Vielversprechende Startups Diese 25 Gründer sollten Sie kennen

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Zeitungen, Putzkräfte und Kredite

Daniel Höpfner mit Pressmatrix

Daniel Höpfner liebt Zeitungen. So sehr, dass sie sich gelegentlich in seiner Wohnung stapeln. Das brachte Höpfner im Jahr 2011 auf die Idee zu Pressmatrix: Das Start-up hat eine Technologie entwickelt, mit der sich über eine Web-Plattform einfach und ab etwa 5000 Euro Magazine als App für Smartphones und Tablet-PCs erstellen lassen. Etwas mehr als drei Jahre nach dem Start hat Pressmatrix Geldgeber wie den High-Tech Gründerfonds gewonnen und mehr als 1000 Magazin-Apps aus aller Welt erstellt. Pressmatrix beschäftigt rund 50 Mitarbeiter, erzielt bereits einen siebenstelligen Jahresumsatz und will in Kürze zum ersten Mal Gewinn machen. Außerdem ist Seriengründer Höpfner Mentor an der Berlin Start-up Academy – „um etwas zurückzugeben“, wie der 37-Jährige sagt.

Florian Heinemann mit Project A Ventures

Er ist zwar erst 38 Jahre alt, bezeichnet sich selbst aber als Methusalem der Gründerszene. Für andere ist Florian Heinemann schlicht eine Legende: Vor 15 Jahren gründete er den Online-Marktplatz Justbooks, den er später an Abebooks verkaufte. Seitdem gilt er als Experte für digitale Geschäftsmodelle und digitales Marketing. Von 2007 baute er Rocket Internet mit auf, die Start-up-Fabrik der Samwer-Brüder. 2012 startete er mit seinen Ex-Rocket-Kollegen Christian Weiß und Uwe Horstmann Project A Ventures. Der Inkubator hat bereits 25 Internet-Start-ups angeschoben, außerdem hat Heinemann in mehr als 70 Start-ups investiert. „Dieser Kick, in ein kleines Team einzusteigen und dann zuzusehen, wie es rasant wächst“, sagt Heinemann, „ist einfach unbeschreiblich.“

Claude Ritter mit Book a Tiger

Es gab eine Zeit, in der sich Claude Ritter aus Kostengründen nur von Fertignudeln ernährt hat, damals im Jahr 2007 in China. Zusammen mit Julius und David Dreyer brachte er dort The Netcircle an den Start – ein Unternehmen, das von Shanghai aus Community-Portale betreibt. 2010 kehrte er zurück, um in Berlin Delivery Hero mit aufzubauen – ein Portal, über das sich Essen bei Lieferdiensten bestellen lässt und das heute mehr als 800 Mitarbeiter beschäftigt. Mit Nikita Fahrenholz hat er jetzt Book a Tiger gestartet – ein Portal, das Putzkräfte vermittelt. Dass es mit 15 Mitarbeitern noch deutlich kleiner ist, schätzt Ritter: „In dem Stadium kann ich viele meiner Fähigkeiten einsetzen“, sagt der 33-Jährige, „ich bin wie ein Schweizer Taschenmesser.“

Christian Vollmann mit Researchgate

Zwei Millionen Euro Wagniskapital hätte Christian Vollmann im vergangenen Jahr einsammeln können, um ein soziales Netzwerk aufzubauen – nach dem Vorbild von Nextdoor in den USA, über das sich Nachbarn organisieren können. „Aber die Erfolgschancen waren zu klein, und ich hatte keine Lust, wieder eine fremde Idee nachzuahmen“, sagt der Seriengründer. Bekannt ist der 36-Jährige für seinen „guten Riecher“: Vollmann hat in mehr als 50 Unternehmen investiert. Am Online-Netzwerk Researchgate beteiligte er sich als Erster, obwohl dessen Gründer Ijad Madisch von etwa 20 Investoren Absagen erhalten hatte. Heute zählt Researchgate vier Millionen Wissenschaftler als Mitglieder und beschäftigt 100 Mitarbeiter, seit einigen Monaten ist Vollmann einer von ihnen. „Es hat sich angefühlt, wie nach Hause zu kommen."

Sebastian Diemer Quelle: PR

Sebastian Diemer mit Kreditech

Rund 80 Prozent Umsatzwachstum pro Quartal, 140 Mitarbeiter, Millionen von Kunden in sieben Ländern: Bei Kreditech geht es rasant aufwärts. Im Juni bewerteten Risikokapitalgeber das Hamburger Start-up mit 190 Millionen Dollar – gerade mal zwei Jahre nach dem Start. Gründer Sebastian Diemer, den Freunde als „Vollgaspusher voller Energie“ beschreiben, ist überzeugt: „Die Digitalisierung kommt jetzt auch im Finanzsektor an.“ Denn Kreditech vergibt Kredite nicht mehr mittels klassischer Scorewerte, sondern anhand von Big Data: Bis zu 15.000 Informationen – etwa Facebook-Gewohnheiten und Gerätedaten – entscheiden, ob ein Kunde an Geld kommt.

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