Die Zentralen beider Unternehmen liegen nur rund 20 Kilometer auseinander. Wird es künftig einen gemeinsamen Standort geben?
Lackner: Natürlich versuchen wir, beide Unternehmen an einem Standort zusammen zu bringen. Die ASL hat in Oberhaching ein großes Gebäude, Arval eines in Kirchheim bei München. Momentan loten wir noch aus, welches geeigneter ist.
Schulz: Arval hatte schon länger geplant, aus unserem derzeitigen Gebäude auszuziehen. Als sich im Laufe dieses Jahres die Übernahme abgezeichnet hatte, haben wir dieses Projekt natürlich sofort eingefroren. Der Vorteil ist, dass wir von Arval nicht dauerhaft an den Standort Kirchheim gebunden sind. Wir halten die Flächen, die ASL in Oberhaching hat, für sehr attraktiv und möglicherweise geeignet.
In diesen Branchen sind Firmenwagen am verbreitetsten
Verbreitung: 25,6%
Durchschnittspreis der Firmenwagen: 33.303€
Quelle: Gehalt.de
Verbreitung: 24,9%
Durchschnittspreis der Firmenwagen: 36.406€
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Durchschnittspreis der Firmenwagen: 26.081€
Quelle: Gehalt.de
Verbreitung: 2,3%
Durchschnittspreis der Firmenwagen: 41.002€
Quelle: Gehalt.de
Verbreitung: 11,9%
Durchschnittspreis der Firmenwagen: 38.266€
Quelle: Gehalt.de
Warum nur möglicherweise?
Schulz: Wir müssen prüfen, wie unsere 400 Mitarbeiter dort Platz finden, was wir alles umgestalten müssten. Das kommt nach der Stabilisierung auf die Agenda. Wir laufen noch nicht mit dem Zollstock durch die Flure und machen unsere Mitarbeiter wahnsinnig.
Bleiben nach der Zusammenlegung alle Arbeitsplätze erhalten?
Schulz: Wenn wir unsere Gesamtflotte von über 70.000 Fahrzeugen und eine branchenübliche Produktivität – wie viele Autos ein Mitarbeiter betreuen kann – betrachten, wird deutlich, dass wir mit dem Zusammenschluss weiter wachsen wollen. Dazu brauchen wir unsere Mitarbeiter. Wir wären verrückt, heute Garantien abzugeben. Es wird sicher die ein oder andere Stelle geben, an der wir künftig Personal zusammenlegen werden. Ob und was das in zwei bis drei Jahren für unsere Mitarbeiter bedeutet, ist heute noch gar nicht abzusehen.
Lackner: Im Moment ist es am wichtigsten, dass wir unseren Mitarbeitern den Zusammenschluss genau erklären und transparent sind. Einschnitte bei den Mitarbeitern sind nicht geplant. Im Gegenteil: Beide Unternehmen sind gesund und wachsen. Wir überlegen eher, noch den ein oder anderen Mitarbeiter einzustellen.
Schulz: Wir hatten bereits zwei Fälle, in denen wir prüfen, ob eine Art Rochade Sinn ergibt. Es gibt Vakanzen in beiden Unternehmen, die wir unter Umständen gegenseitig besetzen können. Wenn ein Mitarbeiter in diesem Integrationsprozess sich einbringen will, sehen wir das sehr gerne. Spannender als die kommenden drei Jahre wird es in seiner Karriere wohl kaum noch.
Welchen Vorteil hat die neu gewonnene Größe? Können Sie so bei den Autobauern andere Preise verhandeln?
