Web-Industrie Berlin ist für Startups der Himmel auf Erden

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Firmengründer aus aller Welt


So vernetzen Sie sich richtig
Spielfiguren sind durch bunte Fäden zu einem Netz verbunden Quelle: Fotolia
Eine Frau betreibt über ihren Laptop eine Recherche Quelle: Fotolia
Dartpfeil steckt in einer Dartscheibe Quelle: Fotolia
zwei Aufzüge Quelle: Fotolia
Zwei Personen stehen sich an einem Tisch gegenüber Quelle: Fotolia
Eine Frau hält die Hand ans Ohr Quelle: Fotolia
Zwei Frauen lassen sich rückwärts in die Arme von einem Partner fallen Quelle: Fotolia

„Die Startup-Szene in Berlin sucht zumindest in Kontinentaleuropa ihresgleichen“, sagt auch Klaus Hommels. Der 45-Jährige operiert von Zürich aus und hat in der Vergangenheit bereits gutes Gespür bewiesen. Er investierte frühzeitig in den Internet-Telefondienst Skype, der heute zum US-Software-Riesen Microsoft gehört, sowie in das Business-Netzwerk Xing. In Berlin hat Hommels aktuell unter anderem Geld in den Online-Portal-Betreiber Global Leads Group gesteckt.

Im Vergleich zu den USA mangelt es nach Hommels Meinung dem Berliner Internet-Schmelztiegel vor allem noch an Kapital. Aber auch das ändert sich langsam: Ende Juni hat die australische Investmentbank Macquarie zusammen mit den Altgesellschaftern 15 Millionen Euro in den Online-Essensbestellservice Lieferando investiert. Und Anfang dieses Jahres machte die US-Investmentgesellschaft Kleiner Perkins Caufield & Byers Millionen für das Musik-Startup Soundcloud locker. Soundcloud hat eine App für das Musikhören per Internet-Stream am PC und Smartphone entwickelt.

Soundcloud und Gidsy

Soundcloud ist eines der vielen Positiv-Beispiele aus der Berliner Gründerszene. Statt nach London oder ins Silicon Valley zogen die beiden Schweden Alexander Ljung und Eric Wahlforrs bei der Gründung vor fünf Jahren an die Spree. „Einer der Gründe, warum wir Soundcloud in Berlin gestartet haben, war die dortige Musikszene“, sagt Ljung. „Am Anfang haben wir praktisch jedes Wochenende ausgiebig das Berliner Clubleben genossen – nicht nur aus Spaß, sondern als perfekte Marketingmethode für Soundcloud.“

So befruchten sich die verschiedenen Mitglieder der Berliner Szene – Gründer und Investoren, aber auch Musiker und Künstler – gegenseitig. Die Stadt ist hip, kreativ und international. Damit bietet sie einen Nährboden für Firmengründer aus aller Welt. Das sieht auch der Niederländer Edial Dekker so, Gründer des Internet-Neulings Gidsy, in den Hollywood-Mime Kutcher Teile seiner Gage gesteckt hat. Gidsy ist ein Online-Reiseführer mit angeschlossenem Internet-Marktplatz für spezielle Dienstleistungen, etwa Weinproben.

Dekker sitzt mit seinem Team von elf Leuten unter dem Dach einer Fabriketage in Kreuzberg nahe dem Kottbusser Tor – in „Silicon Kotty“, wie Dekker die Gegend wegen ihrer Startup-Dichte nennt. „Berlin ist günstig, verändert sich ständig, zieht kreative Leute an und es gibt kein Establishment“, sagt der 27-Jährige. Entsprechend unkonventionell hat er offenbar Kutcher als Investor gewonnen. „Ich habe ihm Passwort und Benutzername von Gidsy per E-Mail geschickt, damit er’s ausprobieren kann“, erzählt Dekker.

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