Baulöwe gegen Österreichs Rechtspopulisten "In der FPÖ sind Enkel der Nazis am Ruder"

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„Gerade im Straßenbau zählt vorrangig der Preis“

Die FPÖ will Sie verklagen wegen des Videos.

Auf die Klage warte ich – ich würde mich freuen.

Wie viel investieren Sie in die Anti-Hofer-Kampagne?

Es steht ungefähr eine Million Euro zur Verfügung.

Welche Politik ist denn der bessere Schutz vor Rechtspopulisten? Die Politik der Abschottung des österreichischen Außenministers Sebastian Kurz oder die eher offene Politik der deutschen Bundeskanzlerin?

(lange Pause) Die Frage kann ich nicht beantworten, das weiß ich nicht. Interessant finde ich allerdings, dass Frau Merkel nichts mehr zur Außensicherung der Grenzen sagt. Dabei haben am Anfang alle schimpfend auf den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán gezeigt. Und jetzt sind plötzlich alle froh, dass die Balkanroute geschlossen wird. Einige halten sich da eben elegant im Hintergrund und sagen, wir sind die Feinen. Das geht aber nur, weil andere die Drecksarbeit gemacht haben. Mit Duldung, vielleicht sogar mit dankbarer Duldung, vielleicht sogar mit geheimem Applaus der Feinen.

Ein Grüner und ein Rechtspopulist wetteifern um das höchste Staatsamt in Österreich. Diese Konfliktlinie wird auch Deutschland künftig prägen.
von Ferdinand Knauß

Der Baukonzern Strabag, an dem Sie große Anteile halten, ist sehr von öffentlichen Aufträgen abhängig. Haben Sie wirtschaftliche Nachteile durch Ihr politisches Engagement?

Natürlich gibt es Reaktionen. Aber das wird die Strabag hoffentlich ohne allzu großen Schaden überleben. Damit müssen meine Kollegen dort leben.

Verliert das Unternehmen Umsätze oder Geschäftspartner durch Ihre Anti-Hofer-Kampagne?

Das wird behauptet, und ich kann natürlich nicht ausschließen, dass der eine oder andere potenzielle kleinere Auftraggeber sagt, dass er mit der Strabag nicht bauen will.

Österreichs Volksparteien haben die Quittung für ihre Blockadepolitik. Ein Kandidat aus der Wirtschaft sollte zeigen, was besser geht.
von Miriam Meckel

Wie viele öffentliche Aufträge riskiert die Strabag denn zum Beispiel als Straßenbauer in Ungarn?

Gerade im Straßenbau zählt vorrangig der Preis. Strabag ist an einen harten Wettbewerb gewöhnt. In Ungarn werden wir um die Erhaltung unserer Marktposition auch in Zukunft kämpfen.

Und wenn dadurch die Dividende sinkt, die Strabag-Chef Thomas Birtel für Sie erwirtschaftet?

Die Dividende in diesem Jahr war nicht schlecht – besser als im Vorjahr. Und ich hoffe, 2017 wird sie noch ein bisschen besser.

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