Al-Qaida Dem Geld der Terroristen auf der Spur

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Madrid 2004 Quelle: AP

Ausländische Geldinstitute, die hierzulande Vertriebswege und Verkaufsagenturen aufbauen, will die Bundesregierung zwingen, reguläre Zweigstellen zu gründen – diese unterlägen dann der Bankenaufsicht. Damit stießen die Deutschen bei ihren EU-Partnern allerdings auf Widerstand. Vor allem Großbritannien will laxe Regeln – denn dort und auf Malta haben etliche Geldkarten-Emittenten ihren Sitz.

Immerhin ist die deutsche Regierung mit ihrem Frust nicht allein. Vor wenigen Monaten veröffentlichte die Enthüllungsplattform Wikileaks Korrespondenz der US-Außenministerin Hillary Clinton, in der sie sich über die mangelnde Unterstützung ärgert. In der Golfregion gibt es gar keine Standards für die Kontrolle der Kartenausgabe. Die Vereinigten Arabischen Emirate lieferten den Terroristen Freiraum, Katar unternehme so gut wie gar nichts, Spender aus Saudi-Arabien seien "die wichtigste Geldquelle für sunnitische Terrorgruppen weltweit". Die USA allerdings plädieren für eine Freigrenze von 1000 Dollar, damit die Zahlungen der illegalen Hispanics an die Verwandten in Mexico nicht zusammenbrechen.

Lebensversicherung für Attentäter

Damit bleibt es bei einer Art globalem Katz-und-Maus-Spiel. Die Staaten müssen noch enger kooperieren – und auf die Naivität der Terroristen hoffen.

Bei einem deutschen Versicherungskonzern schlossen Terrorhelfer Lebensversicherungen ab – mit pauschalem Einmal-Beitrag auf künftige Selbstmordattentäter. Mit der Versicherungssumme, so ihr kreatives Kalkül, sollten die Hinterbliebenen finanziert und das als Versicherungsprämie eingezahlte Geld transferiert werden. 

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