Start-ups auf der Hannover Messe Diese fünf Start-ups machen es besser als die Großen

Seite 6/6

Brige – der schwierige zweite Schritt

Im vergangenen Jahr war die Brige GmbH als „Young Tech Enterprise“ auf der Hannover Messe vertreten. In diesem Jahr stellen die Gründer Kent Bridgewater und Sven Simeitis ihr Reinigungssystem für Förderketten in Halle 26 aus. Auf der „ComVac“, einer an die Industriemesse angegliederte Spezialmesse für Druckluft- und Vakuumtechnik, steht das Start-up plötzlich nicht mehr neben anderen Gründern, sondern 200 Fachausstellern aus aller Welt.

Ob sich der Schritt für die Jungunternehmer gelohnt hat, wird sich erst am Ende der Messewoche zeigen – natürlich ist die Standfläche auf der ComVac größer als in der Start-up-Halle, doch auch entsprechend teurer. Das muss sich erst einmal rechnen. Für die Messe hat Brige ein klar formuliertes Ziel. „Uns geht es in erster Linie nicht um neue Aufträge“, sagt Simeitis. „Wir wollen neue Vertriebspartner finden, gerne auch aus Osteuropa.“

Die Herausforderung für das junge Unternehmen: Die Technik haben sie im Griff, auch für die Fertigung sind schon Partner gefunden. Doch das System, das Förderketten wahlweise mit Druckluft oder einem Wasserstrahl reinigt und von Produktionsrückständen oder Schmierstoffen befreit, muss auch an den Mann gebracht werden. Ein Netz von Händlern und Vertretern können sich die Gründer nicht leisten. Deshalb setzen sie auf Kooperationen mit Anlagenbauern: Wenn diese ihren Kunden eine neue Produktions- oder Förderanlage anbieten, können diese gleich das passende Reinigungssystem mitverkaufen.

Vor einem Jahr ist auf der Messe der Kontakt zu Conveyor Teknik aus Dänemark entstanden. Dem Förderanlagenhersteller gefiel die Entwicklung, sie stellten Teile zum Aufbau der ersten Testanlage in Bremen zur Verfügung und sind auch noch heute als Partner dabei. Während die Suche nach einem neuen Partner läuft, denkt Ingenieur Simeitis bereits über die nächsten möglichen Anwendungen nach. „Das System mit dem Wasserstrahl läuft inzwischen so gut, dass wir wahrscheinlich auch lackierte Metallteile am Fließband von ihrem Lack befreien könnten“, sagt der Co-Gründer. „Dafür bräuchten wir nur eine andere Düse und ein größeres Gehäuse.“

Die Ideen gehen den meisten Start-ups auf der Hannover Messe wohl kaum aus. Ob das Geld am Ende reicht, wird die Zukunft zeigen. Die Industriepartner und Investoren sollten genau hinschauen, bei welchen Ideen sich ein Einstieg lohnt.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%