Der Elektrokonzern Siemens stellt sich nach einem guten Geschäftsjahr auf zunehmenden Gegenwind ein. Die Umsätze dürften 2016/17 (30. September) nur gering zulegen, teilte das Unternehmen in München mit. Für den Gewinn peilt Siemens eine Spanne von rund 5,8 bis 6,1 Milliarden Euro an. Dabei will der Konzern auch von Kostensenkungen profitieren.
Das abgelaufene Jahr sei eines der besten in der Unternehmensgeschichte gewesen, berichtete Vorstandschef Joe Kaeser. Nun werde man weiter mit voller Konzentration an der Umsetzung des Unternehmensprogramms „Vision 2020“ arbeiten, mit dem Siemens wachstumsstärker und schlagkräftiger gemacht werden soll.
Allerdings gingen wie bei der Konkurrenz die Neuaufträge deutlich zurück. Der Auftragseingang schwand um 13 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro, was das Unternehmen mit einem Schwund an Großaufträgen begründete. Insgesamt lag Siemens mit den Zahlen im Rahmen der Analystenerwartungen. Seinen Aktionären will der Konzern eine Dividende von 3,60 Euro je Aktie zahlen, zehn Cent mehr als zuvor.
Für das neue Geschäftsjahr seit Oktober rechnet der Traditionskonzern mit einem leichten Umsatzplus, wachsenden Auftragsbüchern und einem leichten Gewinnplus. Das Ergebnis je Aktie, das zuletzt bei 6,74 Euro lag, werde 2016/17 zwischen 6,80 und 7,20 Euro liegen. Die Marge im industriellen Geschäft solle 10,5 bis 11,5 Prozent erreichen.
Im vergangenen Geschäftsjahr schafften die Münchner ein Umsatzplus um fünf Prozent auf 79,6 Milliarden Euro. Der Auftragseingang legte um 5 Prozent auf 86,5 Milliarden Euro zu. Nach Steuern verdiente das Unternehmen 5,6 Milliarden Euro. Der Vorjahreswert von 7,4 Milliarden Euro hatte noch Milliardenerlöse aus dem Verkauf des Siemens-Anteils am Hausgerätehersteller BSH an Bosch sowie der Hörgerätesparte enthalten. Kaeser hatte die Prognose angesichts des guten Geschäftsverlaufs im vergangenen Jahr zwei Mal angehoben.