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Fondstipp - Deka Telemedien: Wette auf Pay-TV und freundlichere Aufseher

Kursverlauf Deka Telemedien

Fondstipp - Deka Telemedien: Wette auf Pay-TV und freundlichere Aufseher

Wer die Lockangebote vor Handy-Läden sieht, versteht kaum, wie die Telekombranche Geld verdienen will. Die Regulierungsbehörden fordern, die Preise für Auslandsgespräche und die Vermittlung von Gesprächen unter den Netzanbietern zu senken.

Die Unternehmen hatten kaum Anreize, zu investieren. „Europa drohte im Vergleich zu den USA, Japan und Korea technologisch zurückzufallen“, sagt Andreas Wagenhäuser, der den Deka Telemedien managt. Er ist mit 372 Millionen Euro der größte Aktienfonds in dem Segment. Die Kursschwäche europäischer Telcos nutzten Ausländer wie der Mexikaner Carlos Slim, um in den Markt einzusteigen. „Die Aufseher fürchten den Ausverkauf wichtiger Infrastruktur und denken jetzt um“, sagt Wagenhäuser. Das macht die Branche interessant. Marc Faber, der für düstere Prognosen bekannte Börsenguru, liebäugelt gar mit europäischen Telekomtiteln wie France Telecom und Deutsche Telekom. Noch sind die globalen Fondsmanager in der Branche allerdings schwach investiert. Das Kurspotenzial bei einem Stimmungsumschwung ist hoch.

Der Deka-Telemedien hat mit dem 40-prozentigen US-Anteil von den Kursgewinnen in Übersee, aber auch von Übernahmen profitiert. Wagenhäuser hatte Kabel Deutschland beim Börsengang gekauft und nach dem Einstieg von Vodafone zum vierfachen Wert versilbert. Eine weitere Konsolidierung in der Branche sieht er aber skeptisch. „Die Regulierungsbehörden und Kartellämter erlauben Übernahmen, womöglich aber wie bei E-Plus und O2 nur unter strengen Auflagen.“ Zudem machten die Kabelbetreiber den Telcos zu schaffen. Vodafone könnte künftig für seine rund drei Millionen Festnetzkunden Kabel Deutschland nutzen, statt für die Leitungen der Deutschen Telekom zu zahlen.

United Internet ist das bevorzugte deutsche Unternehmen im Portfolio, „weil sie keine Probleme mit dem Ausbau der Infrastruktur haben, da sie leere Netze anderer nutzen und noch Wachstumspotenzial haben“, sagt Wagenhäuser. Er investiert ansonsten in Medienhäuser wie Time Warner und Twenty-First Century Fox. Deren US-Geschäft laufe gut, und sie verdienen am populären Bezahlfernsehen in Schwellenländern.

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