+++15:48 Uhr+++
Die Fälschung von Abgaswerten ist einem Medienbericht zufolge in großen Teilen von VW-Managern in der Wolfsburger Konzernzentrale überwacht worden. In den USA habe der Hersteller gar nicht die Ingenieure, um die Autos entsprechend zu manipulieren, berichtete "Bloomberg" unter Berufung auf drei mit den US-Geschäft von VW vertraute Personen.
+++15:13 Uhr+++
In Deutschland sind von den Abgas-Manipulationen von Volkswagen nach Angaben von Verkehrsminister Alexander Dobrindt 2,8 Millionen Fahrzeuge betroffen. Das Kraftfahrtbundesamt habe VW aufgefordert zu erklären, ob die eingestandenen Manipulationen zu beheben seien, sagte Dobrindt im Bundestag. Die Behebungen dürften nicht zulasten der Kunden gehen.
+++14:22 Uhr+++
Der Skandal um von Volkswagen manipulierte Abgaswerte bei Diesel-Fahrzeugen greift immer weiter um sich. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) erklärte, nach Kenntnis seines Ministeriums seien neben Pkw auch leichte Nutzfahrzeuge davon betroffen. Der VW-Aufsichtsrat tagt und entscheidet in diesen Minuten über den Nachfolger für Martin Winterkorn. Indessen erklärt Bundesverkehrsminister Dobrindt, dass auch leichte Nutzfahrzeuge vom Skandal betroffen sind.
+++13:56 Uhr+++
Die VW-Abgas-Affäre ist nach der Einschätzung von Autoverbandspräsident Matthias Wissmann ein Rückschlag für die Strategie, den Diesel in den USA populärer zu machen. "Es gibt Kräfte, die versuchen werden, den Diesel als solches in Misskredit zu bringen. Das wird vor allem in den USA leichter sein als in Europa."
+++13:54 Uhr+++
Die VW-Aufsichtsratsitzung dauert Insidern zufolge länger als gedacht. Das Gremium berate nicht nur über die neue Führung, sondern auch über die künftige Struktur des Wolfsburger Konzerns, sagten zwei mit den Beratungen vertraute Personen zu Reuters. Die Sitzung werde sich voraussichtlich bis zum späten Nachmittag hinziehen.
+++13:48 Uhr+++
+++13.46 Uhr+++
Die Bundesregierung schließt nicht aus, dass deutschen Verbrauchern aus dem VW-Abgas-Skandal Schadenersatzansprüche entstehen. Wenn eine Kaufsache nicht die vereinbarte Beschaffenheit habe, verletze der Verkäufer seine Pflicht, sagte ein Sprecher des Justizministeriums. Das gelte auch, wenn sich der Käufer auf öffentliche Äußerungen des Verkäufers verlassen habe, erläuterte er und fügte hinzu: „Darunter können unter Umständen auch Abgaswerte fallen.“ Anspruch auf Schadenersatz könne sich immer dann ergeben, wenn das Verhalten des Verkäufers schuldhaft sei. Ob das im Fall der manipulierten Abgaswerte bei VW-Dieselautos der Fall sei, könne man aber noch nicht sagen, die Aufklärung laufe noch.
Die Abgas-Tests in Deutschland und Europa
Neue Modelle werden in Deutschland und der EU nach dem Modifizierten Neuen Fahrzyklus (MNEFZ) getestet. Die Tests laufen unter Laborbedingungen, das heißt auf einem Prüfstand mit Rollen. Dies soll die Ergebnisse vergleichbar machen. Der Test dauert etwa 20 Minuten und simuliert verschiedene Fahrsituationen wie Kaltstart, Beschleunigung oder Autobahn-Geschwindigkeiten.
Getestet wird von Organisationen wie dem TÜV oder der DEKRA unter Beteiligung des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA). Dieses untersteht wiederum dem Verkehrsministerium.
Die Prüfungen der neuen Modelle werden von ADAC und Umweltverbänden seit längerem als unrealistisch kritisiert. So kann etwa die Batterie beim Test entladen werden und muss nicht - mit entsprechendem Sprit-Verbrauch - wieder auf alten Stand gebracht werden. Der Reifendruck kann erhöht und die Spureinstellungen der Räder verändert werden. Vermutet wird, dass etwa der Spritverbrauch im Alltag so häufig um rund ein Fünftel höher ist als im Test.
Neben den Tests für neue Modelle gibt es laut ADAC zwei weitere Prüfvorgänge, die allerdings weitgehend in der Hand der Unternehmen selbst sind. So werde nach einigen Jahren der Test bei den Modellen wiederholt, um zu sehen, ob die Fahrzeuge noch so montiert werden, dass sie den bisherigen Angaben entsprechen, sagte ADAC-Experte Axel Knöfel. Zudem machten die Unternehmen auch Prüfungen von Gebrauchtwagen, sogenannte In-Use-Compliance. Die Tests liefen wieder unter den genannten Laborbedingungen. Die Ergebnisse würdem dann dem KBA mitgeteilt. Zur Kontrolle hatte dies der ADAC bei Autos bis 2012 auch selbst noch im Auftrag des Umweltbundesamtes gemacht, bis das Projekt eingestellt wurde. In Europa würden lediglich in Schweden von staatlicher Seite noch Gebrauchtwagen geprüft, sagte Knöfel.
Die EU hat auf die Kritik am bisherigen Verfahren reagiert und will ab 2017 ein neues, realistischeres Prüfszenario etablieren. Damit sollen auch wirklicher Verbrauch und Schadstoffausstoß gemessen werden ("Real Driving Emissions" - RDE). Strittig ist, inwiefern dafür die bisherigen Abgas-Höchstwerte angehoben werden, die sich noch auf den Rollen-Prüfstand beziehen.
+++12:53 Uhr+++
Nach dem Vertrauensverlust wegen manipulierter Abgastests droht VW weiterer Ärger. Diesmal sind rostende Erdgastanks das Problem: Im Extremfall können die Fahrzeuge sogar explodieren. Mindestens zwei schwere Unfälle beim Tanken des VW Touran EcoFuel sind bekannt. Dabei wurden Autos zerstört und Menschen teilweise schwer verletzt, als die mit 200 Bar Druck befüllten Erdgasflaschen explodierten. Wie "Auto Bild" exklusiv berichtet, weiß der Hersteller von dem Problem. Bereits 2012 gab es wegen korrosionsanfälliger Tanks des VW Tourans (Bauzeitraum 2005 bis 2009) eine Rückruf-Aktion. "Volkswagen behauptet, dass sie seitdem den Lackaufbau verbessert haben", so Auto Bild-Redakteur Matthias Moetsch. "Tatsächlich berichten auch Besitzer deutlich jüngerer Tourans von Gammel-Tanks. Außerdem tritt das Problem bei anderen EcoFuel-Modellen von VW auf."
+++12:22 Uhr+++
Nach seinem Rücktritt als VW-Konzernchef neigt sich für Martin Winterkorn wohl auch seine Zeit als Vorsitzender der Dachgesellschaft Porsche SE dem Ende entgegen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Konzernkreisen erfuhr, soll der 68-Jährige unter keinen Umständen an der Spitze der einflussreichen Unternehmens bleiben. Der Porsche SE gehört die Mehrheit von Volkswagen. Zuvor hatte „Spiegel Online“ berichtet, dass Winterkorn im Amt bleiben wolle. Ein Unternehmenssprecher wollte sich zu den Spekulationen nicht äußern, verwies am Freitagmorgen aber darauf, dass Winterkorn bei der Porsche SE weiterhin im Amt sei.