition) wechseln. Schon damals lässt sich ein gewisser Einfluss Schwarzers auf die große Politik, damals noch so stramm linksradikal, nicht leugnen.
Der absolute Durchbruch gelang Alice Schwarzer im Jahr 1975 mit ihrem Buch "Der kleine Unterschied", um den es ihr in Wahrheit vor allem ging und wohl nach wie vor auch geht. Darin erzählte sie, ganz außer sich vor Glück, von einer Operation, die den "kleinen Unterschied" zwischen Mann und Frau bedeutungslos gemacht hätte. Konkret bejubelte sie das unmenschliche Menschenexperiment des amerikanischen Sexologen John Money, der die Kastration eines kleinen Jungen, bekannt unter dem Namen "David Reimer" betrieb, um diesen Jungen, der eigentlich Bruce hieß, mit allerlei Operationen, Hormonbomben und vielen Lügengeschichten in ein Mädchen bzw. in eine Frau zu verwandeln. Money wollte damals beweisen, dass es in höherer Wahrheit keinen Unterschied zwischen Mann und Frau gäbe und dass das Geschlecht beliebig und sozial anerzogen wäre. Es handelte sich um eines jener Zwillingsexperimente, mit denen sich im Laufe der Menschheitsgeschichte schon wiederholt zweifelhafte Forscher in zweifelhafter Absicht beschäftigt haben.
Alice Schwarzer und der "gelungene Beweis", dass es Mann und Frau gar nicht gibt
Der 1966 geborene Bruce wurde im Alter von knapp zwei Jahren ohne irgendeine medizinische Indikation (und dies naturgemäß ohne, dass er selber den Auftrag dazu erteilt hätte) kastriert und zu einer "Brenda" gemacht. Das heißt, er wurde in ein Mädchen umfunktioniert und seither konsequent als Mädchen "gehalten", wogegen er sich allerdings sein Leben lang wehrte. Die Zustimmung der hilflosen Eltern wurde herbei geführt. Das Ziel des Sexologen John Money: Bruce/Brenda sollte im Vergleich mit seinem männlich gebliebenen eineiigen Zwillingsbruder Brian "wissenschaftlich" beobachtet werden. Tatsächlich wurde Bruce im Zwillingsspiel mit seinem Bruder sein Kinderleben lang von Money auf dem Weg zur nimmer erreichbaren Frauwerdung beobachtet, traktiert und nachjustiert. Erst im Alter der Pubertät, die Bruce nicht erlebte - Bruce/Brenda widerstand zu diesem Zeitpunkt dem Druck der Experimenteure sich eine Kunstvagina einbauen zu lassen - wurde den Zwillingsbrüdern eröffnet, dass "Brenda" einst als Junge geboren worden war. Der Schock saß bei beiden Zwillingsbrüdern tief. Bruce/Brenda beschloss sofort wieder als Junge/Mann zu leben und nannte sich selber David, David Reimer.
Makabres Experiment und großer Erfolg
Nichts desto trotz veröffentlichte John Money die Studie über sein brutal gescheitertes Menschenexperiment, die unter dem Namen John/Joan in die Sexualwissenschaftsgeschichte einging. Die missglückte, zwangsweise Geschlechtsumwandung eines Jungen in ein Mädchen wurde makabererweise zu einem großen Erfolg für den Sexologen. Auch für seine glühende Anhängerin Schwarzer, so beschreibt sie es in ihrem Buch "Der kleine Unterschied" - Bruce und Brian waren damals neun Jahre alt - war der Fall John/Joan so etwas wie der Durchbruch der Menschheit. Allerdings ein Durchbruch, der tatsächlich eine lebenslange Katastrophe war, die in einer tödlichen Tragödie endete.
Gender Pay Gap im Ländervergleich
In Estland ist der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen mit 27 Prozent am höchsten.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Auch in Österreich ist das Gehalt unterschiedlich gleich verteilt. Die Lohnlücke liegt bei 24 Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Hohe Gehaltsunterschiede sind auch in der Bundesrepublik vorzufinden: 22 Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Auch in Großbritannien werden die Angestellten scheinbar nicht unabhängig vom Geschlecht bezahlt. Die Gender Pay Gap liegt bei 20 Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Im Durchschnitt liegen die Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern in Europa bei 16 Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Die Auswertung für Spanien entspricht dem europäischen Durchschnitt. Hier liegt die Lohnlücke ebenfalls bei 16 Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Die unbereinigte Lohndifferenz zeigt an: auch in Schweden liegt die Differenz zwischen den durchschnittlichen Löhnen der Männer und Frauen bei 16 Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Bei den Nachbarn in Frankreich liegt der Gehaltsunterschied mit 15 Prozent rund sieben Prozent unter den Ergebnissen Deutschlands.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Obwohl Portugal stark unter der Schuldenkrise zu leiden hat, ist die Lohndifferenz zwischen den Geschlechtern mit 13 Prozent verhältnismäßig gering.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Besonders überraschend ist die kleine Lohnlücke von nur sechs Prozent im krisengebeutelten Italien.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
In Polen ist die monetäre Gleichberechtigung mit am höchsten. Die Lohndifferenz beträgt nur fünf Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Spitzenreiter ist mit einem Gehaltsunterschied von nur zwei Prozent Slowenien. Hier spielt das Geschlecht des Arbeitnehmers am wenigsten eine Rolle.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011
Bruce und Brian waren Mitte dreißig, als sie mit ihren Selbstmorden, Brian starb am 1. Juli 2002 an einer "Medikamentenvergiftung", Bruce/David erschoss sich am 4. Mai 2004, dem entsetzlich gescheiterten Experiment ein Ende setzten. Bei richtiger Betrachtungsweise handelte es sich wohl eigentlich um Mord in Gestalt einer lebenslangen Kette von Zerstörungen, Qualen, Demütigungen und Missachtungen, mit denen die Zwillingsbrüder in ihren Selbstmord getrieben wurden.
