Thorsten Dirks Telefónica-Chef will gezielt Nutzerdaten verkaufen

Der Deutschlandchef von Telefónica startet ein gewagtes Experiment: Er will Bewegungsdaten seiner Mobilfunkkunden gezielt verkaufen, um Umsätze zu steigern.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Die zehn besten Smartphones unter 300 Euro
Gute Smartphones müssen nicht gleich ein halbes Monatsgehalt kosten. Auch für wenige hundert Euro finden sich jede Menge hervorragende Modelle auf dem Markt. Das Fachmagazin connect hat die beliebtesten Smartphones in der Preisklasse bis 300 Euro getestet. Diese Modelle bieten das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.Quelle: connect.de Quelle: dpa
Platz 10: Sony Xperia E3Gerade einmal 145 Euro müssen Käufer für den Zehntplatzierten im Ranking auf den Tisch legen. Das Xperia E3 überzeugte vor allem mit seiner hohen Ausdauer. Mit diesem Smartphone aus dem Hause Sony sind Gespräche von bis zu 19:35 Stunden im GSM- und 9:20 Stunden im UMTS-Einsatz möglich. Auch Vielnutzer, die sich auf dem Smartphone gerne längere Youtube-Videos anschauen, brauchen sich über die Akku-Leistung keine Gedanken zu machen: beim praxisnahen Mischbetrieb aus Surfen, Texten und Videos schauen, schaffte es das Xperia E3 locker über den Tag. Die Akustik des Smartphones ist ordentlich, gehört aber nicht zu den Höhepunkten des Smartphones. Herausragend dafür: die Sende- und Empfangseigenschaften. Quer durch alle Netze sicherte sich das Sony Xperia E3 im Test 74 von 75 möglichen Punkten.
Platz 9: Huawei Ascend G740Weniger Ausdauer, dafür aber ein größeres Display und deutlich mehr Speicher bietet der Neuntplatzierte im Test. Das Huawei Ascend G740 ist mit seinem 4,8 Zoll etwas größer als das Xperia E3 und bringt mit 5,2 statt 1,2 GB fast das Fünffache an Speicherplatz mit. Der 1,2-GHz-Dual-Core-Prozessor und 1 GB RAM des Smartphones sorgen für eine flotte Leistung, Apps öffnen sich zügig und praktisch ohne Verzögerung. Einzig bei der Ausdauer kann das Smartphone aus dem Hause Huawei nicht ganz mit dem Zehntplatzierten mithalten. Mit einer durchschnittlichen Gesprächsdauer von 8:19 Stunden stellt das Ascend G740 allerdings noch immer so manches High-End-Smartphone in den Schatten. Das Huawei Ascend G740 ist im Handel bereits für 245 Euro erhältlich.
Platz 8: Sony Xperia Z1 CompactWer es lieber kompakt mag, aber nicht auf Qualität verzichten möchte, sollte sich das Sony Xperia Z1 Compact anschauen. Der Achtplatzierte liegt mit rund 300 Euro am oberen Ende der Preisskala, bietet dafür aber alles, was auch den großen Bruder Xperia Z1 auszeichnet: LTE-Netz, NFC, 20-Megapixel-Kamera sowie Vierkernprozessor. Vor allem der brillante 4,2-Zoll-Bildschirm des Xperia Z1 wusste im Test zu überzeugen.
Platz 7: Samsung Galaxy A3Das Samsung Galaxy A3 ist eines der aktuellsten Modelle im Test. Im Handel ist es bereits für 240 Euro erhältlich. Der im Vergleich zum großen Bruder Galaxy A5 relativ günstige Preis spiegelt sich auch in der Ausstattung wieder: So muss sich beispielsweise die Hauptkamera des A3 mit einer Auflösung von lediglich 8 Megapixeln begnügen. Bei normalen Lichtverhältnissen gelangen im Test aber auch mit 8 Megapixeln Bilder mit guter Qualität Außerdem punktet das Galaxy A3 mit einem hervorragend verarbeiteten und sehr flachen Metallgehäuse. Im Vergleich zum achten Platz bietet das Samsung Galaxy A3 die deutlich bessere Ausdauer und ist trotz des größerem Display (4,5 Zoll) leichter und vor allem dünner.
Platz 5: Samsung Galaxy S5 miniDas Galaxy S5 mini, ebenfalls aus dem Hause Samsung, ist nicht ganz so kompakt wie das Galaxy A4, bietet dafür aber den brillanteren Bildschirm. Laut Testbericht gehört das Display zu dem Besten, was derzeit auf dem Smartphone-Markt geboten wird. Samsung setzt beim S5 mini auf eine besondere AMOLED-Technologie, die für starken Farben und hohe Kontraste sorgt. Auch das Innere des Smartphones hat für seinen Preis (rund 280 Euro im Online-Handel) viel zu bieten, darunter einen Mittelklasse-Prozessor mit vier Hauptkernen, die jeweils eine Leistung von 1,4 GHz erbringen. Der Arbeitsspeicher liegt bei 1,5 Gigabyte und ist damit groß genug, um auch bei vielen parallel laufenden Apps eine hohe Geschwindigkeit aufrecht zu erhalten.
Platz 4: LG G2Bei Display, Performance und Ausdauer setzt das G2 von LG Maßstäbe im Test. Das Smartphone, das im Laden für rund 280 Euro zu haben ist, überzeugte die Tester mit seiner besonderen Anordnung der Tasten für Lautsprecher und Display-Anzeige, die sich nicht wie üblich an den Geräteseiten, sondern mittig auf der Rückseite unterhalb der Kameralinse befinden. Anfangs noch etwas ungewohnt, bietet diese anatomische Besonderheit dem Smartphone-Nutzer viele Vorteile: Während eines Telefonats lässt sich so sehr einfach die Lautstärke regulieren, weil der Zeigefinger beim Telefonieren ohnehin im mittleren Bereich des Smartphones liegt. Durch einen langen Druck auf die Lautstärketasten lassen sich außerdem die Funktionen Quick Memo und Kamera direkt aus dem Standby-Betrieb heraus starten.