Lackner: In Europa haben wir jetzt insgesamt 930.000 Fahrzeuge – das ist eine ganz andere Liga als die beiden Einzelunternehmen bislang hatten. Damit haben wir als Gruppe eine ganz andere Marktmacht als vor dem Zusammenschluss. Das wird sich aber weniger gegenüber den Herstellern zeigen, da wir in den vielen Fällen in die Rahmenabkommen unserer Kunden eintreten. Aber gegenüber anderen Dienstleistern werden wir vermutlich Vorteile generieren können, indem wir unsere Nachfrage und Leistungen zusammenlegen. Wir haben beide unterschiedliche Produkte, aus denen sich neue Möglichkeiten ergeben.
Für welche Extras die deutschen Autokäufer Geld ausgeben
... der Neuwagen aus dem Jahr 2014 haben eine Klimaanlage.
Quelle: Umfrage des IfD Allensbach unter 25.363 Befragten
... haben die Fahrhilfe ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) an Bord.
... der Neuwagen haben beheizbare Sitze.
... der Autokäufer haben Geld für Leichtmetallräder, umgangssprachlich Alufelgen genannt, ausgegeben.
... haben ihr Auto mit einer leistungsstarken Audio-Hifi-Anlage ausgerüstet.
... vertrauen beim Parken auf eine elektronische Einparkhilfe.
... haben ein fest eingebautes Navigationssystem bestellt.
... der Autos verfügen über ein Automatikgetriebe.
... haben moderne LED-Scheinwerfer. Zum Vergleich: Für Xenon-Scheinwerfer haben nur 12,6 Prozent der Befragten Geld ausgegeben.
... der Autos verfügen laut der Allensbach-Umfrage über eine Standheizung.
Können Sie ein Beispiel nennen?
Lackner: ASL hat als einziger Flottendienstleister in Deutschland ein spezielles Logistikkonzept mit eigenen Logistik-Centern in ganz Deutschland. Wenn wir bei der Integration der Meinung sind, dass das auch für unser gemeinsames Unternehmen passt, bieten wir diesen USP künftig auch allen Arval-Kunden an.
Schulz: Wir sind in der komfortablen Lage, dass wir beide Unternehmen objektiv betrachten können. Bei dem Logistik-Thema können wir von ASL lernen. Arval hatte aufgrund seiner europäischen Ausrichtung ein sehr effizientes Account-Management aufgebaut. Mit unserer Präsenz in 26 Ländern können wir internationale Kunden viel besser bedienen, auch beim Thema Telematik ist Arval sehr weit. Hier können ASL-Kunden profitieren.
Bei der Übernahme hat Arval-CEO Phillipe Bismut gesagt, „Wir werden unsere Anstrengungen verdoppeln, um unsere Servicequalität zu gewährleisten.“ Wie wird das aussehen?
Schulz: Bei unserem internen Logistik-Konzept setzt Arval auf externe Dienstleister, ASL hat hingegen ein eigenes, wie ich persönlich finde, viel fortschrittlicheres System. Wenn wir das zusammenbringen, können wir effizienter arbeiten – für den Kunden also schneller. Auch bei der Vermarktung der Fahrzeuge haben wir zwei unterschiedliche Konzepte, genauso bei der EDV. Bei der Integration müssen wir jetzt prüfen, welchen Ansatz wir in Deutschland verfolgen werden.
Lackner: Gerade in der EDV gibt es große Unterschiede. Die Arval-Systeme sind auf maximale Effizienz getrimmt, die ASL-Systeme können besser an Kunden-Programme angeschlossen werden. Welches System wir mit welchen möglicherweise erweiterten Funktionen zu welchem Preis betreiben können, müssen wir noch genau analysieren. Den Kunden interessiert es aber nicht, über welches System gebucht wird. Sondern nur, dass es reibungslos läuft und sein Fahrzeug fristgerecht übergeben wird.
Am Ende läuft es also wieder auf die Kosten hinaus?
Schulz: Es ist noch viel zu früh, um unseren Kunden zu versprechen, dass morgen alles günstiger wird. Wenn sich aber Synergien und Einsparungen ergeben, werden wir diese im Wettbewerb natürlich an den Kunden weitergeben.