Nachzutragen bleibt, dass die Geschichte der Kastration im Alter von knapp zwei Jahren bis heute immer noch verfälscht erzählt wird. Bei der Beschneidung der Zwillinge im Alter von acht Monaten war dem Operateur ein massives Missgeschick unterlaufen. Der kleine Penis von "Brenda" wäre, wie es heißt, irreparabel verletzt worden. Das war die große Stunde des John Money, der um Rat gefragt, entschied, dass, wenn der Penis ohnehin schon weg sei, man dann doch auch die Hoden, wohl gemerkt ohne Not, ohne medizinische Indikation, gleich mit entfernen könnte. Ihm ging es bekanntlich seit längerem darum den Beweis anzutreten, dass Mannsein und Frausein so gut wie nichts mit dem biologischen Geschlecht, aber alles mit der frühkindlichen Erziehung des Menschen und den weiteren Umwelteinflüssen zu tun hätten.
Schwarzer und der Gleichheitsfeminismus
Man könnte fragen: Welcher Unterschied passt Schwarzer, passte John Money und passt den diesermaßen angefixten Sexologen eigentlich ums Verrecken nicht? Worüber regte sich Schwarzer eigentlich so auf? Ohne dass hier auf die teils skurrilen Unterscheidungen der einzelnen Feminismusschulen und den entsprechenden Diskursen im Einzelnen eingegangen werden kann, ist an dieser Stelle der Hinweis angebracht, dass Schwarzer als Vertreterin des sogenannten Gleichheitsfeminismus ist, demzufolge alle evidenten Geschlechterunterschiede zwischen Mann und Frau, auch die biologisch-anatomischen, letzten Endes Marginalien wären und vor allem ein Konstrukt im Kopf des männlichen Betrachters (Simone de Beauvoir) und daraus abgeleitet der Gesellschaft wären, die nur in überkommenen Normen zu denken befähigt wäre.
Frankensteinscher Größenwahnsinn
Die Gleichheitsfeministen sind davon überzeugt, dass ihnen die Quadratur des Kreises gelungen wäre, in dem sie zwar von einem immensen Wertunterschied von Männern und Frauen ausgehen, also die Existenz von Männern und Frauen selber in brutalstmöglicher Weise bestätigen und gleichzeitig die Behauptung aufstellen, dass Männer und Frauen identisch wären, bis auf winzige Reste, die man medizinisch noch lösen müsste. Die zwangsweise Gleichmachung, eben auch die körperliche Gleichmachung von Mann und Frau würde beide (in Wahrheit) nicht existierenden Geschlechter dazu in die Lage versetzen, sich als Menschen selbst zu verwirklichen und sich auf Erden paradiesisch zu fühlen. Der religiös zu nennende Eifer der Gleichheitsfeministen, der im Fall Reimer zu einem Kastrationsexperiment führte, ist nicht nur realitätsresistent, sondern er ist vor allem unmenschlich. Allerdings hat diese Unmenschlichkeit in den westlichen Rechtsordnungen in Form der Genderstrategie Einzug gefunden und wird hoheitlich eisenhart und furchtbar vollstreckt.
Zu den Naturrechten einer Frau gehört gerade nicht abstrakt als "Mensch", sondern eben als "Frau" leben zu wollen, als Frau glücklich werden zu wollen, als Frau sich daran zu beteiligen, Kinder zu bekommen, als Frau ihren spezifisch weiblichen Orgasmus erleben zu wollen und als Frau ihren gesellschaftlichen Beitrag nach ihren persönlichen Fähigkeiten zu leisten und dies alles ganz selbstverständlich uneingeschränkt gleichberechtigt mit den Männern und absolut frei von allen feministischen Gleichheitsrepressalien. Und dies alles übrigens ganz unabhängig von der sexuellen Orientierung. Spiegelbildlich gehört all das Gesagte auch zu den Naturrechten des Mannes.
Das Grundgesetz stärkt die Naturrechte von Mann und Frau, denn es geht ganz selbstverständlich von der Existenz der beiden Geschlechter aus und dies trotz einiger Novellen, die im Gender-Ungeist in das Grundgesetz hinein gepresst wurden. Der Grundgedanke der Verfassung wird damit außer Kraft gesetzt und ist damit in sich widersprüchlich geworden. Und: Das Gender-Recht kollidiert mit der auch gelebten Normenwelt aller großen Weltreligionen.
