Riedls Dax-Radar

Endspurt bis zum Allzeithoch

Seite 2/2

Zwischenerholung und noch ein Tiefentest

Die heftige Korrektur am deutschen Aktienmarkt, in der der Dax in sieben Tagen 700 Punkte verlor, ist wesentlich auf schwächere Zahlen und zum Teil verhaltene Prognosen der Unternehmen zurückzuführen. Ein Grund dafür ist der wiedererstarkte Euro, der den im Dax vertretenen Exporteuren das Leben schwer macht. Für US-Unternehmen fiel das dritte Quartal wesentlich besser aus. Auch an der Börse verläuft die Korrektur in den USA glimpflicher als hierzulande.

Was Satellitenbilder und Wolkenkratzer über die Börse verraten
Satellitenbild von China Quelle: Spaceknow China Satellite Manufacturing
Burj Khalifa Quelle: AP
Arbeitslosen-Beratung in den USA Quelle: dpa
Containerschiff Quelle: dpa
Erntefest in Weißrussland Quelle: dpa
Dax-Tafel Quelle: dpa
Leute mit Einkaufstaschen Quelle: dpa

Der jüngste Einbruch im Dax war der stärkste Kursrückschlag seit Anfang Juli. Damals war dies der Auftakt zu einer zweimonatigen Korrektur, in der die Aktien vom Top aus gerechnet sechs Prozent verloren. Auf die aktuelle Situation übertragen ergäbe das ein Abwärtspotenzial bis etwa 12.700 Punkte. Dieses Niveau entspräche etwa den Kursspitzen von Mai bis Juni. So gesehen besteht durchaus die Gefahr, dass der Dax noch einmal unter das bisherige Tief bei 12.845 Punkten rutscht.

22 Dax-Werte noch im Aufwärtstrend

Bei 22 Dax-Aktien verlaufen die aktuellen Kurse derzeit oberhalb der 200-Tage-Linie, bei acht liegen sie darunter. Das ist eine Hausse-Quote von 73 Prozent. Für den Gesamtmarkt ist dies eine gute Verfassung, typisch für eine kurzfristige Korrektur im längeren Aufwärtstrend.

Neben den schwachen Sonderfällen (ProSieben, Thyssenkrupp) hat es mittlerweile auch einige Dax-Klassiker erwischt, die nun kurstechnisch angeschlagen sind: Bayer, Henkel, Fresenius, Merck und Siemens. Hier macht sich zum einen die weltweite Schwäche des Pharma- und Gesundheitsgeschäfts bemerkbar; zum anderen spiegelt sich die zugespitzte Situation bei Siemens wider. Der hohe Börsenwert vor allem von Siemens und Bayer wird sich in den nächsten Wochen als Bremsklotz im Dax erweisen.

Fazit für den Gesamtmarkt: Gelingt die Stabilisierung um 13.000 Punkte, könnte eine Zwischenerholung den Dax zunächst bis etwa 13.300 steigen lassen. Dort ist mit einer weiteren Pause zu rechnen. Danach hat der Aktienmarkt die Chance, in diesem Jahr noch einmal bis zu den alten Spitzen laufen, die bei 13.525 Punkten lagen.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%