Das bekannteste Beispiel ist „The Lego Movie“. Als der Film 2014 erschien, von Warner Bros. finanziert und produziert, gelang Lego einer der größten Coups der Unternehmensgeschichte. Im ersten Halbjahr nach Veröffentlichung des Films stiegen Umsatz und Gewinn um mehr als zehn Prozent, wie „Die Zeit“ berichtete.
Das lag nicht an den Einnahmen der Kinokassen. Die flossen zum Großteil an das Filmstudio Warner Bros. Laut „Die Zeit“ beträgt das Geschäft mit Lizenzen nur ein Prozent des gesamten Lego-Umsatzes.
Die Dänen verdienten vor allem an den Sets zum Kinostreifen. „Extra Produkte zum Film herauszubringen, war ein starker Zug von Lego“, sagt Experte Robertson. „Die Kinder wollen sie, um die Geschichten daheim nachspielen zu können.“
Ähnliche Erfolge erhofft man sich in Billund von den kommenden Filmen. Im Februar nächsten Jahres erscheint „The Lego Batman Movie“. Im September folgt ein Film zur Ninjago-Reihe, bei dem Jackie Chan einem der Charaktere seine Stimme leiht. Im Februar 2019 kommt der Nachfolger des „The Lego Movie“ in die Kinos. All das verspricht rosige Aussichten, wenn die Lizenzprodukte zu den Filmen ähnlich gut laufen wie 2014.
Lego läuft auch auf der Konsole
In dem Geschäft mit Computer- und Konsolenspielen läuft es ähnlich. Seitdem Lego beschloss, sie nicht mehr selbst zu produzieren, müssen Spieleproduzenten, die an der Klötzchenwelt mitverdienen wollen, eine Lizenz kaufen und die Dänen am Gewinn beteiligen.
Das taten einige frühere Lego-Angestellte und gründeten eine eigene Firma über die sie 2005 das erste Spiel zu Lego-Star-Wars veröffentlichten. Das Spiel verkaufte sich 6,5 Millionen Mal. Infolgedessen fusionierte die Firma mit Traveller’s Tales, die sich zuvor um die Spiele zu Disney-Filmen kümmerte. Das neue Unternehmen heißt TT Fusion und produziert seit 2006 fast ausschließlich Lego-Spiele.
Auch das Lego Star-Wars-Spiel zum aktuellen Film „The Force Awakens“ kommt aus der britischen Gamesschmiede. Seit 2007 gehört die Firma Times Warner. Anhand des damaligen Kaufpreises von 100 Millionen Pfund lässt sich ablesen, was die Lizenzen schon vor rund zehn Jahren wert waren.
Ausblick
Bei all dem Fortschritt für Lego in der digitalen Welt – besteht die Gefahr, dass die Plasikklötzchen selbst künftig zu kurz kommen? „Auch wenn Lego immer stärker digitalisiert wird, ich sehe keinen Grund, warum die Legosteine bald aussterben sollten“, sagt Ex-Designer Schwartz. Auch wenn er selbst kein Freund der digitalen Lego-Welt ist, erkennt er ihre Notwendigkeit für den Konzern in einer Welt, in der Kinder mit Smartphone und Tablet aufwachsen.
Was der nächste Schritt des Unternehmens ist, weiß er nicht. „Bedenkt man, dass die ersten Lego-Steine, die der Firmengründer Ole Kirk Christiansen entwarf, aus Holz waren, erscheint alles möglich.“