Test Was Action-Cams wirklich taugen

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Rollei Bullet 4S 1080p

Rollei Bullet 4S 1080p Quelle: Presse

Wer der HD Hero 2 Konkurrenz machen will, braucht ein gutes Marketing, müssen sich die Manager von Rollei gedacht haben. Deshalb wird die neue Rollei Bullet 4S auch ganz zeitgemäß in Facebook und Twitter angepriesen. Demovideos gibt es in einem eigenen Youtube-Kanal zu bewundern. Tatsächlich ist die Bullet eine ernstzunehmende Action-Cam mit guten Leistungsdaten und reichhaltiger Ausstattung. Die erste Enttäuschung nach dem Auspacken bringt das Handbuch. Das liest sich teilweise wie eine schlechte Übersetzung. Alle Seiten sind bis an den Rand und mit engem Zeilenabstand bedruckt. Von einer übersichtlichen Gliederung beziehungsweise einem lesefreundlichen Layout haben die Produktmanager wohl noch nichts gehört. Das altbackene Handbuch steht in einem seltsamen Gegensatz zum sonst so lifestyligen Auftritt der Rollei in den Social Media.

Solide Leistung in der Technik

Doch wirklich entscheidend sind die technischen Daten. Hier zeigt die Rollei solide Leistung, bleibt aber hinter der HD Hero 2 von Gopro zurück. So sind maximal 60 Bilder pro Sekunde im 720p-Modus möglich, die Hero 2 schafft dagegen bis zu 120 Bilder (WVGA, 848 x 480).

Immerhin sind auch schon bei 60 Bildern pro Sekunde schnelle Bewegungen flüssig darstellbar und der Anwender kann leichte Zeitlupeneffekte basteln, ohne dass der Film gleich anfängt zu ruckeln. Bei Full HD 1080p erreicht die Bullet wie die Hero 2 nur noch 30 Bilder. Bei Intervallaufnahmen, also wenn über einen längeren Zeitraum jeweils in festen Zeitabständen ein Foto geschossen wird, macht die Rollei ein Bild pro Sekunde.

In der Bildqualität liegt die Rollei mit der Hero 2 gleichauf. Ohnehin geht es bei Sportvideos mehr um die flüssige Darstellung schneller Bewegungen und weniger um das letzte Quäntchen an Farbtreue.

Beim Action-Dreh wird die Bullet 4S durch ein stabiles und bis 60 Meter wasserdichtes Gehäuse geschützt. Bei Tonaufnahmen liefert die Bullet klaren Sound ohne auffälliges Hintergrundrauschen.

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Im Preis von etwa 260 Euro sind auch ein Rückteil mit Display und eine Fernbedienung enthalten. Marktführer Gopro lässt sich solche Features als Extra teuer bezahlen. Das Display ist zwar winzig, (3,6 Zentimeter), reicht aber, um das Bild zu kontrollieren. Über die Drucktasten lassen sich alle Einstellungen wie bei einer herkömmlichen Digitalkamera vornehmen.

Die Fernbedienung funktionierte im Test bis zu einer Entfernung von ungefähr 5 Metern zuverlässig. Die vom Herstellern versprochenen 15 Meter konnte die Fernbedienung aber nicht überbrücken.

Diverse Halterungen bietet Rollei ebenfalls an, darunter die serienmäßig gelieferten Klebe-Pads, außerdem Befestigungen fürs Surfboard, ein Brustgurt, eine Halterung für den Helm und anderes mehr. Billig sind diese Halterungen aber nicht. So kostet ein Bike Kit bei Amazon beispielsweise 68,99 Euro. Praktisch ist das Stativgewinde an der Unterseite.

Fazit: Die Rollei Bullet 4S erreicht in den Leistungsdaten nicht das Niveau der HD Hero 2 und auch bei den Halterungen ist sie nicht so vielseitig. Wer aber keine allerhöchsten Ansprüche hegt, auf Superzeitlupe verzichten kann und einfach eine gut ausgestattete und technisch kompetente Action-Cam zum fairen Preis sucht, der möge zugreifen.

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