Es ist eben für die Betroffenen mindestens charakterbelastend, wenn sie, wie die Maischbergers und die Wills, permanent erleben, dass sie den meisten Menschen auf der Straße bekannter sind als es der deutsche Kaiser seinen Bürgern einst war. Und die Hemmungslosigkeit und, um es zu wiederholen, die Brutalität, mit der die Maischbergers und die Wills selektieren, wer überhaupt in ihre Sendung kommt, zum xten Mal, und wer nicht, zeigt dass der Machtmissbrauch in den öffentlich-rechtlichen Medien, dass die Willkür, mit der die öffentliche Meinung manipuliert wird, immer auf dem Pfad der politischen Korrektheit, immer im Mainstream, die von den öffentlichen-rechtlichen Medien wesentlich gemacht und unterhalten werden, System hat.
Warum geistert eine Sarah Wagenknecht, die zum kritisch beobachteten Teil der kritisch beobachteten PDS gehört, weit überproportional zu jedem Wahlergebnis durch die Talkshows? Warum machen die öffentlich-rechtlichen Medien permanent Werbung für ihre Partei und ihre Person? Warum ist eine Jutta Ditfurth Stammgast bei Maischberger und Plasberg, um diese beiden zu nennen, obwohl die Ditfurth mit ihren Extremismen ansonsten weithin unbekannt ist, von einer überwiegenden Zahl derjenigen, die sie kennen abgelehnt wird und nur über ein kleines Häufchen Jünger verfügt? Sogenannte Linksextremismen haben eben besonders Chancen in der ARD.
Öffentlich-Rechtliche als das Fundament der Bundesrepublik?
Der Beitrag von Jörg Schönenborn und seine Verteidigung des Rundfunkbeitrags beweist, dass die ARD von außen in ihrer negativen Wirkung kaum überschätzt werden kann, was wesentlich damit zusammenhängt, dass es Leute wie Schönenborn gibt, die sich selber und ihre öffentlich-rechtlichen Medien für das eigentliche Fundament der Bundesrepublik Deutschland erachten: Staatsfernsehen ala DDR sagen Manche. Das allerdings ist falsch. Denn das Staatsfernsehen in der DDR war gelenkt durch die Partei, die immer recht hat. Hierzulande sind die öffentlich-rechtlichen Medien ein unkontrollierter Staat im Staate. Und die DDR-Medien waren finanziell natürlich Waisenknaben gegen die Multimilliardäre der öffentlich-rechtlichen Medien. Die DDR-Medien waren die Schönredner ihres Staates. Die öffentlich-rechtlichen Medien tun sich dagegen mit einem unspezifischen permanenten Generalverdacht gegen diesen Staat und seine Institutionen dicke, ohne die Substanz zu liefern.
Und jetzt soll auch noch jeder Bundesbürger, selbst dann, wenn er erweislich kein einziges öffentlich-rechtliches Programm konsumiert, die Rundfunksteuer zahlen. Man darf allerdings an der Verfassungskonformität der durch die Länderparlamente abgesegneten Sondersteuer zweifeln, denn die Parlamente sind nicht wirklich frei in ihrer Entscheidung gewesen. Niemand, der seine Parlamentskarriere nicht gefährden will, würde sich trauen die öffentlich-rechtlichen Medien zu liquidieren: so groß ist die Macht dieser Medien und zu vernetzt sind die Öffentlich-Rechtlichen auch mit der Politik und einzelnen, profitierenden Politikern, die immer gerne eingeladen werden. Und das profitierende Lager ist klassisch das rot-grüne Lager, was hier nicht verschwiegen werden darf.