"Man wird nicht als Frau geboren, man wird es"
Der Schlachtruf, man wird nicht als Frau geboren, sondern man wird zur Frau gemacht, ist als Kabaretteinlage ganz lustig, aber der Sache nach wird er zu einem gigantischen Quatsch, wenn er so wortgetreu ernst genommen wird, wie es die Gleichheitsfeministinnen tun. Simone de Beauvoir hatte übrigens geschrieben „Man wird nicht als Frau geboren, man wird es.“ Das ist insoweit sogar richtig: Niemand kommt als Mann oder Frau zur Welt, sondern in der Tat, man kommt als Mädchen zur Welt und wird zur Frau. Oder man kommt als Junge zur Welt und wird zum Mann.
Indes wird von enthusiastischen Sexualforschern und heute auch von den "Päpsten" der Genderlehre behauptet, dass der einzige zur Zeit noch bestehende biologisch-physiologische Unterschied zwischen Mann und Frau, die Gebärfähigkeit der Frau wäre und dieser Unterschied hat sich auch im öffentlichen Diskurs als das entscheidende einzige Merkmal der Unterschiedlichkeit zwischen Mann und Frau eingenistet. Aber Frauen gebären nicht nur Kinder, wie jeder weiß, sondern sie steuern auch die Eizelle zur Entstehung neuen Lebens bei. Und die Männer, die nicht gebären, steuern die Samenzelle bei. Ergo: Die Reduzierung des Unterschiedes auf die Gebärfähigkeit der Frau ist ein evidenter Unsinn.
Und in wirklich brutaler Weise wird ein anderer, ganz essentieller Unterschied - kein "kleiner Unterschied" a la Alice Schwarzer, sondern ein großer Unterschied - aus dem öffentlichen Diskurs zum Thema Gender und auch zur Geschichte des David Reimer ausgeblendet: Männer und Frauen erleben nämlich ihre Sexualität auf ganz spezifische weibliche oder männliche Weise. Der Orgasmus - das krönende Erlebnis erlebter Sexualität - wird physiologisch, pathologisch, neurologisch, wie immer man es nennen will, bei Männern und Frauen höchst unterschiedlich erzeugt und darüber kann das umfangreiche Gerede angeblicher Ähnlichkeit oder gar Gleichheit der Geschlechtsorgane von Männern und Frauen nicht hinwegtäuschen.
Frauen und Männer sind nicht gleich
Um bei dem von Alice Schwarzer so bejubelten Fall David Reimer zu bleiben: Ihm war mit der Zerstörung des Penis unumkehrbar die Orgasmusfähigkeit genommen worden. Und mit der Kastration ist ihm dann auch noch die natürliche Männlichkeit abgeschnitten worden. "Kunstscheide" und Östrogenspritzen hatten weder eine Frau aus ihm gemacht, noch ihm den abgeschnittenen Orgasmus (dann als weiblichem Orgasmus) ermöglicht. Und die Erziehung zum Mädchen ist bekanntlich auch noch fehlgeschlagen. Trotzdem steht der Zwillingsversuch, der von John Money und seinen Jüngern starrsinnig und menschenverachtend als geglückter Nachweis gehandelt wird, dass Mann und Frau im Prinzip gar nicht existierten und bloße Erziehungs-und Umweltkonstrukte wären, kaum angefochten in der sexualwissenschaftlichen Genderliteratur.
Die Beweiskraft des Falles Reimer ist indes tatsächlich erdrückend. Der Fall Reimer beweist, dass die Beliebigkeit des Geschlechts ein großer Irrealismus ist. Und es erschüttert, dass es bis heute Stimmen aus einschlägigen Kreisen gibt, die die Meinung verbreiten, dass der Fall Reimer ein gelungenes Experiment wäre, weil es zeigte, dass man es konkret, so wie man die Geschlechtsumwandlung damals angegangen ist, zwar nicht machen sollte. Dass es aber mit verbesserten Methoden heute oder in naher Zukunft gelingen könnte, aus einem samenspendenden Mann eine eizellenspendende Frau zu machen.
Frankenstein klebte gleichsam aus Ton, Steinen, Scherben einen Menschen, ein männliches Wesen und offenbar keinen angenehmen Zeitgenossen, zusammen. Aber das ist Gott sei Dank nur Literatur. John Money dagegen experimentierte im realen Leben und zerstörte menschliches Leben. Und Schwarzer war eine Anhängerin dieses Menschenexperiments. Insofern muss man wohl nicht nur John Money als jemanden bezeichnen, der sich in einen frankensteinschen Größenwahnsinn hinein gesteigert hat, sondern man muss auch seine Apologetin Schwarzer, die dieses Menschenexperiment schon mal bejubelte, als einigermaßen realitätsverlustig bezeichnen.
Hinterfragen Sie sich selbst: Stimmen diese Klischees über Frauen und Männer im Job?
Studien zeigen: Schon kleine Mädchen bevorzugen flache Hierarchien – keiner soll sein Gesicht verlieren. Chefinnen-Gehabe wird abgestraft. Jungs aber testen schon früh Hierarchien – und bleiben im Job dabei: Arbeit ist Wettkampf, Karriere heißt Konkurrenten killen.
Viele Frauen lehnen Machtgerangel ab, streiten lieber um der Sache willen. Männer kämpfen oft nicht um Inhalte, sondern um die Deutungshoheit.
Frauen landen oft entweder auf unwichtigen oder sehr wackeligen Stühlen, auf denen die Gefahr des Scheiterns besonders groß ist. Nicht, weil sie besonders gute Krisenmanager wären – sondern weil Männer Frauen eher ranlassen, wenn der Karren tief im Dreck steckt.
