Anschlag auf BVB-Bus Verdächtiger offenbar Islamist aus Wuppertal

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Werden jetzt die Überwachungsmaßnahmen gegen Islamisten verstärkt?

Üblicherweise klopfen Anti-Terror-Ermittler nach Terrordrohungen oder Anschlägen zunächst jene Verdächtigen in der Islamisten-Szene ab, die sie sowieso schon auf dem Schirm haben. Etliche sogenannte Gefährder, von denen die Behörden glauben, dass sie jederzeit einen Anschlag begehen können, werden routinemäßig abgehört, deren Internet-Kommunikation wird überwacht. In einem akuten Fall wie in Dortmund schalten sich die Ermittler dann gerne auch „live“ in die Überwachung ein. Sie wollen sehen, ob es Bewegung in der Szene gibt. Das dürfte auch jetzt der Fall sein.

Was haben die Durchsuchungen ergeben?

Die beiden Verdächtigen wurden befragt und schließlich ein Mann festgenommen, heißt es von Seiten der Bundesanwaltschaft. Es werde geprüft, ob gegen den Festgenommenen Haftbefehl beantragt werde. Es handelt sich nach Informationen von „Express“, „Kölner Stadt-Anzeiger“ und Deutscher Presse-Agentur um einen 25-jährigen Iraker aus Wuppertal. Den Medienberichten zufolge wird ihm eine Nähe zur terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ vorgeworfen. Bei dem zweiten Tatverdächtigen handelt es sich demnach um einen 28-jährigen Deutschen aus Fröndenberg im Kreis Unna.

Besteht Gefahr für das Nachholspiel am Mittwochabend?

Die Europäische Fußball-Union UEFA sprach davon, die Sicherheitsmaßnahmen rund um das neu angesetzte Champions-League- Spiel von Borussia Dortmund anzupassen und beruhigte Fans und Teams. Es gebe keine konkreten Hinweise der Sicherheitsbehörden auf eine Bedrohung des Viertelfinal-Hinspiels gegen AS Monac, teilte die UEFA in einer Nachricht mit. In Zusammenarbeit mit Polizei, Sicherheitskräften, dem Stadionmanagement und den Clubs würden die Sicherheitsmaßnahmen überprüft. Die Vorgehensweisen „werden entsprechend verstärkt, wo es erforderlich ist.“

Auch NRW-Innenminister Jäger versprach den Stadionbesuchern bei Borussia Dortmund am Mittwochabend größtmögliche Sicherheit: „Wir haben die Polizeikräfte in Dortmund für heute Abend nochmal deutlich erhöht“, sagte Jäger in Düsseldorf. „Die Fans, die heute das BVB-Spiel sehen können, können sicher sein, dass die Polizei in Dortmund alles Menschenmögliche tut, damit dies ein sicheres Spiel ist.“ Wegen der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen sollten die Fans auf keinen Fall Taschen und Rucksäcke mit zum Stadion bringen und frühzeitig anreisen.

Zu dem Ersatztermin am Mittwoch haben sich NRWs Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Bundesinnenminister Thomas de Maizière angekündigt.

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