Auktionen Kunst oder Kitsch? Die 20 wichtigsten Antworten

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Welcher Künstler ist der teuerste?

3. Worauf muss ich achten, wenn ich ein Kunstwerk kaufe?

Bei einem Foto ist eine niedrige Auflage wichtig. Bei einem Gemälde, dass die Stammgalerie des Künstlers es für echt hält und dass es ins Werkverzeichnis aufgenommen wird. Solche Verzeichnisse kann der Künstler oder seine Galerie führen.

Am besten ist es, wenn ein Verlag dieses publiziert. Über ein gutes Werkverzeichnis verfügt zum Beispiel der Künstler Gerhard Richter. Hilfreich für spätere Schätzungen und Wiederverkäufe sind eine Signatur und Datierung auf der Rückseite sowie eine detaillierte Rechnung.

4. Welcher Künstler ist der teuerste?

Den höchsten Preis in einer öffentlichen Auktion hat bisher Picassos Aktgemälde „Nude, Green Leaves and Bust“ mit 106,5 Millionen Dollar erreicht. Die allerhöchsten Preise jedoch werden in diskreten Privatverkäufen erzielt. Jüngst soll eine der fünf Versionen der „Kartenspieler“, gemalt vom Impressionisten Paul Cézanne, für 250 Millionen Dollar aus der Sammlung des griechischen Reeders George Embiricos in die Kunstsammlung der Herrscherfamilien von Katar gewechselt haben. Ob das Werk jedoch tatsächlich in deren Besitz ist, lässt sich erst 2014 bei der Eröffnung des Nationalmuseums von Katar überprüfen.

5. Und welcher ist der teuerste noch lebende?

Kunst im Wert von ein- und zweistelligen Millionenpreisen dokumentiert in einer Privatsammlung auf kultivierte Art die finanzielle Potenz der Gastgeber. Teuer gekauft heißt aber auch, dass der Sammler den Einstieg verpasst hat, als mit Mut, Gespür und wenig Geld ein künftiger Marktliebling zu erwerben gewesen wäre.

In der Liste lebender Künstler rangiert Jasper Johns mit seiner Darstellung der US-Flagge, „Flag“, für 28,6 Millionen Dollar vor Jeff Koons mit der Skulptur „Balloon Flower – Magenta“ für 25,8 Millionen Dollar. Der Deutsche Gerhard Richter liegt mit 20,8 Millionen Dollar für „Abstraktes Bild“ auf Platz 3.

6. Auf welche Newcomer muss man achten?

Der Kunstmarkt giert nach neuen Trends. Vor allem politische Umbruchsituationen sind reizvoll. Einige der jüngeren Künstler aus Polen, etwa Slawomir Elsner (Galerie Gebr. Lehmann), Katarzyna Kozyra (Galerie Zak Branicka) und Monika Sosnowska (Galerie Gisela Capitain), haben schon regelmäßig Ausstellungen in internationalen Galerien und Museen. Ästhetik und Politik wissen auch viele Künstler aus Nordafrika zu nachdrücklichen Bildern zu verbinden, etwa Adel Abdessemed (Galerie Christine König, Wien) oder Saadane Afif (Museum für Moderne Kunst in Frankfurt). Auch die Arbeiten von Nasan Tur (Edition Block, Berlin) und von Inci Eviner (Galerie Nev, Istanbul) sorgen in der globalisierten Kunstszene für Diskussion.

7. Woran erkennt man eine gute Galerie?

Der Galerist muss der Strippenzieher sein für seine Künstler, an sie glauben. Er baut wenige aufstrebende Talente systematisch mit Einzel- und Gruppenausstellungen auf, publiziert Kataloge, platziert ihr Werk in Kunstvereinen und Privatsammlungen. Gute Galerien wie Contemporary Fine Arts in Berlin gehen regelmäßig auf renommierte nationale und internationale Messen wie die Art Basel, Frieze in London oder die Art Cologne.

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