Auch unfähige Männer treten oft mit breiter Brust auf. Fähige Frauen machen sich oft klein, nehmen Dinge persönlich, haben Angst vor zu viel Verantwortung.
Alice Schwarzers "Antwort" 2008
Diesen großen und nicht kleinen Irrtum und Sündenfall der Alice Schwarzer, nämlich ihr öffentliches Triumphieren über die angeblich geglückte Geschlechtsumwandlung des Jungen Bruce Reimer in das Mädchen Brenda Reimer hat die Autorin 2005 in dem Beitrag "Der Sündenfall der Alice Schwarzer?" bei Cicero online erstmalig öffentlich gemacht.
Bis dahin war untergegangen, dass Schwarzer sich bereits 1975 in ihrem Buch "Der kleine Unterschied" derartig in dieses Menschenexperiment verrannt hatte, dass sie es als durchschlagenden Beleg dafür nahm, dass auch "Der kleine Unterschied" keinen Unterschied machte. Für Schwarzer gab es immer die bösen Eigenschaften des Mannes und die deutlich besseren der Frau. Demgegenüber ist allerdings zu erwidern: Ein Mann ohne Hoden ist keine Frau! Schwarzer hat fünf Jahre später bei Cicero erwirkt, dass der Text von der Seite Cicero verschwand. Der damalige Chefredakteur Michael Naumann nannte 2010 auf Anfrage der Autorin unspezifisch "juristische Gründe", die er allerdings nicht näher umreißen mochte oder konnte und verwies darauf, dass derselbe Text ja auch frei zugänglich auf einer privaten Website der Autorin zu lesen wäre und dass er den viel gelesenen und kommentierten Beitrag, der die Diskussion um Gender Mainstreaming in Deutschland auslöste (siehe die Folgeveröffentlichung von Eva Herman in ihrem Buch "Das Eva-Prinzip" im März 2006 und Volker Zastrows Artikel über John Moneys Menschenexperiment im Juni 2006 in der FAZ und dann weitere Artikeln, die diesen Fall aufgriffen) aus dem Netz genommen habe. Im Übrigen saß Schwarzer für einige Zeit im Beirat des Monatsmagazins Cicero. Inzwischen gibt es einen solchen Beirat nicht mehr.
Keine Reue in Sicht
Schließlich äußerte sich auch Schwarzer 2008 in ihrem Buch "Die Antwort" zu ihrem "Sündenfall" David Reimer, allerdings blieb sie krass uneinsichtig. Erstens, um etwas Persönliches zu sagen, verwies sie in ihrem Buch mehrfach auf Volker Zastrow und Eva Herman als diejenigen Journalisten, die den Fall aufgegriffen hätten und vermied es wie der Teufel das Weihwasser den Namen Bettina Röhl zu erwähnen, also die Journalistin, auf deren Artikel sie eigentlich antwortete.
Und zweitens überfällt sie auch dreißig Jahre nach ihrem "Hurra" über das damals begonnene Experiment nicht die mindeste Reue. Im Gegenteil. Als Grund dafür, dass das Experiment David Reimer zu einem Mädchen zu machen, missglückt sei, sieht sie ganz andere als medizinisch biologische Ursachen. Er sei eben sehr spät zu einem Mädchen erzogen worden: "Nur, das Kind hatte vor Beginn der Behandlung bereits 17 Monate als Junge gelebt; nach allem, was wir von frühkindlichen Prägungen wissen, gerade auch geschlechtsspezifischen, ist das viel. Und nicht nur die Eltern, auch die näheren Verwandten wissen um das Problem.(...) Das "Mädchen" bewegt sich in einem Umfeld, in dem die meisten Menschen wissen, dass es ein "Junge" ist."
Und sie kommt zu dem Schluss: " Wie auch immer, das traurige Leben von Bruce/David taugt wenig als Beleg für die Unabänderlichkeit eines so genannten natürlichen Geschlechtscharakters. Im Gegenteil: Es ist eher der Beweis für die gnadenlose Konstruktion dieser ganzen Geschlechternormen(...)In einer idealen, vom Geschlechtsnormen-Terror befreiten Welt, in der Menschen nicht in erster Linie Frauen und Männer wären - und Schwarze und Weiße etc.- sondern einfach Menschen, wäre das alles nur ein bedauerlicher Unfall gewesen, nicht mehr und nicht weniger.“
Der Wahnsinn der biologischen Geschlechterordnung
Schuld am Selbstmord von David Reimer vor zehn Jahren seien nicht etwa John Money und sein unmenschliches Experiment gewesen, sondern der Autor John Colapinto, der zusammen mit David Reimer im Jahr 2000 das Buch "Der Junge, der als Mädchen aufwuchs" veröffentlicht hatte.
Schwarzer in ihrer "Antwort" von 2008: "Für den Tod verantwortlich halten müsste man allerdings bei genauem Hinsehen nicht Money, den Reimer am Ende seines Lebens seit 22 Jahren nicht mehr gesehen hatte, sondern den Enthüllungsjournalisten Colapinto, dem die Story wichtiger war als die Rücksicht auf dieses schon so funktionalisierte Leben." Für Schwarzer liegt der Fall klar: " Er ist 35, als das Buch erscheint, diesmal mit vollem Namen. Er ist 36, als er sich eine Kugel in den Kopf jagt." Das Buch von Colapinto, der sich klar auf die Seite von Reimer stellte, erschien allerdings, sowohl auf englisch als auch auf deutsch im Jahr 2000 und keineswegs ein Jahr vor Reimers Tod im Jahr 2004.
