Ohne allerdings den Wert der 90-jährigen Historie infrage zu stellen, die offenbar wesentlich zum hohen Kundenvertrauen beiträgt – die Lufthansa ist laut Vertrauensindex unter ihren Kunden die Airline mit den höchsten Vertrauenswerten und nach Bosch das Unternehmen mit den absolut höchsten Vertrauenswerten: „Je länger die Unternehmenstradition, umso mehr Kompetenz trauen die Kunden der Firma zu“, sagt Management-Professor Peter Maas von der Universität St. Gallen.
Natürlich: Fast jeder, der schon mal mit Lufthansa geflogen ist, wird sich schon mal über die Airline geärgert haben – über unfreundliche Stewards, pampige Stewardessen, kaputte Sitze, schlechtes Essen. Oder über Piloten, die gefühlt alle zwei Monate streiken.
Aber das kann einem, zugegeben, auch mit jeder anderen Airline passieren. Über den Wolken zählen schließlich noch andere Kriterien als dauerlächelndes Flugpersonal – und da kann die Lufthansa voll punkten: in Sachen technischer Zuverlässigkeit zum Beispiel. Die Flugzeuge haben wenige Pannen und werden öfter gewartet als gesetzlich vorgeschrieben. Oder besonders streng ausgewählte und gut ausgebildete Piloten. Die achtmal im Jahr Simulatortraining absolvieren und nicht nur viermal wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben.
Selbst das Kabinenpersonal sorgt für besonderes Vertrauen. Vielleicht nicht weil mit dem Lächeln so offensiv geworben wird, wie es asiatische Konkurrenten tun. Aber weil man den Flugbegleitern in ihren akkuraten blau-orangenen Uniformen zutraut, auch bei Turbulenzen in der Luft ruhig zu bleiben und bei Bedarf unerschrocken zupacken zu können, wie Branchenkenner bestätigen.
Die Lufthansa will besten Service bieten
Natürlich, auch das kann noch besser werden: Geht es nach Vorstandschef Carsten Spohr, soll Lufthansa die Airline mit dem besten Service aller Fluglinien aus Europa und den USA werden. Das Ziel, spätestens für Sommer 2015: als erste westliche Fluggesellschaft die Höchstwertung von fünf Sternen im Qualitätsranking von Skytrax erreichen, das in der Branche als wichtigster Gradmesser gilt. Bislang erreicht die Lufthansa die maximale Punktzahl nur für ihre First Class.
Den besseren Service will sich die Lufthansa mehr als eine Milliarde Euro kosten lassen und zu den sechs besten Premium-Carriern der Welt aufsteigen, so Spohrs Plan – bis spätestens Ende 2015.
Dann soll es auch komfortablere Sitze geben und der Service der Crew an Bord und am Boden besser werden. In 200 Mitarbeiterseminaren sollen 2500 Lufthansa-Mitarbeiter lernen, noch besser auf die Bedürfnisse ihrer Kunden einzugehen. An den Flughäfen soll es dann frisch zubereitetes Essen geben und im Flieger die Auswahl unter 100 Kinofilmen – drei Mal mehr als bisher. Und wer besonders oft mit Lufthansa durch die Welt gondelt, soll an separaten Gates schneller die Sicherheitskontrollen passieren können und später einsteigen dürfen als Kunden, die nur dann einsteigen, wenn gerade die nächste Fußballweltmeisterschaft vor der Tür steht.
Faber-Castell - Traditioneller Begleiter
Zwei kämpfende Ritter über dem in grüner Schreibschrift gehaltenen Firmennamen, darunter das Gründungsjahr: Since 1764. Genau 250 Jahre alt ist der Stiftehersteller aus Stein bei Nürnberg, der seine Historie auf der unternehmenseigenen Web-Site durchaus bewusst inszeniert: „Die Kompetenz von Faber-Castell basiert auf unseren Wurzeln, unserer Geschichte und unserer Erfahrung“, heißt es im Online-Auftritt der Marke. „Und wir nutzen sie, um die Zukunft unternehmerisch zu gestalten.“
In der Tat wäre es falsch, das hohe Vertrauen, das Faber-Castell bei seinen Kunden als höchstplatzierter Stifteproduzent und branchenübergreifende Nummer drei im Vertrauensindex nachweislich genießt, allein auf seine illustre Geschichte zurückzuführen. Oder darauf, dass Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell, der das Unternehmen in achter Generation führt, mit seinem Gesicht für die Marke wirbt.