Es sei denn, die eigene Krankenkasse bietet einen ganz eigenen Terminservice für den Facharztbesuch an. Rund 50 der über 120 Krankenkassen in Deutschland haben für ihre Versicherten schon einen derartigen Service.
So beispielsweise die Kaufmännische Krankenkasse KKH. Dort kann jeder Versicherte, der vom Hausarzt wegen eines gesundheitlichen Problems an einen Facharzt überwiesen wurde, den KKH Facharzt-Terminservice in Anspruch nehmen, wenn „der vom Facharzt in Aussicht gestellte Termin zu spät“ ist.
Der Service der Kasse tut im Grunde, was auch die neuen Terminservicestellen machen sollen: Nach einem Anruf beim Facharzt-Terminservice nimmt dieser zunächst Kontakt zu dem entsprechenden Facharzt auf, um einen früheren Termin zu erfragen und sucht ansonsten nach Terminen bei anderen Fachärzten. Der Versicherte soll dann innerhalb von zwei Werktagen Rückmeldung und möglichst einen neuen, schnelleren Termin bekommen. „In den meisten Fällen ist es uns möglich, zeitnah einen Termin beim Facharzt zu organisieren“, sagt KKH-Pressesprecher Simon Kopelke, „aber natürlich hängt das auch von der jeweiligen Facharztgruppe ab.“
Ein ähnliches Angebot hält zum Beispiel auch die Techniker Krankenkasse (TK) für ihre Versicherten bereit. Durch die eigenen positiven Erfahrungen mit der Terminvermittlung hält man dort ein bundesweit organisiertes System in den Händen der Kassenärztlichen Vereinigungen für das richtige Signal: „Terminvergabestellen sind in jedem Fall eine positive Ergänzung, da sie schließlich mehr Transparenz bei den Arzt-Terminen schaffen sollen und das dürfte sich damit erfüllen“, sagt Hermann Bärenfänger, Pressesprecher der TK.
Mehr als 80 Prozent mit Termin schon jetzt zufrieden
Dass die Vier-Wochen-Garantie nicht einzuhalten sei, decke sich nicht mit den Erfahrungen, die die TK mit ihrem hauseigenen Service gemacht habe, sagt Bärenfänger: „Derzeit bekommen 82 Prozent der Versicherten den Termin innerhalb des von ihnen selbst gesteckten Korridors, sprich innerhalb von einem gewissen Umkreis und einer gewissen Zeit.“
Seit einem Jahr bietet die TK ihren Versicherten über den Telefonservice hinaus die Möglichkeit, Termine über ein Online-Buchungssystem zu finden. In Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Dermatologen können Ärzte hier ihre Termine online selbst einstellen und Versicherte sich im Internet einen für sich passenden Termin heraussuchen. „Damit haben wir sowohl auf Patienten- als auch auf Ärzte-Seite sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagt Bärenfänger.
Was Ärzte verdienen
Allgemeinmediziner verdienen im Vergleich am wenigsten. Ihr Jahreseinkommen liegt nach Abzug der Praxiskosten, aber noch mit persönlichen Abgaben und Steuern bei 116.000 Euro. Das hat das Statistische Bundesamt 2013 ausgerechnet.
Um die kleinsten und schon etwas größeren Erdenbewohner kümmert sich der Kinderarzt. Er verdient 124.000 Euro im Jahr.
Eine Schädigung des Gehirns nach einen Schlaganfall zeigt dieses Bild eines Professors aus Jena. Neurologen und Psychiater liegen mit ihrem Einkommen von 128.000 Euro auf dem drittletzten Platz.
Künstliche Hüftgelenkkugeln aus Biokeramik mit einem vergrößerten Durchmesser von 36 Millimetern sind eine Entwicklung einer Orthopädie-Firma aus Ostthüringen. Neue Hüften, aber auch Prothesen verschreibt der Orthopäde. Mit 186.000 Euro Jahreseinkommen hätte es beinahe für den Spitzenplatz gereicht.
Radiologen verdienen mit Abstand am besten: Ihr Jahreseinkommen liegt bei 264.000 Euro; damit verdienen sie knapp 80.000 Euro mehr als der zweitplatzierte Orthopäde.
Nach dem Organskandal - hier die Entnahme einer Niere im Universitätsklinikum Jena - haben vor allem Urologen an Prestige verloren. Ihrem Verdienst hat das bislang nicht geschadet: Mit 167.000 Euro Jahreseinkommen liegen sie auf Platz 4
Erkrankungen wie der graue Star lassen sich mit diesem Gerät besonders gut erkennen. Mit einem Jahreseinkommen von 170.000 Euro im Jahr liegt der Augenarzt auf Platz 3 der bestverdienenden Mediziner in Deutschland.
Hier bereitet sich der Chirurg auf die Operation einer gebrochenen Hand vor. Er hat ein Jahreseinkommen von 148.000 Euro im Jahr.
Jedes Jahr sterben etwa 18.000 Frauen an Brustkrebs, 48.000 Fälle werden diagnostiziert. Vorsorgeuntersuchungen sollten beim Frauenarzt gemacht werden. Er verdient mit 145.000 Euro etwas mehr als der HNO-Arzt.
Mit diesem Vergrößerungsglas wird hier die Hautkrebs-Früherkennung durchgeführt. Für mehr als 218 000 Menschen ist die Diagnose tödlich. Der Hautarzt hat 155.000 Euro zur Verfügung.
Über 100 Jahre alt ist der Ohrstöpsel schon alt. Um die Gesundheit drei unserer Sinnesorgane kümmert sich der Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Dafür wird er mit jährlich 144.000 Euro entlohnt.
Der Internist, der sich vor allem um Organe im inneren des Menschen wie Herz und Nieren kümmert, liegt mit seinem Verdienst bei 158.000 Euro im Jahr.
Auch bei der DAK wird laut der Krankenkasse der hauseigene der Arztterminservice geschätzt und erfolgreich genutzt. In der Regel könne ein Termin erfolgreich vermittelt und die Wartezeit damit deutlich verkürzt werden, teilte Helge Dickau von der DAK Gesundheit auf Anfrage der WirtschaftsWoche Online mit. „Allerdings sollten die Patienten bei Ort, Uhrzeit und auch dem Arzt flexibel sein“, so Dickau. Ob die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen ebenso vorteilhaft für die Versicherten sein werden, sei aber derzeit nicht abzuschätzen. „Der Erfolg wird auch davon abhängig sein, wie viele freie Termine die Ärzte bei der KV melden“, gibt Dickau zu Bedenken.