Um Money zu retten, geht Schwarzer sogar ein wenig auf Distanz zu diesem, aber sie vermeidet es auf Distanz zu sich selbst zu gehen. Und in einem verquasten Wust von Behauptungen und Analysen" restauriert sie sofort wieder, was sie pro forma kritisierte. Der Fall Reimer zeigte nämlich, so Schwarzer, wohin der Wahnsinn der biologischen Geschlechterzuordnung der Mann-Frau-Ideologen führte. Statt das furchtbares Experiment an Reimer im Nachhinein als einen Fehler von Money zu brandmarken, und auch ihren eigenen damaligen Jubel selbstkritisch in Augenschein zu nehmen, hält sie Money weiterhin als großen Wissenschaftler hoch und greift diejenigen an, die zusammen mit Reimer selber das Experiment in Zweifel gezogen hatten, den Autoren Colapinto, aber auch die Eltern von Reimer, die sie abfällig "sektiererische Eltern" nennt:
"Colapintos Ton zeigt, dass ihm die ganze Richtung nicht passt: die sexualwissenschaftliche und psychoanalytische Strömung - von Freud und Stoller bis Kinsey und Money - die zur "sexuellen Revolution" sowie zur Relativierung der Kategorien Männlich/Weiblich beigetragen hat. All diese Wissenschaftler analysierten das Zusammenspiel zwischen der Bildung einer sexuellen Identität (nach innen) und der Oktroyierung einer Geschlechterrolle (nach außen) und zogen den Schluss, dass dies vor allem Kultur und weniger Natur sei. Abfällig stellt Schwarzer fest: "Colapinto jedoch ist, ganz wie Bruce'/Brendas sektiererische Eltern, am Verstehen solch komplexer Zusammenhänge nicht interessiert. Er ist ein Anhänger klarer Verhältnisse: Mann oder Frau!"
Der Ursprung der Gender-Politik
John Money, der 2006 starb, ist trotz seiner vielen weiteren menschenverachtenden Irrtümer und gerade wegen seines zentralen "Lebenswerks" in Gestalt der Kastration von Bruce alias David Reimer mit anschließender Geschlechtsumwandlung zu einem regelrechten Guru der Sexualwissenschaften geworden. Nach Alfred C. Kinsey womöglich der größte Mythos seiner Zunft.
Das Abschneiden der Hoden firmiert in Schwarzer "Antwort" unter dem Wort "Operation" (S. 30), die auch noch so nebenbei erwähnt wird, dass man sie fast überliest.
Der Fall Reimer, die Gender-Politik und die vergessene Orgasmusfähigkeit
John Money ist der Urvater der sich galoppierend immer weiter entwickelnden und seit zehn Jahren zu europäischem Recht gewordenen Gender-Politik, die über den Umweg der EU, von der Öffentlichkeit zunächst nicht bemerkt, ausgerechnet von der Macho-Männer-Regierung Gerhard Schröder/Joschka Fischer durch den Bundestag gebracht wurde und seither geltendes deutsches Recht ist. Inzwischen findet diese Genderpolitik gerade in diversen Varianten Einfluss in die Lehrpläne für Schulen, Grundschulen, Kindergärten in verschiedenen Bundesländern (zum Beispiel in Baden-Württemberg und Berlin).
Auch Schwarzer gehört seit langem zu den Protagonisten der Gender-Ideologie. Starrsinnig, ideologisch überspannt und in höchstem Maße unwissenschaftlich halten Schwarzer und große Teile der Sexforscher-Gilde in verklausulierter und relativierender Form an der Grundidee fest, dass das Geschlecht eines Menschen hin und her manipulierbar wäre, je nach Tageslaune, und marginalisieren das furchtbare Experiment an den Reimer-Zwillingen als eher zufällig nicht besonders glücklich gelungen.
Es ist allerdings ein Unterschied, ob sich ein erwachsener Mensch auch um des Preises des Verlustes der Orgasmusfähigkeit und der Fortpflanzungsfähigkeit Willen für eine Geschlechtsumwandlung entscheidet oder ob ein Kind experimentell in eine Lage gebracht wird, die es als Kind nicht entscheiden konnte und als Erwachsener nicht rückgängig machen kann.
Bundeskanzler kamen und gingen. Alice Schwarzer blieb und sie war über die Jahrzehnte, mal mehr und mal weniger, ganz singulär eine der deutungsmächtigsten und gesellschaftspolitisch wirkungsmächtigsten Figuren der Bundesrepublik und darüber hinaus. Schwarzer hat ihre eigene Person, wie übrigens auch ihr eigenes sexuelles Leben mit eiserner Faust verborgen, so dass ihre persönliche Fachmannschaft über die Sexualität in das Leben so vieler Menschen öffentlich hinein zu wirken, immer im Dunkeln blieb. Schwarzer hat einen Realschulabschluss (Handelsschule) und arbeitete als Bürokraft und Journalistin und später als Autorin. Alles Weitere hat sie sich offenbar als Autodidaktin selber beigebracht.
