BASF, Bayer und Merck Was die Aktionäre erwartet

An diesem Freitag halten BASF, Bayer und Merck ihre Hauptversammlungen ab. Auf die Aktionäre kommen zwei Führungswechsel und allerlei kritische Stimmen zu. Die wichtigsten Themen im Überblick.

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BASF Quelle: dpa

Für Marijn Dekkers ist es der letzte Arbeitstag. Der Niederländer mit amerikanischem Pass, der Bayer zu neuen Umsatz- und Gewinnhöhen geführt hat, nimmt sich künftig mehr Zeit für sein Privatleben.

2015 erreichte Bayer einen Umsatz von mehr als 46 Milliarden Euro (plus zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr) und einen operativen Gewinn von 6,2 Milliarden (plus 16 Prozent). Zuletzt hat Dekkers – der erste Bayer-Chef, der von außen kam – dafür gesorgt, das Chemiegeschäft auszugliedern und an die Börse zu bringen. Bayer setzt künftig nur noch auf Produkte für Gesundheit und Landwirtschaft.

Von den Aktionären wird Dekkers mit Applaus verabschiedet werden – seit seinem Amtsantritt hat er den Aktienkurs fast verdoppelt. Inzwischen ist Bayer das wertvollste Unternehmen im Dax, um die Pole Position liefern sich die Leverkusener ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit SAP.

Stationen des Bayer-Konzerns

Nachfolger Werner Baumann, seit mehr als zwei Jahrzehnten bei Bayer, muss nun dafür sorgen, dass der Erfolg nicht abreißt. Derzeit punkten die Leverkusener mit Top-Medikamenten wie Xarelto gegen Schlaganfälle, dem Augenmedikament Eylea, den Krebsmitteln Xofigo und Stivarga sowie Adempas gegen Lungenhochdruck. In einigen Jahren muss Baumann für ausreichend Nachschub gesorgt haben.

Ein Ziel hat der neue Boss bereits ausgegeben: Bayer will die Nummer eins in der Agrarchemie werden und den bisherigen Marktführer bei Pflanzenschutzmitteln, die Schweizer Syngenta, überholen.

Auf der Hauptversammlung werden sich auch wieder zahlreiche Kritiker zu Wort melden. Frauen, die sich von Bayer-Antibabypillen geschädigt fühlen, haben bereits ihren Protest angekündigt. Angeblich haben die Bayer-Pillen der sogenannten dritten und vierten Generation mit dem Wirkstoff Drospirenon ein deutlich höheres Thromboserisiko als ältere Pillen.

Bayer betont dagegen das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis, das von Gesundheitsbehörden und unabhängigen Experten bestätigt werde. In den USA musste sich Bayer dazu bereits gegen Tausende Klagen wehren und schloss Vergleiche in Höhe von insgesamt zwei Milliarden Dollar – ohne Anerkennung einer Haftung.

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