Wer allerdings eine große Auswahl an Produkten sucht, kommt um eine der grünen Banken nicht herum. „Gerade bei Großbanken ist das Angebot an nachhaltigen Geldanlagen normalerweise noch sehr eng und ausbaufähig“, sagt Birte Pampel vom Münchener Verein „Geld mit Sinn“. Die von Anlegern gegründete Initiative hat es sich zum Ziel gemacht, Anleger über nachhaltige Geldanlagen zu informieren und so in den Köpfen der Sparer das Bewusstsein für grünes Geld mit gutem Gewissen zu schaffen. „Für einen Berater in einer konventionellen Bank ist die Motivation größer, konventionelle Produkte zu verkaufen“, sagt Pampel. Diese seien für ihn weniger erklärungsbedürftig als grüne Finanzprodukte. Auch eine Forsa-Umfrage ergab zuletzt, dass jeder Dritte sich von seiner Hausbank nicht ausreichend über nachhaltige Produkte informiert fühlt.
Wer also Wert auf Produktauswahl und spezialisierte Beratung legt, sollte sich an eine der nachhaltigen Banken wenden. Das sind in Deutschland vor allem die GLS Bank aus Bochum, die Nürnberger Umweltbank, die Ethikbank oder die niederländische Triodos Bank. Auch kirchliche Institute wie beispielsweise die Dortmunder KD Bank bieten oft ein breites Spektrum an nachhaltigen Geldanlagen.
Skepsis gegenüber den Instituten ist fehl am Platz ist. Im Gegenteil: Eine Studie des Weltverbands der nachhaltigen Banken fand heraus, dass grüne Banken über eine ähnlich hohe Eigenkapitalrendite verfügen, wie die großen Häuser. Vor allem wachsen die Institute mit enormem Tempo. Denn viele Anleger sind mit ihrer Hausbank nicht mehr zufrieden oder wollen ihr Erspartes nicht bei Instituten wissen, die beispielsweise der Spekulation mit Nahrungsmitteln immer noch nicht Lebewohl sagen können.
Spezialisiert haben sich die Banken auf unterschiedliche Aspekte. Während bei der Umweltbank der Ausbau der regenerativen Energien im Vordergrund steht, sind es bei Ethikbank oder GLS Bank eher ethische und soziale Aspekte. Das Angebotsspektrum ist aber bei allen groß. Anleger können wählen zwischen klassischen Sparanlagen oder nachhaltigen Investmentfonds.
Dabei kommt der ethische oder nachhaltige Aspekt nicht zu kurz. Wer beispielsweise bei der Ethikbank einen Bank-Sparplan wie den BonusPlus wählt, kann sich bei der Verzinsung zwischen einer Rendite- und einer Fördervariante entscheiden. Bei Letzterer spendet der Anleger maximal 0,25 Prozent der Verzinsung für ein Förderprojekt seiner Wahl. Auf Rendite verzichtet werden muss dennoch nicht. Wer bei einer Laufzeit von sieben Jahren monatlich 100 Euro einzahlt landet dank Zinsbonus am Laufzeitende aktuell bei einer Rendite von 3,1 Prozent. Hätte er die Fördervariante gewählt, wären es immerhin 2,25 Prozent gewesen.
Transparenz ist einer der größten Vorteile, den die nachhaltigen Nischenbanken gegenüber den großen Geschäftsbanken haben. Denn Sie informieren ihre Anleger in der Regel sehr genau darüber, wie und wo sie die Anlegergelder investieren, egal ob soziale oder nachhaltige Projekte.