Der Urknall der deutschen Frauenbewegung
"Der kleine Unterschied" war weltweit ein Verkaufserfolg, der in viele Sprachen übersetzt wurde. In diesem Buch wurde die sogenannte "Penetration" als kaschierte Vergewaltigung der Frau rauf und runter variiert. Den knapp 20 Frauen, deren Fälle sie in ihrem Buch vorstellt, verkaufte Schwarzer ihr Allheilmittel: Frauen, trennt euch von euren Männern oder geht auf Distanz. Männer und männlicher Sex wären im Prinzip schlecht für Frauen. Nach den nach heutigem Kenntnisstand zweifelhaften und teils fiktiven Abtreibungsbekenntnissen (siehe oben) ist die Frage erlaubt, ob auch Schwarzers Beweisfälle mindestens teilweise fiktiv gewesen sind. Eine repräsentative Aussagekraft hatten die Fälle ohnehin nicht.
Außerordentlich erfolgreich und außerordentlich wirkmächtig bis in einzelne Familien hinein war das Buch "Der kleine Unterschied", das Schwarzer vor allem als gefürchtete Feministin ins Zentrum der Gesellschaft katapultierte und ihr schier unendliche mediale Spielwiesen und Macht verlieh.
Das Duell, das keines war
Der zweite Karrierekick neben ihrem Buch kam ebenfalls 1975. Da bot das öffentlich-rechtliche Fernsehen, das damals noch eine Monopolstellung inne hatte, Schwarzer die Bühne sich mit der feminin-feministischen Ärztin, Mutter und Autorin des berühmten Buches "Der dressierte Mann", nämlich mit Esther Vilar, öffentlich zu duellieren. Es gab allerdings keinen Moderator. Schwarzer spielte die Rolle der Interviewerin und gleichzeitig der Gegnerin. Das damals von der Nation mit Spannung verfolgte Fernsehevent gewann Schwarzer, die extrem aggressiv vorging und kein Klischee aus dem feministischen Waffenarsenal ausließ. Schwarzer überrannte ihre Kontrahentin mit der Behauptung, dass alle Statistiken, nach denen gemäß Frauen plusminus fünf Jahre länger lebten als Männer, falsch wären. Richtig wäre vielmehr, dass Frauen fünf Jahre früher als Männer stürben, was an der neuen Doppelbelastung Familie/Beruf läge. Vilar gelang es nicht sich gegen diesen Ansturm von Drohungen, Beleidigungen und eben falschen Tatsachen zu behaupten. Von ihr ist nichts übrig geblieben. Sie hat Deutschland verlassen.
Die Marke Schwarzer war geboren und folgerichtig schaffte sich Schwarzer 1977 auch eine eigene Zeitschrift an, die "Emma". Schwarzer war fortan selber ein Event. Sie war Journalistin, Buchautorin, Fernsehtalkerin, Medienunternehmerin, Strippenzieherin und Frauen-und Feminismusforscherin als Autodidaktin. Und Schwarzer war noch mehr.
Das rote Jahrzehnt und Gewalt gegen Männer
Die siebziger Jahren waren nicht nur das rote Jahrzehnt der Männer, sondern auch das Jahrzehnt der roten revolutionären Frauen.
Die "militanten Panthertanten" ("die Terror schon vor Rauschgift kannten") und andere Spielarten wie die "Rote Zora" (der weibliche Arm der Terroristischen Vereinigung "Revolutionäre Zellen"), die ihren ersten Anschläge auf das Bundesverfassungsgericht (1974) und auf die Bundesärztekammer (1977) verübten oder Anfang der achtziger Jahre auch auf das Haus des Vaters der Autorin tauchten auf.
Sexismus: Regeln für Anstand im Büro
Chefs sind verantwortlich für das Büroklima. Umso wichtiger, dass sie alle fair behandeln, egal, ob Mann oder Frau.
Berührungen zwischen Chefs und Mitarbeitern sind unangebracht. Auf den Schulterklopfer verzichten Sie besser.
Bei Gesprächen besser einen neutralen Zeugen hinzuziehen.
Auch gut gemeintes, persönliches Lob kann leicht umgedeutet werden.
Schmeicheleien und Komplimente sind in Büro, Betrieb und Kantine tabu.
Unternehmen sollten in Führungskräfte-Coachings sexuelle Belästigung thematisieren.
Meidet jemand einen Kollegen bewusst? Das kann ein erstes Indiz sein – nicht jeder meldet Belästigung sofort.
Erfahren Vorgesetzte von einer sexuellen Belästigung in ihrer Abteilung, sollten sie es ernst nehmen – ohne voreilig zu urteilen.
Bestätigt sich ein Verdacht, müssen Sie ungebührliches Verhalten sanktionieren – bis hin zur Kündigung.
Nach einem Übergriff den Vorfall im Team besprechen, ohne die Privatsphäre des Betroffenen zu verletzen.
