Aktien und Anleihen Die Anlagetipps der Woche

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Rentables aus Heidelberg

Aktientipp: Cenit - Cash-Programm für Zukauf und Dividende

Seit dem Börsengang 1998 hat sich das Softwareunternehmen Cenit zur Erfolgsgeschichte entwickelt. Weltweit sind die Stuttgarter Partner von Technologiekonzernen wie SAP, IBM und Dassault Systèmes. Die wichtigsten Kunden stammen aus den Branchen Auto, Luftfahrt und Maschinenbau; darunter BMW, Daimler, Airbus und Boeing.

Zwar war der Umsatz im vergangenen Jahr mit 1,6 Prozent leicht rückläufig. Zukäufe und Investitionen der vergangenen Jahre in selbst entwickelte Software zahlen sich nun aber aus. Dieses margenstarke Geschäft läuft hervorragend und wuchs 2015 um 25 Prozent. „Den Bereich wollen wir in den kommenden Jahren weiter ausbauen“, sagt Vorstandssprecher Kurt Bengel. 13 Prozent steuerte die Sparte zum Gesamtumsatz bei. Im kommenden Jahr sollen es 17 Prozent werden. Damit würde das Unternehmen nicht nur die Rentabilität erhöhen, sondern auch unabhängiger von seinen großen Partnern.

Aktientipp Cenit

Die gute Eigenkapitalquote von 60 Prozent gibt den Stuttgartern finanziellen Spielraum. Vorstandschef Bengel möchte nicht nur in eigene Geschäfte investieren: „Bis 2018 wollen wir den Umsatz von derzeit 120 auf 150 Millionen Euro steigern; ohne Zukäufe werden wir das nicht erreichen können.“

Ganz nach Plan verlief das erste Quartal. Besonders in Deutschland, wo Cenit mehr als 70 Prozent seiner Gewinne erzielt, sind mittelständische Kunden wichtig. Gefragt sind etwa Programme zur Steuerung von Robotern oder zur Vernetzung von Produktionsprozessen, dem Megatrend Digitalisierung sei Dank.

Schon in den vergangenen Jahren war die Cenit-Aktie dividendenstark. Das dürfte so bleiben, da der Nettogewinn dieses Jahr aller Voraussicht nach um mehr als zehn Prozent steigt. Und weil Cenit reichlich Cash und Reserven hat, wird der Gewinn praktisch voll ausgeschüttet: Bengel stellt Anlegern nach der Hauptversammlung am 6. Mai einen Euro Ausschüttung pro Aktie in Aussicht, gut fünf Prozent Rendite.

Anleihetipp: HeidelCement - Eine der rentabelsten Adressen im Dax

Der Baustoffkonzern HeidelbergCement ist besonders rührig, wenn es um die Emission von Festverzinslichen geht. Zehn Anleihen mit einem gesamten Nennwert von 5,5 Milliarden Euro werden derzeit gehandelt. Neueste Offerte ist eine Anleihe mit einer Milliarde Euro Nennwert und 2,25 Prozent Kupon, die bis 2023 etwa zwei Prozent Rendite in Euro abwirft. Das ist – hinter Stahlkocher Thyssenkrupp – die höchste Rendite, die es derzeit von einem Dax-Unternehmen in Euro gibt.

ISINXS1387174375
Kurs101,48 Prozent
Kupon2,25 Prozent
Rendite2,02 Prozent
Laufzeit bis30.03.2023
WährungEuro

Der Milliardenerlös der jüngsten Anleihe dient vor allem dazu, den Kauf des Konkurrenten Italcementi mitzufinanzieren, der in diesem Jahr über die Bühne gehen sollte. Beide Baustoffkonzerne ergänzen sich geografisch, HeidelCement erhält Zugang zu wichtigen Baumärkten im Mittelmeerraum und in Asien. Zudem verfügt Italcementi über technisch hochwertige Produktionsanlagen. Ab nächstem Jahr könnte dann der Umsatz von HeidelCement von 13,5 Milliarden Euro (2015) auf rund 18 Milliarden Euro anschwellen. Da die Übernahme von Italcementi zu wechselseitigen Einsparungen von bis zu 400 Millionen Euro pro Jahr führt, sollte der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) mindestens in ähnlicher Weise zulegen. Nach 2,6 Milliarden Euro (2015) könnten mit Italcementi 2017 mehr als 3,5 Milliarden Euro möglich sein.

Durch die Übernahme dürften die Nettoschulden von HeidelCement von 5,3 Milliarden Euro vorübergehend auf über elf Milliarden Euro klettern. Nach Verkäufen von Randgeschäften und doppelten Werken könnten sie sich bei rund acht Milliarden einpendeln. Die Verschuldung läge dann etwa beim 2,3-Fachen des Ebitda. Bei der erfolgreichen Integration von Italcementi hat HeidelCement sogar die Chance, sein Rating (aktuell Moodys: Ba1) vom spekulativen Bereich in den Investmentbereich zu hieven.

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