Wie wichtig das Thema für die beiden Aldi-Discounter ist, machte bereits die Präsentation der Werbespots klar. Ohne Details zu nennen, hatten Aldi Nord und Süd zu einer Presserunde in den Essener Ruhrturm geladen, um – so hieß es nur vage - ein gemeinsames Projekt vorzustellen. Dort, in einem Konferenzraum in der 13. Etage, wurden dann die Spots auf eine Leinwand projiziert.
Beteiligte Werber und Geschäftsführer des lange als „Geheimniskrämer“ umschriebenen Discounters äußerten sich zu den Zielen der deutschen Kampagne. So soll es nicht darum gehen, Preise oder Qualität der Waren zu rühmen, oder bekannter zu machen, dass Aldi inzwischen auch Markenartikel verkauft.
Ziel sei es vielmehr, die Kundenbindung zu stärken und das Prinzip Aldi auf eine verständliche Formel zu bringen, sagt Jeanette Thull, Einkaufsgeschäftsführerin von Aldi Süd. Bezeichnend, dass die beiden Unternehmen dabei beim Thema „einfach“ gelandet sind. Schließlich gilt das Discountgeschäft seit jeher als Kunst des Weglassens und Vereinfachens.
Im Vergleich zu Supermärkten und SB-Warenhäusern verfügen die Billigheimer trotz aller Markeneinlistungen noch immer über ein stark reduziertes Sortiment. Aldi gilt in der Branche längst als Benchmark für das Reduzieren von Komplexität in den Abläufen. Und Ex-Aldi-Manager Dieter Brandes hat schon vor Jahren ein Buch über das von Aldi erfundene Geschäftsmodell geschrieben, das zum Bestseller wurde: „Konsequent einfach“.
Doch taugt die Botschaft auch für eine Werbekampagne? Wir werden sehen.