Auch der Kapitalmarkt öffnet sich allmählich für Staatsanleihen afrikanischer Staaten. Zwar sind die Emissionsvolumen noch überwiegend gering. Nigeria etwa konnte im September eine Anleihe im Wert von umgerechnet 190.000 Dollar platzieren. Sambia gelang es immerhin, 750 Millionen Dollar mit einer zehnjährigen Anleihe einzusammeln, die Rendite lag anfangs bei 5,6 Prozent. Aber das ist erst der Anfang in die moderne Staatsrefinanzierung. Kenia und Ruanda haben bereits angekündigt, eigene Anleihen anbieten zu wollen. Eine wichtige Voraussetzung für die wirtschaftliche Aufholjagd gegenüber anderen Schwellenländern.
Alle genannten Faktoren sprechen klar für den wachsenden wirtschaftlichen Erfolg afrikanischer Länder. Dennoch ist es für den Investor unerlässlich, differenziert vorzugehen und gegebenenfalls schnell zu reagieren. So drohen in Kenia Unruhen bei den bevorstehenden Wahlen, in Nigeria kommt es immer wieder zu religiösen Konflikten, die Elfenbeinküste wurde noch im vergangenen Jahr von blutigen Machtkämpfen erschüttert. Auch an den wenig liquiden Börsen Afrikas sind die Schwankungen enorm hoch und nichts für nervenschwache Anleger.
Die hohen Risiken der Afrika-Investments schlagen sich zwar auch in vergleichsweise hohen Renditechancen nieder, Privatanleger sollten sich dennoch auf professionelle Hilfe stützen. Am einfachsten gelingt dies mit aktiv verwalteten Investmentfonds, die gezielt in afrikanische Aktien investieren und für eine sinnvolle Mischung und damit Risikostreuung sorgen. Das weiß auch das Templeton-Team um Mark Mobius. Afrika-Fonds eigenen sich nach Aussagen des Fondsanbieters vor allem als Beimischung im Depot, und sind eher etwas für langfristig orientierte Anleger, die auch mal höhere Wertschwankungen in Kauf nehmen. Dann aber bieten sie Gewinnchancen, wie sie in den Industrieländern schon lange nicht mehr anzutreffen sind.