Drohte der Masse der Bürger aber durch Bankpleiten der Verlust ihrer Spareinlagen, dürfte umgehend Berlin eingreifen. Kanzlerin Angela Merkel dürfte wie nach der Lehman-Pleite Guthaben garantieren und möglicherweise Banken verstaatlichen. Sparer sollten sich an der gesetzlichen Einlagensicherung orientieren, die 100.000 Euro garantiert – je Kunde, je Bank. Bei Gemeinschaftskonten von Ehepaaren etwa wären es 200.000 Euro. Mehr sollte niemand bei einem Institut halten. Zur Sicherheit sollten Anleger selbst kleinere Summen streuen, am besten auf täglich verfügbare Konten bei mehreren Banken. Wer etwa bei einer klassischen Bank wie der ING-Diba, einer Bausparkasse wie Wüstenrot oder einer Bank eines Autokonzerns wie VW Geld parkt (siehe Tabelle), baut auf mehrere Sicherungssysteme und erhöht die Verfügbarkeit, wenn in einer Übergangsphase Kontenentnahmen nur eingeschränkt möglich sein sollten.
Geld bei Bund, Bank, Autobank und Bausparkasse parken | ||||||
Gute und sichere Angebote für Tagesgelder | ||||||
Anbieter | Zins (Prozent) | Kontakt Internet | Telefon | |||
ab 1 Euro | für mehr | gültig für / bis | danach | |||
Bundesrepublik Deutschland1 | 0,6 | 0,6 | tages- aktuell2 | tages- aktuell | deutsche-finanzagentur.de | 08 00/2 22 55 10 |
ING-Diba | 2,503 | 2,503 | 6 Monate | variabel | ing-diba.de | 0 69/50 50 90 70 |
Volkswagen Bank | 2,5 | 1,754 | 01.04.2012 | variabel | volkswagenbank.de | 0 18 03/22 42 23 |
Wüstenrot | 2,55 | 1,335 | 6 Monate | variabel | wuestenrotdirect.de | 0 18 03/11 5 503 |
1 Tagesanleihe; 2 die Tagesanleihe zinst sich täglich mit Zinseszins auf, Maßgabe des jeweiligen Tageszinssatzes ist der Eonia, ein Zins, zu dem sich Banken über Nacht Geld leihen; 3 plus Bonus von 50 Euro für Neukonten bis 15.12. und Einzahlung von 5000 Euro; 4 Zins ab 50.001 Euro; 5 ab 10.000 Euro; Quelle: Anbieterangaben; Stand: 8. Dezember 2011 |
Anleger würden sich selbst schaden
Wäre es nicht besser, sein Konto zu räumen und Geld unter dem Kopfkissen zu halten? Das ist schon fast eine moralische Frage. Was nur wenigen Einzelnen, die dieses Rattenrennen gewinnen, nutzen könnte, würde das System stürzen. Sobald Sparer in Massen Geld abziehen, würden – unabhängig von der D-Mark-Einführung – Kontenverfügbarkeiten eingeschränkt. Das Rattenrennen kann niemand gewinnen, Anleger würden sich am Ende selbst schaden, weil sie einen Crash auslösten, den sie ja gerade möglichst vermeiden wollen.
Als liquide und gut verfügbare Alternative zu allen anderen Anlagen bietet sich die Tagesanleihe des Bundes an. Privatanleger sollten es da wie die Profis halten, die sich erst vergangene Woche um sechs Monate laufende Schatzanweisungen des Bundes über 2,675 Milliarden Euro nur so rissen, obwohl die Rendite bei sagenhaft niedrigen 0,0005 Prozent lag. Die Tagesanleihe bringt sogar mehr, aktuell 0,6 Prozent. Sie hat den Charme, dass der Bund ihre Verfügbarkeit nicht einschränken kann – außer, er würde Pleite anmelden.