Personalberater Wenn der Headhunter einmal klingelt

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Personalberater als Sprungbrett in die weite Welt

Ein solcher Mensch, der Lust hatte, als angestellter Geschäftsführer die Geschicke des mittelständischen 240-Mann-Betriebs Enayati aus Birkenfeld bei Pforzheim zu lenken, ist Stephan Langer. Der 47-jährige Diplom-Ingenieur heuerte in diesem Sommer bei dem Spezialisten für Galvaniktechnik an. „Zuvor hatte ich viele Jahre lang in deutschen Tochterbetrieben amerikanischer Konzerne gearbeitet, dort als Führungskraft das Know-how entlang der gesamten Prozesskette erlernt, das man braucht, um selbst ein Unternehmen erfolgreich zu führen“, sagt Langer. „Das Angebot von Liebich & Partner kam genau zur rechten Zeit und ermöglichte mir den nächsten Karriereschritt.“

Neben Personalberatungen, die sich auf einzelne Wirtschaftssparten, Branchen oder Berufsgruppen spezialisiert haben, gibt es zudem auch Headhunter, die sich auf die Vermittlung von hoch dotierten Managern in ganz bestimmte Regionen dieser Welt fokussieren, zum Beispiel der Frankfurter Personalberater Frank Höselbarth.

Seit gut 20 Jahren als Headhunter für Unternehmensberatung und die Finanzdienstleistungsbranche in Deutschland unterwegs, erhielt Höselbarth vor einigen Jahren einen Anruf mitten aus der Wüste. Ein Kunde, für den er schon in Deutschland gearbeitet und den es beruflich in die arabischen Emirate verschlagen hatte, fragte den Personalberater damals: „Haben Sie Lust, für die größte Bank der Emirate einen Vorstand zu suchen?“ Für Höselbarth kam der Anruf wie aus dem All.

Deutsche Manager für Dubai

Die spannenden Seiten der Globalisierung landeten auf einen Schlag auf seinem Schreibtisch. Höselbarth nahm den Suchauftrag an, fand den Vorstand und entschloss sich, mit seiner Agentur People & Brand ein eigenes Büro in Dubai zu eröffnen und arabisch zu lernen. Seit 2007 vermittelt er nun deutsche Topmanager in die boomende Wüstenmetropole.

„In Dubai ist vor allem eins gefragt: Geschwindigkeit“, sagt Höselbarth. Denn schon in knapp zehn Jahren würden Dubai die Ölreserven ausgehen, der Umbau weg von der ölbasierten zu einer auf möglichst vielen verschiedene Industriezweigen beruhenden Wirtschaft müsse bis dahin gelungen sein.

„Wer in Dubai als Manager Erfolg haben will, muss sich auf ein Klima einstellen, in dem nur die Stärksten überleben. Glücksritter und Steuerflüchtlinge sind hier nicht gefragt, Zweitklassigkeit reicht nicht für eine Karriere aus“, sagt Höselbarth. Dafür aber sind auch besonders rasante und spannende Karrieren möglich.

Wie zum Beispiel die von Jan Hendrik Kraus, den Höselbarth Ende 2006 als stellvertretenden Leiter des Bereichs Strategie und Unternehmensentwicklung zum größten Bankhaus von Dubai, der Emirates Bank, brachte. Binnen weniger Monate stieg der langjährige McKinsey-Berater zum Bereichsleiter auf, managte als solcher die Fusion der Emirates Bank mit der National Bank of Dubai zum größten Bankhaus der gesamten Golfregion Emirates NBD.

Heute sitzt Kraus als Leiter Konzernstrategie im Vorstand. „Solche Hochkaräter wie Kraus werden weder Unternehmen noch Personalberater jemals übers Internet finden“, sagt Höselbarth. „Die Suche nach Spitzenkräften in der Wirtschaft wird auch zukünftig über andere als die sozialen Netzwerke im Internet stattfinden.“

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