Geldanlage Jetzt mit Aktien verdienen

Kursstürze haben Anleger verschreckt. Sie parken ihr Geld auf Tagesgeld- Konten, vorsichtshalber. Doch in ein erfolgreiches Depot gehören auch Aktien. Mit welchen Strategien Sie chancenreich anlegen, welche Instrumente vor Risiken schützen.

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Illustration: Anleger reitet auf Börsenbullen Quelle: Thomas Fuchs

Ein Börsenroman in den Bestseller-Listen? In Deutschland ist das eine Überraschung. Nicht mal jeder zwanzigste Deutsche hält noch Aktien im Depot, in den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Aktionäre um gut ein Drittel gefallen. „Viel zu riskant“, meinen die meisten, und haben angesichts von Finanz-, Schulden- und Eurokrise Aktien den Rücken gekehrt.

Der Erfolg des Romans von Robert Harris („Vaterland“) deutet aber keineswegs eine Trendumkehr an. „Angst“ heißt das Werk – und spiegelt das Unbehagen an der Börse perfekt wider. Protagonist Alex Hoffmann, ein Hedgefonds-Manager, macht in der Krise Milliarden: „Unsere Algorithmen sind gerade bei Panik erfolgreich, weil der Mensch, wenn er Angst hat, immer auf vorhersehbare Weise reagiert“.

Vorhersehbar, aber nicht richtig. „Die Kunden sind nervös und wollen Risiken meiden“, beobachtet Ulf Niklas, Finanzberater aus Berlin, in der realen Welt. Viele werfen jetzt eine über Jahre sorgsam aufgebaute Vermögensstruktur über den Haufen, bunkern nur noch Tagesgeld oder stecken aus Angst vor Inflation und Eurokrise ihr ganzes Vermögen in Immobilien.

Sicher: In den vergangenen Jahren haben schwankende Kurse Aktionären einiges an Nerven abverlangt. Trotzdem ist das Risiko groß, dass Anleger mit ihrer Abneigung gegen riskantere und damit renditeträchtigere Investments schlecht fahren. Durchschnittlich 1,8 Prozent auf dem Tagesgeldkonto reichen schon jetzt nicht, um die aktuell 2,3 Prozent Inflation auszugleichen.

Aktien bieten als Sachwerte zumindest teilweise Schutz vor Inflation. Und nur über sie können sich Anleger an den produktiv erwirtschafteten Gewinnen einer Volkswirtschaft beteiligen. Es ist deshalb besser, mit angezogener Handbremse zu investieren, als überhaupt nicht im Kursaufschwung dabei zu sein. „Handbremse“ steht in diesem Fall für Streuung, Absicherung und ein paar psychologische Tricks.

Wer in der Krise nur Aktien hielt hat rund 22 Prozent des Wertes verloren

Zitate aus Robert Harris "Angst"

Schon jetzt ist der Dax seit Jahresanfang um fast fünf Prozent gestiegen. Die Warnungen vor einer Pleite Griechenlands, dem Zerfall der Euro-Zone und einer Rezession in Europa hatten die Kurse weit gedrückt. Doch es ist längst nicht ausgemacht, dass es dazu wirklich kommt.

Spätestens im zweiten Halbjahr rechnen Ökonomen in Deutschland wieder mit einer anziehenden Konjunktur: Die Auftragsbücher der Unternehmen sind voll, die Deutschen kaufen ein wie selten zuvor. So stieg der private Konsum im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent – der größte Zuwachs seit Beginn der Finanz- und Schuldenkrise.

Außerdem hilft der schwache Euro den exportstarken deutschen Unternehmen. Und die Europäische Zentralbank hat Staatsanleihen für über 200 Milliarden Euro gekauft und allein im Dezember 500 Milliarden Euro in kriselnde Banken gepumpt. Gelingt es, die Lage weiter zu stabilisieren, werden die Aktienkurse wieder deutlich zulegen.

Das Grundrezept für ein ausgewogenes Depot ist einfach: Anleger sollten ihr Geld streuen. Bewährt haben sich fixe Anteile für verschiedene Anlageklassen: So können sie je 30 Prozent ihres Vermögens in Aktien und Anleihen solider Unternehmen investieren, 25 Prozent in Gold und 15 Prozent als Tagesgeld parken.

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