Siemens Mutmaßlicher China-Spion ist Niederländer

Im Spionage-Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft Amsterdam gegen einen Niederländer. Der langjährige Mitarbeiter soll Betriebsgeheimnisse an einen chinesischen Konkurrenten verkauft haben.

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Quelle: REUTERS

Der am  Freitag von der Polizei festgenommene Siemens-Mitarbeiter ist niederländischer Staatsbürger und arbeitet seit 1985 für den deutschen Konzern in den Niederlanden. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft in Amsterdam der WirtschaftsWoche.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der 65-jährige von der Polizei am Bahnhof Almelo festgenommen worden als er einen Zug in Richtung Flughafen Amsterdam besteigen wollte. Der Mann war auf dem Weg nach China. Er steht in Verdacht, professionell für chinesische Auftraggeber den Siemens-Konzern ausspioniert zu haben. Betriebsgeheimnisse von Siemens soll er an einen chinesischen Konkurrenten verkauft haben.

In seinem Reisegepäck fanden die niederländischen Behörden technische Spezifikationen über Siemens-Dampfturbinen. Wie die Staatsanwaltschaft weiter bestätigte, meldete Siemens den Fall des Niederländers den holländischen Strafverfolgungsbehörden vor drei Wochen. Der Hinweis auf ihn kam aus dem Siemens-internen Whistleblower-System. Über dieses intern „tell us“ genannte System können Mitarbeiter des Industriekonzerns weltweit anonym Hinweise über Korruption oder anderes illegales Verhalten bei Siemens melden. Die Compliance-Abteilung des Unternehmens überprüfte den anonymen Tipp und meldete den Fall daraufhin der niederländischen Polizei.

Wann es zu einer Anklage komme, stehe noch nicht fest. „Wir haben mit den Ermittlungen gerade erst begonnen. Diese können Monate dauern“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Amsterdam. Bis auf weiteres dürfe der  Mann die Niederlande nicht verlassen.

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