Und weil offenbar auch ein paar Linguisten mit von der Partie waren, folgen auf die Wortauswahl gleich noch ein paar Vorschläge, welcher Begriff sinnvoll folgen könnte. Wer etwa „schnelle“ tippt, bekommt Begriffe wie „Antwort“ oder „Reaktion“ angezeigt und kann die ohne weitere Tastatureingabe direkt übernehmen. Das funktioniert nicht immer, aber – im wahrsten Wortsinn – immer öfter. Denn der Q10 lernt, welche Begriffsfolgen sein Benutzer öfter verwendet und passt seine Wortvorschläge an das Nutzerverhalten an. Genauso wie er Worte auch aus den eingehenden Nachrichten in seinen Wortschatz übernehmen kann, selbst wenn die ab Werk dort noch gar nicht eingespeichert waren. Im Laufe des Gebrauchs wir die Qualität der Wortvorschläge damit immer besser – und das Smartphone zur immer persönlicheren Schreib-Maschine.
Dazu trägt auch bei, dass es den Blackberry-Entwicklern gelungen ist, dem neuen Betriebssystem viel von der Intuitivität der Bedienung beizubringen, die der Plattform in der Vergangenheit verglichen mit iOS und Android fehlte. Bei BB10 stand erkennbar die Bedienlogik von Palms WebOS Pate: So reicht es nun beispielsweise auch beim Q10, einfach los zu tippen und mit einem Kurzbefehl gewünschte Aktionen auszulösen. Den Aufruf der zugehörigen App kann man sich dann schenken. Wer etwa das Wort „Tweet“ und dann einen kurzen Text eingibt, der muss nur noch die Eingabetaste drücken, und das Statusupdate ist verschickt. Bei Blackberry heißt die Funktion „Instant Actions“ – und sie ermöglicht es beispielsweise auch, ohne großen Aufwand E-Mails zu verfassen, Anrufe zu initiieren oder eine Suche im Web zu starten.
Für den Wechsel zwischen den Apps wiederum reichen ein paar flüssige Daumenbewegungen über den Schirm. Ein leichtes Wischen übers Display ermöglicht, ganz Business-Tool, aus jeder Anwendung den schnellen Blick in den Blackberry Hub genannten universellen Posteingang. Er führt, frei konfigurierbar, alle privaten und beruflichen Nachrichtenquellen sowie die Kurzmeldungen aus sozialen Netzwerken an einer zentralen Stelle zusammen. Und auch dort reichen wenige Fingergesten, um Nachrichten zu sichten, verschieben oder zu löschen. Schneller, stringenter und komfortabler als mit dem Bedienkonzept des BB10-Betriebssystems ist mir das bisher noch bei keiner Konkurrenzplattform gelungen.
Bei all dem liegt die neue, knapp 140 Gramm schwere Schwarzbeere sicher in der Hand, auch dank des leicht gummiert wirkenden Ruckseitendeckels. Dessen Karbon-Optik wirkt zudem (nicht nur für Blackberry-Maßstäbe) richtig schick und auch im Concours d'élégance unter Managern wieder präsentabel.