Die vielen krassen und mit einem hohen Maß an Aggression versehenen Verirrungen und Abwegigkeiten der unguten Variante des Feminismus sind aus dem veröffentlichten Raum und damit auch aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit auf eine schon gespenstisch zu nennende Weise verschwunden. Und dies zu Gunsten einer Art leicht verdaulichen Frauen-Vanillesoße, aus der nur noch die bessere Weiblichkeit, die größere Friedlichkeit von Frauen, ihre bessere Team- und Kommunikationsfähigkeit sowie deren viel höhere weibliche Intelligenz und Belastbarkeit herausragen. Übrig geblieben ist der Mythos, dass Schwarzer und die ihren mit ihrem Heldinnenkampf 40 Millionen Frauen in der Bundesrepublik nachhaltig befreit und glücklich gemacht hätten. Das Phänomen Schwarzer wiederum liegt darin begründet, dass sie alle Frauen, Weggefährtinnen, Helferinnen, Spenderinnen, Mitkämpferinnen, Mitjournalistinnen so erfolgreich weggebissen hat, dass ihr Name allein für sämtliche Erfolge der Emma, der Frauenbewegung, des Feminismus stehen. Kaum ein Name ist neben Schwarzer heute noch relevant, geradeso als wenn der weltweite Feminismus ohne Schwarzer und vielleicht noch ein paar amerikanische Superfeministinnen (Stichwort Shere Hite, Elisabeth Badinter, Betty Friedan, Kate Millett, Judith Butler) und Simone de Beauvoir "Das andere Geschlecht" gar nicht stattgefunden hätte. Tatsächlich ist Schwarzer auf einen Zug aufgesprungen, den sie für ihre höchst persönliche Karriere steuerte und fahren ließ.
Im modernen Feminismus jagte damals eine Schwanz-ab-Kampagne jagte die andere. Es war jene Zeit, in der sich auch militante feministische Gruppen zu Wort meldeten und das erste Hackebeilchen auf einem Flugblatt auftauchte. Und Schwarzers Emma wurde zu einem wesentlichen Organ des Feminismus in Deutschland. Und damit hier nicht der irrige Eindruck entsteht, dass es sich um Krümelerscheinungen handelte, sei darauf hingewiesen, dass die Emma ihre erste Auflage einige 100.000 Mal verkaufte und dass die vielen Frauenbewegungen überall, zunächst vornehmlich an den Universitäten, später an Weiterbildungseinrichtungen und bald auch in Politik und Wirtschaft, erheblichen Einfluss gewannen.
Der Mann wird immer böser
Der unüberschaubare Kulturbetrieb, der noch unüberschaubarer vom Bund, den Ländern, den Kommunen und aus sonstigen Quellen wahrscheinlich im zweistelligen Milliarden-Bereich schwer finanziert wird und einen enormen Einfluss auf das öffentliche Denken und Empfinden ausübt, ist in den vergangenen 50 Jahren zunehmend von jenem keineswegs immer frauenfreundlichen Ismus erobert worden. Und dem Feminismus gelang es - entgegen der Tatsache, dass sich die mindestens gegen Sachen gewaltbereiten Frauen ständig über fehlende Erfolge ihrer Bewegung beklagten - sich als eine völlig neue Avantgarde erfolgreich zu etablieren. Und es gelang der feministischen Bewegung von Beginn an, aggressiv mittuende Männer, die sich als die besseren Feministinnen positionieren wollten, als Mitläufer zu gewinnen. Mindestens im veröffentlichten Bereich wurde es zu einem Moment der Karriereförderung für Männer sich ganz selbstverständlich als feministisch gewendet mit einer antagonistischen, meist leicht ironisch eingefärbten Anti-Mann-Attitüde darzustellen.
"Gewalt ist kein Tabu mehr"
Dem Radikal-Feminismus, der natürlich vom überwiegenden Teil der Bevölkerung immer abgelehnt wurde, gelang es gleichwohl eine ganz eigenartige moralische Schere zu öffnen: Das Weibliche wurde immer besser und das Männliche immer böser. Die Frau, der bessere Mensch, konnte sich zu einem latenten, verdeckten Grundkonsens in der Gesellschaft entwickeln. Alice Schwarzer war in diesem Geschehen eine der konsequentesten und fanatischsten Feministinnen Deutschlands. Sie entwickelte sich auf diesem radikalen Ticket fahrend schon sehr früh zu einer mächtigen Marke. So frohlockte Schwarzer auch 1993/1994, als der berühmte Fall der Lorena Bobbit durch die Weltmedien ging. Die damals 24-jährige Dame hatte ihrem schlafenden Ehemann John Bobbit, ein weißer Marinesoldat, ein Stück seines Penisses abgeschnitten.
Schwarzer griff in die Debatte messerscharf ein: "Eine hat es getan. Jetzt könnte es jede tun. Gewalt ist für Frauen kein Tabu mehr. Es kann zurückgeschlagen werden. Oder gestochen. Amerikanische Hausfrauen denken beim Anblick eines Küchenmessers nicht mehr nur ans Petersilie-Hacken. Diese Revolution in ihren Köpfen verdanken sie einer kleinen, zierlichen, 24jährigen Kosmetikerin namens Lorena Bobbitt. (...)Die seelische und körperliche Zerstörung von Frauen ist in Männergesellschaften Gewohnheitsrecht und Recht. Es bleibt den Opfern gar nichts anderes mehr übrig, als selbst zu handeln. Und da muß ja Frauenfreude aufkommen, wenn eine zurückschlägt. Endlich." Emma-Beitrag „Beyond Bitch“ (1994/2, S. 34f) Und Schwarzer zitiert zustimmend die Time-Kolumnistin Barbara Ehrenreich: „Wenn ein Typ darauf besteht, seinen Penis als Waffe einzusetzen, gehört er – wie auch immer – schleunigst entwaffnet“ (...)
