Personal Wie deutsche Konzerne internationaler werden

Seite 4/5

Arbeitsmarkt wird enger

Frauen an der Macht
Ferdinand und Ursula Piëch
Liz und Reinhard Mohn im Jahre 2006
Gloria von Thurn und Taxis
Maria-Elisabeth Schaeffler
Friede Springer und Ehemann Axel Springer im Jahre 1982
Johanna und Herbert Quandt
Catherine von Fürstenberg-Dussmann 1982 heiratete die gebürtige Amerikanerin Firmengründer Peter Dussmann. Der 73-Jährige ist vor einigen Jahren schwer erkrankt. Die 60-jährige übernahm 2009 den Vorsitz des Aufsichtsrats von Dussmann. Seit knapp zwei Jahren leitet sie den neuinstallierten Stiftungsrat der Holdinggesellschaft - ähnlich wie Liz Mohn bei Bertelsmann oder Cäcilie Albrecht bei Aldi Nord. Damit führt Catherine von Fürstenberg-Dussmann Deutschlands größten Gebäudedienstleister mit Sitz in Berlin. Quelle: dpa

Die kulturelle Mischung befördert das innovative Bosch-Gen messbar: Täglich meldet das Unternehmen 16 Patente an – nicht nur in Deutschland.

Auch kleinere Mittelständler spüren schon, dass der Arbeitskräftemarkt in technischen Berufen enger wird – manche machen aus dieser Not eine Tugend: Die CAS Software AG in Karlsruhe etwa beschäftigt unter ihren rund 430 Mitarbeitern etwa sechs Prozent internationale Mitarbeiter. "Gerade gut ausgebildete Programmierer sind bei uns stets willkommen", sagt CAS-Chef Martin Hubschneider, der in der Personalsuche mit internationalen Riesen wie SAP, aber auch mit Autokonzernen wie Audi oder BMW um die raren Informatiker konkurriert. Ob deutsche oder ausländische Mitarbeiter, Hubschneider legt stets die gleichen Kriterien an: "Erstens: Passt der Mitarbeiter in unsere Unternehmenskultur? Zweitens: Wie gut sind seine fachlichen Kompetenzen? Der Mix unterschiedlicher Kulturen bereichert unser Unternehmensklima."

Gegen die traditionelle Dominanz deutscher Manager

Michal Dvorak erfüllt diese Anforderungen: Der Tscheche will nicht managen oder verwalten, sondern forschen. Der 26-Jährige studierte Informatik an der Technischen Universität Brno, zwei Semester verbrachte er als Erasmus-Student an der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden. "Weil es nicht viele von uns gab", erinnert sich Dvorak, "habe ich in kleinen Gruppen mit deutschen Kommilitonen studiert." Noch vor seiner Masterarbeit führte ihn ein achtmonatiges Praktikum zu CAS Software. Nachdem er alle Uni-Prüfungen mit Auszeichnung bestanden hatte, hat er nun vier Kollegen in Karlsruhe und im ungarischen Szeged im Team, gemeinsam forschen sie an einem Datenspeicherprojekt. "Mit seinen Fähigkeiten", sagt Hubschneider, "passt er bestens zu uns."

Die Allianz steuert auf allen Ebenen des internationalen Versicherungsgeschäfts gegen die traditionelle Dominanz deutscher Manager an. Vier von elf Vorstandsmitgliedern sind jenseits der hiesigen Grenzen geboren: Gary Bhojwani in Indien, Clement Booth in Südafrika, Jay Ralph in den USA und Christof Mascher in Österreich. In der Hauptverwaltung in München haben 45 Prozent der Führungskräfte ausländische Wurzeln. Auch die Frau, die für Global Diversity verantwortlich ist, bringt Auslandserfahrung mit: Veronica Schilling kommt aus Malaysia. Den urdeutschen Nachnamen hat sie von ihrem Ehemann übernommen.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%