Insolvenzverwalter-Ranking Die führenden Kanzleien 2016

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Platz 20 bis 1

2015 lag die Barriere für den Einstieg in die Top 10 noch bei 107 Verfahren. Diesmal waren schlanke 87 Insolvenzen erforderlich. Henningsmeier Rechtsanwälte nahm die Hürde mit einem bunten Mix aus Boutique-, Hotel- und Kleinverfahren. Zudem wirkten Christoph Henningsmeier und Christoph Seiffert als Berater des Reiseunternehmers Öger. Dessen frühere Flugunternehmung Öger Türk Tur wurde von Dirk Andres von AndresPartnerdurch die Pleite gesteuert. Mit insgesamt 112 Verfahren darunter die Handelsgruppen Strauss Innovation und Wollschläger hatten die Düsseldorfer verfahrenstechnisch 2016 ohnehin einen guten Lauf.

Zum Shootingstar der Saison avancierte gleichwohl Münzel & Böhm mit 128 Verfahren, 56 mehr als im Vorjahr. Zu verdanken haben sie die Sonderkonjunktur vor allem der Division Seenotrettung um die Münzel&Böhm-Partner Hagen Freiherr von Diepenbroick und Gideon Böhm, die havarierte Schifffahrtsgesellschaften gleich flottenweise bargen. Bei Kübler, Görg und Brinkmann gingen die Zahlen dagegen moderat zurück. Zu tun gab es trotzdem genug: Der Essener Görg-Partner Rolf Weidmann ist Sachwalter für die Modehandelskette SinnLeffers. Und die Görg’ler Thorsten Bieg, Gerrit Hölzle und Sascha Feies waren als Restrukturierer im Dauereinsatz im KTG-Umfeld und bei der Wach-und-SchließtruppeDNZ.

Bei Brinkmann & Partner beherrschte derweil die von Kanzleigründer Berthold Brinkmann als Insolvenzverwalter der Werftengruppe P+S gegen KPMG eingereichte Klage über eine halbe Milliarde Euro die Schlagzeilen. Im Tagesgeschäft trumpften hingegen die Brinkmann-Partner Olaf Spiekermann und Jan Markus Plathner  auf. So konnte Plathner den Online-Modehändler dress-for-less via Blitzverkauf losschlagen, war beim Haustierausstatter Karlie und bei Ablegern des Autozulieferers Hock im Einsatz.

Insolvenzverwalter-Ranking 2016 - Kanzleien: Die Plätze 20 bis 11 im Überblick

Bei Letzterem traf der Frankfurter Brinkmann-Mann auch auf Vertreter von Nummer 3 im Verwalterranking: Pluta. Die Ulmer Insolvenzprofis um Michael Pluta agieren derzeit antizyklisch – und bauen das Geschäft aus. Im Frühjahr 2016 schloss sich die Kanzlei von Stefan Meyer der Pluta-Truppe an. Diesen Februar wird die Stuttgarter Insolvenzkanzlei Beck folgen und bei Pluta andocken.

Von den Auswirkungen von Kanzleizusammenschlüssen kann bereits die Berliner Kanzleigruppe hww hermann wienberg wilhelm berichten – im Positiven wie im Negativen. So pirschte sich die Gruppe seit der Fusion mit Hermann Rechtsanwälte sukzessive an Insolvenzprimus Schultze & Braun heran und liegt 2016 bei den Verfahrenszahlen erstmals gleichauf mit dem bisherigen Platzhirschen. Die beiden Branchenschwergewichte teilen sich mit je 281 Verfahren das Siegertreppchen im Ranking. Im Vorjahr lag hww noch bei 291 Verfahren, Schubra kam gar auf 344 Fälle. Ob es hww 2017 gelingen wird, den Rivalen endgültig zu entthronen, oder ob der Aufstieg der Berliner ins Stocken gerät, zählt  zu den Rätseln der Zunft. Klar ist, dass bei hww zuletzt Jobs abgebaut wurden. Offizielle Begründung: Synergieeffekte in Folge der Liaison mit Hermann.

Insolvenzverwalter-Ranking 2016 - Kanzleien: Die Plätze 10 bis 1 im Überblick

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