Vermögensverwaltung Banken rangeln um die Millionäre

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Ex-Deutschbankerin hilft ausgerechnet der UBS

Zwar machten die niedrigen Zinsen auch den Schweizern das Leben schwerer, allerdings kündigte UBS-Chef Sergio Ermotti kürzlich an, die vermögenden Kunden würden wieder mehr handeln und weniger Bargeld horten. Das dürfte sich auch positiv auf die Gebühreneinnahmen der Bank auswirken. Am 28. Juli präsentiert das Institut seine Halbjahreszahlen. Bereinigt um Restrukturierungskosten steigerte die UBS im ersten Quartal ihr Ergebnis vor Steuern im globalen Geschäft mit reichen Kunden um 19 Prozent gegenüber Vorjahr auf 1,1 Milliarden Schweizer Franken. Die Deutsche Bank erzielte im gesamten Segment Privat-, Vermögens-und Firmenkunden zuletzt 320 Millionen Euro vor Steuern.

Hinzu kommt, dass die UBS in der Vermögensverwaltung auch in Deutschland stärker wachsen will. Möglich machen soll das ausgerechnet eine ehemalige Deutschbankerin. Barbara Rupf Bee verwaltete bis Ende 2016 Vermögen von reichen Deutsche Bank-Kunden in Europa, dem Nahen Osten und Afrika und startet in knapp zwei Wochen bei der UBS in Frankfurt. Rupf Bee ist nicht die einzige Führungskraft, die die Vermögensverwaltung verlassen hat. Auch in Asien, wo sowohl UBS als auch Deutsche Bank große Chancen für das Geschäft mit wohlhabenden Kunden sehen, haben die Schweizer der Bank wichtige Mitarbeiter abspenstig gemacht.

Auch insgesamt haben sich die Institute am Finanzplatz Zürich nach dem Ende des Bankgeheimnisses wieder erholt. Die Zuflüsse aus dem Ausland seien mittlerweile in vielen Fällen wieder höher als die Abflüsse in Folge der Schwarzgeldproblematik, erklärte Matthias Naumann, Schweiz-Chef der BCG bei der Präsentation der Studie. Gegenüber anderen Offshore-Finanzplätzen hätte die Schweiz eben den Vorteil der politischen Sicherheit.

Was den Konkurrenzkampf zusätzlich befeuern dürfte: die reichen Millionäre werden laut der BCG-Studie immer reicher. Global gab es 2016 acht Prozent mehr Millionäre als zuvor, insgesamt waren es 17,9 Millionen. Rund 45 Prozent des globalen Vermögens wird demnach von Millionären gehalten, bis 2021 soll der Anteil auf über 50 Prozent steigen.

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