Jahresbilanz Hapag-Lloyd veröffentlicht Konzernabschluss

In der Schifffahrt gibt es erste Hinweise, dass nach acht Jahren Krise die Talsohle durchschritten sein könnte. An der Jahresbilanz von Hapag-Lloyd für 2016 wird das noch nicht ablesbar sein. Sie zeigt ein Unternehmen unter Ertragsdruck.

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Noch steht Hapag-Lloyd unter Ertragsdruck. Quelle: REUTERS

Bei der Container-Linienreederei Hapag-Lloyd tritt am Freitag (13.00 Uhr) der Aufsichtsrat zusammen, um den Konzernabschluss für das Jahr 2016 zu verabschieden. Die führende deutsche Reederei hat im vergangenen Jahr zwar ihre Transportmenge um 2,7 Prozent auf 7,6 Millionen Standardcontainer (TEU) gesteigert, doch ging gleichzeitig der Umsatz von 8,8 auf 7,7 Milliarden Euro zurück. Das lag an den weiter sinkenden Frachtraten im vergangenen Jahr. Für den Transport eines Containers erlöste Hapag-Lloyd im Durchschnitt 1036 Dollar, nach 1225 Dollar im Vorjahr.

Weil die Treibstoffpreise relativ niedrig waren und das Unternehmen weitere Kosten einsparen konnte, blieb vor Zinsen und Steuern (Ebit) ein Gewinn von 126 Millionen Euro. Im Jahr davor waren es mit 366 Millionen Euro deutlich mehr gewesen. Das endgültige Konzernergebnis wird die Reederei am Freitag veröffentlichen. Gegenwärtig ziehen die Frachtraten wieder an, so dass sich die Perspektiven für Hapag-Lloyd etwas aufgehellt haben.

Die Pleite der koreanischen Reederei Hanjin und der fortschreitende Prozess der Konsolidierung in der Branche zeigen erste Wirkung. Der Zusammenschluss zwischen Hapag-Lloyd und der arabischen UASC hat sich von März auf Ende Mai verzögert, weil noch nicht alle Unterlagen beisammen sind. Die Transaktion, mit der Hapag-Lloyd zur fünftgrößten Containerreederei der Welt mit rund 240 Schiffen und einer Tarnsportkapazität von 1,6 Millionen TEU würde, sei jedoch nicht gefährdet. An diesem Montag wird Vorstandschef Rolf Habben Jansen die Jahresbilanz öffentlich vorstellen und auch zu den weiteren Plänen und Perspektiven der Reederei Stellung nehmen.

Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass die US-Justiz gegen die weltgrößten Container-Reedereien ermittelt, darunter auch Hapag-Lloyd. Der offizielle Grund wurde nicht mitgeteilt - Branchenvertreter vermuten, dass es sich um einen möglichen Verstoß gegen das Kartellrecht handeln könnte.

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