Die wird wohl so aussehen, dass der Ring europaweit ausgeschrieben und verkauft wird. Das haben die Insolvenzverwalter, die seit Mitte 2012 das Sagen haben, so anklingen lassen. Von den fünf Jahren, die Beck in der Wette genannt hat, sind schon bald drei vergangen – doch ein gutes Ende für das Land ist nicht in Sicht. Wie viel von den investierten 330 Millionen Euro das Land durch den Verkauf wieder sehen wird, ist völlig ungewiss. Obwohl zusätzlich zu den Neubauten auch noch eine der traditionsreichsten Rennstrecken der Welt mit verscherbelt wird.
„König Kurt“ allerdings kann sich sicher sein, dass das Land fürstlich für ihn sorgen wird. Er bekommt weiterhin ein Büro, einen Dienstwagen, Mitarbeiter bezahlt. Nach über 30 Jahren als Landtagsabgeordneter und fast 20 Jahren als Ministerpräsident bittet selbst die Pressestelle der Staatskanzlei auf Nachfrage um Zeit, um auszurechnen, wie hoch Becks Versorgungsansprüche sind.
Gute Nachrichten vom Nürburgring
Es ist erstaunlich, wie konsequent Beck – der in seiner politischen Laufbahn über Jahre hinweg immer wieder eine stärkere Managerhaftung gefordert hatte – sich in Koblenz um Verantwortung drückte. Mit Begründungen, die jedes Vorstandsmitglied sofort als Argumente gegen eine Managerhaftung unterschreiben würde. Er, Beck, der Regierungschef, könne nicht jedes Detail kennen, es sei nur um Überblicke über die Gesamtentwicklung gegangen, er müsse auf die Ressortverantwortlichkeit der Kabinettsmitglieder vertrauen können. Nur, dass er nicht früher die Reißleine gezogen habe, müsse er sich vorwerfen lassen, das habe ihn selbst geärgert. Allerdings: „Man sieht das im Nachhinein.“ Als die Entscheidungen anstanden, sei die Sicht noch eine andere gewesen.
Das ist die Linie, mit der sich Beck schon lange rechtfertigt, in Interviews, aber auch im Untersuchungsausschuss. Bisher hat er sich damit erstaunlich erfolgreich aus der Affäre gezogen und sogar im Landtag ein Misstrauensvotum nach der Rennstreckenpleite überstanden.
Und auch am Dienstag im Gericht klappte es recht gut, das aufmunternde Nicken, das sein Ex-Staatskanzleichef noch im Gerichtssaal Richtung Beck schickte, sprach für eine gewisse Zufriedenheit. Dann ging es gemeinsam ins Lokal.