Exotische Geldanlage Wetten auf ein Wirtschaftswunder in Afrika

Seite 4/4

Gezielt investieren oder investieren lassen

Wo das Geld jetzt sicher ist
Bargeld Quelle: Sebastian_Wolf
Goldbarren und -münzenDas Edelmetall ist die Notfallreserve außerhalb des Finanzsystems schlechthin. Wer mit dem Schlimmsten rechnet, hofft, dass er kleinere Goldmünzen gegen Lebensmittel oder Medikamente tauschen kann, wenn Banken ihn nicht mehr mit Bargeld versorgen. Verwahren Anleger ihr Gold allerdings im Bankschließfach, kann es nach einer Bankpleite dauern, bis sie Zugriff bekommen. In Krisenzeiten fällt der Goldpreis mitunter. Großanleger wie Hedgefonds müssen ihren Goldbestand verkaufen, um flüchtende Anleger auszuzahlen. Da in Panikphasen andere Anlagen wie Aktien oder Anleihen stark an Wert verlieren oder illiquide werden, ist Gold dann eine der wenigen Anlagen, die sie noch zu Geld machen können. Quelle: dpa
Spareinlagen: Sparkassen/VolksbankenIhren Kunden versprechen Sparkassen, Landesbanken sowie Genossenschaftsbanken, dass sie Pleiten der zu ihrer jeweiligen Gruppe gehörenden Institute im Vorfeld verhindern. Meist geschieht das über Fusionen von schwachen mit stärkeren Mitgliedern. Kommt es zu keiner Pleite, muss auch kein Geld gerettet werden. Dadurch sollen auch Zertifikate und Anleihen vor einem Totalverlust sicher sein. Das ist ein Unterschied zu anderen Einlagensicherungssystemen. Die Solidarität funktionierte bislang, könnte aber bei der Schieflage großer Institute überstrapaziert werden. Quelle: dpa
Fresenius Quelle: Pressebild
Deutsche Börse Quelle: dapd
Investmentfonds Quelle: Wolfgang - S - Fotolia
Sparschwein Quelle: Edel Rodriguez

Auch der Kapitalmarkt öffnet sich allmählich für Staatsanleihen afrikanischer Staaten. Zwar sind die Emissionsvolumen noch überwiegend gering. Nigeria etwa konnte im September eine Anleihe im Wert von umgerechnet 190.000 Dollar platzieren. Sambia gelang es immerhin, 750 Millionen Dollar mit einer zehnjährigen Anleihe einzusammeln, die Rendite lag anfangs bei 5,6 Prozent. Aber das ist erst der Anfang in die moderne Staatsrefinanzierung. Kenia und Ruanda haben bereits angekündigt, eigene Anleihen anbieten zu wollen. Eine wichtige Voraussetzung für die wirtschaftliche Aufholjagd gegenüber anderen Schwellenländern.

Alle genannten Faktoren sprechen klar für den wachsenden wirtschaftlichen Erfolg afrikanischer Länder. Dennoch ist es für den Investor unerlässlich, differenziert vorzugehen und gegebenenfalls schnell zu reagieren. So drohen in Kenia Unruhen bei den bevorstehenden Wahlen, in Nigeria kommt es immer wieder zu religiösen Konflikten, die Elfenbeinküste wurde noch im vergangenen Jahr von blutigen Machtkämpfen erschüttert. Auch an den wenig liquiden Börsen Afrikas sind die Schwankungen enorm hoch und nichts für nervenschwache Anleger.

Die hohen Risiken der Afrika-Investments schlagen sich zwar auch in vergleichsweise hohen Renditechancen nieder, Privatanleger sollten sich dennoch auf professionelle Hilfe stützen. Am einfachsten gelingt dies mit aktiv verwalteten Investmentfonds, die gezielt in afrikanische Aktien investieren und für eine sinnvolle Mischung und damit Risikostreuung sorgen. Das weiß auch das Templeton-Team um Mark Mobius. Afrika-Fonds eigenen sich nach Aussagen des Fondsanbieters vor allem als Beimischung im Depot, und sind eher etwas für langfristig orientierte Anleger, die auch mal höhere Wertschwankungen in Kauf nehmen. Dann aber bieten sie Gewinnchancen, wie sie in den Industrieländern schon lange nicht mehr anzutreffen sind.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%