Volvo Ein Ex-VW-Mann baut am schwedischen Autokrimi

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Bis 2020 den niedrigsten Flottenverbrauch schaffen

Führen durch Fragen: Sitzung der schwedischen Vertriebsgesellschaft.

Für die Sicherheit seiner Autos ist Volvo bekannt – 1959 wurde hier der Dreipunkt-Sicherheitsgurt erfunden. Und Jacoby und sein Team haben sich vorgenommen, Volvo bis 2020 zum Autohersteller mit dem niedrigsten Flottenverbrauch in Europas zu machen. Derzeit zählen die Schweden mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 151 Gramm pro Kilometer noch zu den Klimasündern – nur Daimler ist mit 161 Gramm noch schlechter. Mit dem Hybridantrieb für den V60 und dem elektrogetriebenen C30 will Technikchef Peter Mertens aber schon 2012 im Ranking einen großen Sprung nach vorn tun.

Beim Besuch im Designstudio lässt sich die Entwicklung, die Volvo nehmen soll, erahnen. Weniger an den neuen Farben und Metalliclacken als vielmehr an der Auswahl der Materialien für den Innenraum, an den neuen Sitzen und Bedienkonzepten: „Skandinavian Luxury“ à la Volvo stellt den Menschen in den Mittelpunkt, offeriert hohen Komfort und eine Benutzerfreundlichkeit, wie man sie beim iPhone von Apple schätzen gelernt hat.

Der Nachfolger des Geländewagen-Softies XC90, der 2014 auf den Markt kommt, wird der erste Volvo neuen Typs, Nutzer der neuen Fahrzeugarchitektur und Ausdruck der neuen Markenphilosophie. Aber auch der neue viertürige Crossover Volvo V40, der im September in den Handel rollt, kündet bereits vom neuen Geist in Göteborg. Auf dem Genfer Salon Anfang März, wo das letzte Auto auf Ford-Plattform seine Weltpremiere hatte, kamen beinah alle Größen der Autoindustrie vorbei, um im V40 Probe zu sitzen: Renault-Chef Carlos Ghosn, Daimler-Chef Dieter Zetsche, vor allem aber die ehemaligen Kollegen aus VW-Zeiten, Rupert Stadler von Audi und VW-Stratege Winterkorn.

Auch „Gottvater“ Ferdinand Piëch, der Vorsitzende des VW-Aufsichtsrats, kam mit seiner Frau Ursula auf einen Plausch vorbei. Jacoby leitete von 1995 bis 1997 das Generalsekretariat des damaligen VW-Vorstandsvorsitzenden. Piëch verabschiedete sich von Jacoby mit einem Schulterklopfen: „Bauens’ nur weiter so schöne Autos, wir brauchen starke Wettbewerber.“

Er schien es ernst zu meinen.

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