Kreditklemme Das Zittern vor der China-Krise

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Konjunkturlok verliert an Kraft

Die faszinierenden Metropolen Chinas
Chongqing ist eine Millionenstadt in der Volksrepublik China. Sie liegt auf einer wie ein Komma geformte Halbinsel am Zusammenfluss von Jangtsekiang und Jialing. Das Verwaltungsgebiet der Stadt ist annähernd so groß wie die Fläche von Österreich. Mit 28,85 Millionen Einwohnern gehört Chongqing zu einer der größten Megastädte Chinas. Quelle: Reuters
Guangzhou ist eine Stadt im Süden Chinas mit 8,86 Millionen Einwohnern. Sie ist ein bedeutender Industrie- und Handelsstandort, weshalb sie auch die „Fabrik der Welt“ genannt wird. Im Oktober 2010 wurde in Guangzhou der höchste Fernsehturm der Welt (600 m) eröffnet. Quelle: Reuters
Die Küstenstadt Zhuhai gehört zu der chinesischen Provinz Guangdong und hat eine Einwohnerzahl von 1,45 Millionen. Zhuhai trägt in China den Beinamen „Stadt der Romantik“ aufgrund der vielen Buchten und Küsten. Die Stadt ist sehr sauber, der Lebensstandard sehr hoch. Zhuhai ist ein beliebtes Wochenenddomizil für Geschäftsleute aus Hongkong. Quelle: Reuters
Wuhans Einwohnerzahl beträgt 8,33 Millionen. Die Stadt in der Provinz Hubei besteht aus drei zusammengelegten Städten. Das ebene Stadtbild ist von zahlreichen Seen geprägt. Quelle: Reuters
Die Stadt Chengdu hat 10,44 Millionen Einwohner. Sie hat sich zum Wirtschaftszentrum Westchinas entwickelt. 2006 erreichte Chengdu den vierten Platz der lebenswertesten Städte Chinas. Quelle: dapd
Peking ist die Hauptstadt und das politische Zentrum der Volksrepublik China. Dort leben etwa 17,6 Millionen Einwohner. Durch die dreitausendjährige Geschichte Pekings beherbergt die Stadt ein imposantes Kulturerbe. Quelle: dpa
Dongguan hat 8,2 Millionen Einwohner. Sie liegt östlich des Perlflusses an der Mündung in das chinesische Meer. Viele Auslandschinesen in Hongkong stammen aus Dongguan. Quelle: Reuters

Die Probleme Chinas sind hausgemacht. "Das Kreditwachstum der Volksrepublik ist gigantisch, wenn nicht besorgniserregend", so das Brokerhaus Lynx. Experten sprechen davon, dass China die gleichen Symptome aufweist, die Japan, die USA und Europa vor ihren jeweiligen Finanzkrisen zeigten: einen enormen Fremdfinanzierungsgrad, Tendenzen zur Bildung einer Immobilienblase und einen Rückgang des Wirtschaftswachstums.

Dreh- und Angelpunkt aus Sicht der Investoren ist daher nun die Zentralbank. Sie will die Kreditvergabe eindämmen und weigert sich deshalb, neue Banknoten zu drucken oder den Zins zu senken. Es sei genügend Geld im Umlauf, argumentiert sie. Die Institute sollten ihre Liquidität besser steuern und vorsichtiger Kredite vergeben. Die Analysten von Bantleon hoffen aber so wie viele andere Marktbeobachter nach den Erfahrungen der Vergangenheit, dass die von der Regierung gesteuerte Zentralbank nur so weit geht, dass sie die grundlegenden Wachstumskräfte nicht ernsthaft gefährdet.

Vor wenigen Tagen erst enttäuschten Zahlen zu Produktion, Auftragsentwicklung und Beschäftigungsentwicklung. Insbesondere die Aufträge aus dem Ausland, so die Analysten des Anleihemanagers Bantleon, waren bei der Präsentation des chinesischen Einkaufsmanagerindex auf das Niveau von Anfang 2009 zurückgefallen. Von der Erwartung einer dynamischen Erholung in China müsse man sich daher offensichtlich verabschieden, heißt es weiter. "Der beispiellose Rückgang der Exportaufträge unterstreicht die enormen externen Probleme, mit denen China zu kämpfen hat", sagt UniCredit-Analyst Nikolaus Kreis. "Auch die immer noch nicht überzeugende Binnennachfrage und der zunehmende Druck, Lagerbestände abzubauen, belasten das verarbeitende Gewerbe."

Die Investmentbank Goldman Sachs hat ihre Wachstumsprognose für die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft in Reaktion auf die angespannte Situation im Finanzsektor bereits gesenkt. Für 2013 erwarten deren Analysten nur noch ein Wachstum von 7,4 Prozent. Das wäre noch weniger als im Vorjahr, als die chinesische Wirtschaft mit einem Plus von 7,8 Prozent schon so wenig zugelegt hatte wie seit 13 Jahren nicht mehr. „Die Landschaft in China ist dabei, sich komplett zu verändern“, sagt Esser. Langfristig werde es eine Bewegung hinzu niedrigeren, aber gleichzeitig nachhaltigeren Wachstumsraten geben.

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