Herr Dirks, seit der Übernahme von E-Plus hat Telefónica zwar die meisten Mobilfunkkunden, beim Umsatz hinken Sie aber hinter der Deutschen Telekom und Vodafone her. Wie wollen Sie diesen Rückstand aufholen?
Thorsten Dirks: Unsere bisherige Bilanz sieht gar nicht so schlecht aus. Die meisten Unternehmen sind ein oder zwei Jahre nach so einer Fusion mit sich selbst beschäftigt. In diese Falle sind wir nicht getappt. Wir haben keine Kunden verloren und im operativen Geschäft deutlich zugelegt.

Sie haben einen bunten Strauß unterschiedlichster Produkte und Marken. Mit welchen wollen Sie denn in Zukunft Kunden und Umsätze gewinnen?
Klammern wir mal den Markt mit vorausbezahlten Prepaid-Karten aus. Dort werden wir weiter mit Partnern zusammenarbeiten, zum Beispiel Aldi und Tchibo. Der Prepaid-Markt hat ein Volumen von vier Milliarden Euro und läuft auch wirklich gut. Genauer schauen wir uns gerade den viel größeren Markt für Vertragskunden an, der ein Volumen von rund 14 Milliarden Euro hat.

Was ändern Sie bei den Vertragskunden?
Zwei Drittel der Deutschen sind Stammkunden bei einem der drei Mobilfunknetzbetreiber und haben diesen noch nie gewechselt. Diese Kunden geben 30, 40 oder 50 Euro pro Monat aus und bekommen dafür ein Datenpaket mit einer harten Volumengrenze. Mit unserem neuen Tarifmodell „O2 Free“ ändern wir das. Die letzte große Sorge der Mobilfunknutzer ist, dass ihr Datenvolumen plötzlich verbraucht ist und ihr Anbieter ihnen den Datenstrom weitgehend kappt. Bei uns kann der Kunde künftig endlos weitersurfen und Nachrichten teilen. Wir geben den Kunden endlich Sorglosigkeit in ihrem digitalen Alltag.

Die zehn umsatzstärksten Telekomkonzerne der Welt

Das hört sich so an, als wollten Sie sich von der Billigstrategie verabschieden und den Umsatz mit höheren Tarifen steigern?
Wir werden beide Segmente bedienen. Wir wollen den Kunden mehr geben und dafür auch mehr haben. Unser neuer Tarif zielt darauf ab, aus unserem Kundenbestand mehr Wert und damit höhere Umsätze zu generieren. Wenn ich Ihnen ein Angebot unterbreite und dafür ein paar Euro zusätzlich von Ihnen verlange, dann funktioniert das aber nur, wenn Sie das Angebot auch gebrauchen können.

Ihr neuer Konzernchef José María Álvarez-Pallete hat angekündigt, dass er künftig die Daten der Kunden vermarkten will. ist das Teil Ihrer Strategie, den Umsatz zu erhöhen?
Das ist eine Seite der Medaille. Unser Ansatz in Deutschland aktuell ist: Wir wollen den Kunden die Herrschaft über ihre Daten zurückgeben. Die Idee ist vergleichsweise simpel: Wir geben Ihnen künftig die volle Transparenz, welche Daten wir über Sie haben. Und dann können Sie die Kontrolle ausüben, indem Sie entscheiden, ob O2 die Daten verwenden kann oder nicht. Das ist unsere Differenzierung gegenüber Google und den anderen. Dort kippen Sie die Daten in ein großes schwarzes Loch und wissen nicht, was danach damit passiert. Wir wollen es bewusst anders machen.

Warum sollten Kunden Ihnen die Datennutzung erlauben? Bekommen sie einen Bonus?
Wenn wir Ihre Daten nutzen dürfen und daraus Werte entstehen, dann können Sie natürlich partizipieren.

Die Datenschützer werden laut protestieren.
Wir sind im kontinuierlichen Dialog mit der Bundesbeauftragten für Datenschutz. Sie guckt uns regelmäßig über die Schultern.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%