Um in den Luxus eines eigenen Dienstwagens zu kommen oder seine Mitarbeiter damit zu belohnen, muss das Auto nicht immer gleich gekauft werden. Leasing ist das Zauberwort, das Unternehmer und Selbstständige besonders in Sachen Dienstwagen flexibler macht. Und auf den ersten Blick bietet Leasing viele Vorteile: Es sind keine großen Investitionen notwendig, die monatlichen Raten sind üblicherweise niedriger als bei einer klassischen Fahrzeugfinanzierung, es ist vorteilhaft bei der Steuer und alle paar Jahre gibt es die Option auf ein brandneues Auto.
Gleichzeitig gibt es aber auch einiges zu beachten, wenn sich Autofahrer fürs Leasing entscheiden. Wer sich für einen Leasingvertrag entscheidet, der muss mit einer Vertragslaufzeit von durchschnittlich zwei bis fünf Jahren rechnen. Leasingverträge enthalten für den Mieter zudem mehr Verpflichtungen als bei einer üblichen Fahrzeugmiete. Und nicht für alle Fahrzeugkategorien ist Leasing wirklich rentabel.
Autobauer wie Opel, Skoda, Audi oder BMW bieten eigene Leasingmodelle an, wie auch Händler oder Dienstleister, die sich auf das Leasinggeschäft spezialisiert haben. Unternehmen haben immer auf die Möglichkeit eines Full-Service-Leasings, bei dem der gesamte Fuhrpark ausgelagert wird. Ein eigener Fuhrparkmanager im Haus wird dann überflüssig. Solche Angebote finden Unternehmer beispielsweise bei Arval, Fleetlogistics oder auch Sixt.
"Leasing kann sinnvoll sein", sagt Tobias Goldkamp Fachanwalt für Verkehrsrecht. Wichtig sei aber, dass der Kunde bestimmte Anforderungen über die gesamte Vertragslaufzeit abschätzen könne. "Weichen die Bedürfnisse des Kunden später davon ab, können die Verträge in der Regel nicht oder nur mit Nachteilen für den Kunden angepasst werden." Deshalb müssen Leasing-Interessierte grundsätzlich einige Aspekte beachten. Welche Dinge das sind und für wen sich Leasing wirklich lohnt – der Leasing-Faktencheck im Überblick.
Anzahlung
Beim Abschluss eines Leasingvertrags wird in der Regel eine Anzahlung fällig. Je nach Fahrzeugmodell variiert die Summe zwischen durchschnittlich 1000 und 10.000 Euro. Wer diese Summe nicht aufbringen kann oder möchte, kann auch ohne Anzahlung leasen. Allerdings muss dann eine ausreichende Bonität nachgewiesen werden. Bei einem Leasingvertrag ohne Anzahlung gilt es zu bedenken, dass dann die Monatsraten deutlich höher ausfallen. Schließlich bleibt die zu zahlende Gesamtsumme aus Anzahlung und Monatsraten letztendlich gleich – nur eben anders gestundet.
Woraus sich der Preis eines Neuwagens zusammensetzt
Der Listenpreis (brutto) des untersuchten Kompaktwagens liegt bei 26.780 Euro.
Quelle: Institut für Automobilwirtschaft (IFA)
Der Staat kassiert bei diesem Neuwagenpreis 4.276 Euro Mehrwertsteuer, was bei unserem Kompaktwagen zu einem Nettolistenpreis von 22.504 Euro führt. Dieser Nettopreis wird im Folgenden als 100 Prozent betrachtet.
9.789 Euro oder 43,5 Prozent des Nettopreises
2.250 Euro oder 10 Prozent des Nettopreises
2.138 Euro oder 9,5 Prozent des Nettopreises
1.350 Euro oder 6 Prozent des Nettopreises
1.013 Euro oder 4,5 Prozent des Nettopreises
563 Euro oder 2,5 Prozent des Nettopreises
450 Euro oder 2 Prozent des Nettopreises
Beim Händler bleiben 3.713 Euro oder 16,5 Prozent des Nettopreises hängen
Bei einem Nettopreis von 22.504 Euro kann der Hersteller 1.238 Euro oder 5,5 Prozent als Gewinn verbuchen
Monatsraten
Wie schon der Aspekt Anzahlung zeigt, wird die Höhe der Monatsraten von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Ein Beispiel:Fällt die Anzahlung weg, steigen die monatlichen Leasinggebühren. Auch der Fahrzeugpreis spielt eine gewichtige Rolle – sprich das Modell selber ebenso wie dessen Ausstattung. Wer einen Kleinwagen wählt, zahlt verständlicherweise deutlich weniger pro Monat als für ein Oberklasse-SUV-Leasing.
Zudem beeinflussen die Vertragslaufzeit und die Kilometerleistung die Monatsraten. Grundsätzlich gilt: Wer länger least, kann mit sinkenden Monatsraten kalkulieren. Wer mehr fährt, zahlt mehr. Wobei letzteres nur dann gilt, wenn es sich um ein sogenanntes Kilometerleasing handelt.