Motiv des Penis als Waffe und Herrschaftsinstrument
Dieses Motiv des Penis als Waffe und Herrschaftsinstrument, ist ein Essential der Schwarzerschen Doktrin. Das Extrakt dieser Art von Feminismus könnte man so zusammen fassen: Frauen sind Menschen, Männer müssen noch erst zu Menschen gemacht werden.
Alice Schwarzer ist eine der großen Gesellschaftszerstörerinnen der bundesrepublikanischen Geschichte. Ihr ging es gerade nicht um die Versöhnung der Geschlechter auf Augenhöhe. Ihr ging es nicht um eine positive Emanzipation von Mann und Frau. Es ging ihr viel eher um eine Entfeminisierung der Frau, um eine Entmännlichung des Mannes und eine Entfremdung der Geschlechter. Und sie hat dazu beigetragen, dass enorme Reibungsverluste in der Gesellschaft entstanden, die die Effizienz aller gesellschaftlichen Prozesse, auch der ökonomischen, negativ beeinflussen. Schwarzer hat dazu beigetragen, dass eine ganze Industrie, die heute unter dem Namen Gender firmiert, unproduktiv und in höchstem Maße unwissenschaftlich, aber auf gesetzlicher Grundlage öffentlich mit Milliardensummen ausgestattet wird und dies Jahr für Jahr aufs Neue.
Frausein ist "in"
Frauen stehen unter den unterschiedlichsten Gesichtspunkten in vielen Mittelpunkten an allen Orten und auf allen Ebenen der Gesellschaft und der Wirtschaft. Frauenfragen sind "in" und die Frauen brauchen schon längst keine Lobby mehr: Sie sind schon da. Und das Merkwürdige: Fraueninteressen stehen inzwischen deutlich über den Interessen der Kinder. Frauenschutz scheint das höhere Rechtsgut gegenüber dem Kinderschutz zu sein. Und das Wort Mann kommt folgerichtig im Titel des Bundesfamilienministeriums gar nicht mehr vor. Der Mann ist im öffentlichen Bereich zu demjenigen geworden, vor dem die Gesellschaft und zuallererst die Frauen geschützt werden sollen. Das Antidiskriminierungsgesetz macht es exemplarisch deutlich. Es bleibt am Ende nur der weiße Mann im zeugungsfähigen Alter als einziger Täter und als einzige nicht geschützte Minderheit außen vor.
Der Feminismus beeinflusst seit Jahrzehnten die öffentliche Nachrichtengebung und zwar in der subtilsten Form. Das, was als objektive Nachricht gesehen und multipliziert wird, ist bereits durch die feministische Filter wahrgenommen, verarbeitet und für richtig befunden worden. Und solchermaßen zu objektiven Tatsachen geronnene Sachverhalte bilden das öffentliche Koordinatenkreuz. Da haben reale Tatsachen und andere Deutungen keine adäquate Chance mehr.
Von Empörung und ein bisschen Geblöke abgesehen hat Alice Schwarzer allerdings nie irgendeinen Gegenwind oder gar Protest oder handfeste Opposition irgendeiner, sich niemals gebildet habenden Männerorganisation bekommen. Feminismus war weltweit Zeitgeist und auf dem surft Alice Schwarzer bis heute.
Money-Makerin ersten Ranges
Schwarzer hat sich in die Gesellschaft förmlich eingebrannt. Sie ist die Oberemanze der Republik, Alleswisserin über Sex und die sexuelle Unterdrückung der Frau durch den Mann, der vermittels seines Penis und seiner testosteronbedingten grundsätzlichen Aggression die Frau verletzte und störte und die Gesellschaft verletzte und störte. Schwarzer ist, wie die Spinne in ihrem Netz, eine Dirigentin in Medien und Politik. Sie macht und fördert Karrieren und verhindert Selbige. Sie ist Guru des Feminismus und sie ist ein Kampagnenprofi. Sie ist ein etabliertes Fernsehgesicht und dies keineswegs nur, wenn es um Feminismus, Frauenquote oder Bundeskanzlerinnen geht, sondern auch wenn es um Auftritte bei "Wetten dass..?" oder in irgendwelchen Blödelshows geht.
Der berühmte altbekannte Kalauer "Was ist ein Mann in Salzsäure? Ein gelöstes Problem" bleibt dennoch symptomatisch für Schwarzers Grundeinstellung gegenüber dem anderen Geschlecht. Daran ändert ihr inzwischen üblich gewordenes Geschäker mit Männern vor laufendem Kamera nichts. Auch, dass sie sich inzwischen mit Männern besser verstünde als mit Frauen, kann nicht darüber hinweg täuschen, dass der Mann an und für sich und schlechthin für sie das Problem dieser Welt ist. Schwarzer hat natürlich gelernt ihre Extremismen mediengerecht zu verkaufen.
Schwarzer ist eine Money-Makerin ersten Ranges. Das Geld bleibt bei ihr förmlich kleben und sie setzt Honorare durch wie kaum jemand sonst. Schwarzer ist eine erfolgreiche Subventionskönigin und sie findet auch spendable private Gönner. Offenbar hat sie eine ausgeprägte Abneigung den Fiskus gesetzeskonform daran zu beteiligen.