Netzwirtschaft Die 100 wichtigsten Internet-Köpfe in Deutschland

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Platz 12, 13 und 14

Ralph Dommermuth Quelle: Pressebild

Platz 12: Ralph Dommermuth (United Internet)

Wenn es so etwas wie den personifizierten Turbolader gibt für den Massenmarkterfolg neuer Internet-Dienste in Deutschland, dann ist es Ralph Dommermuth.

Seit der heute 48-jährige Chef und Gründer von United Internet in den Neunzigerjahren dank seines Marketing-Geschicks den bis dato dümpelnden Bildschirmtext-Dienst BTX der Deutschen Bundespost zum ersten deutschen Online-Erfolgsprodukt machte, hat der Westerwälder Unternehmer immer neue Geschäftsfelder im Internet erobert.

Ob kostenfreie E-Mail-Konten, die schnellen DSL-Turbo-Online-Zugänge oder Web-Hosting für jedermann: Dommermuth erfindet zwar keine neuen Internet-Dienste. Fast immer aber hat er entscheidende Innovationen der Branche früh erkannt und sie jedes Mal mit einem seiner Unternehmen für das Massengeschäft erschlossen. Die Konkurrenz darf das getrost als Drohung verstehen: Denn aktuell macht er mit Kampfpreisen mobile Internet-Zugänge fürs Handy zum Bestseller.

Platz 13: Ralf Kleber (Amazon Deutschland)

Mehr als ein Jahrzehnt arbeitet Ralf Kleber schon für den Online-Händler Amazon. In der schnelllebigen Internet-Branche ist das eine halbe Ewigkeit. Doch dadurch hat Kleber auch harte Jahre miterlebt, damals, als Amazon 2001 kurz vor dem finanziellen Aus stand. Zu der Zeit war er noch für die Finanzen verantwortlich.

2002 rückte er dann auf den Posten des Deutschland-Chefs auf – und seitdem gibt es viel Lob für seine Arbeit. Das Deutschland-Geschäft gilt heute als Vorbild für den gesamten Konzern. Immerhin gelingt es Kleber seit Langem, den großen Rivalen Ebay auf Abstand zu halten.

Viele in der Branche fragen sich nun: Kann Amazon den Erfolg mit dem Tablet-Rechner Kindle Fire in Deutschland wiederholen? Der scheint – zunächst in den USA – eine erste ernst zu nehmende Konkurrenz zu Apples iPad zu werden.

Die Folgen für die Web-Branche sind enorm: Mit dem neuen Gerät entsteht ein mächtiger, neuer Vertriebskanal für Medieninhalte und Apps – und davon leben auch zig Startups und Programmierer in Deutschland.

14: Tobias Ragge (HRS)

Tobias Ragge Quelle: Pressebild

Der Boom der App-Ökonomie stand noch bevor, da zeigte Tobias Ragge schon jedem Gast stolz die HRS-App auf seinem Blackberry. Als erstes Hotelportal weltweit bot der Kölner Zimmervermittler 2009 die Möglichkeit, vom Handy aus Hotels zu reservieren. „Das ist die Zukunft“, schwor Ragge. Der heute 35-Jährige hat recht behalten. Es sind Ideen wie der frühe und konsequente Weg ins Netz, die HRS zum größten deutschen Hotelzimmervermittler und zu einer der erfolgreichsten Internet-Firmen Deutschlands gemacht haben.

Mit dem Kauf der Nummer drei im Markt, Hotel.de, hat Ragge die Dominanz 2011 noch ausgebaut. Angesichts von nun rund 60 Prozent Marktanteil regt sich der Widerstand der Hoteliers – zuletzt gegen die Erhöhung der Provision von 13 auf 15 Prozent. Das Bundeskartellamt schickte HRS gar eine Mahnung wegen unlauterer Praktiken. Insofern ist Ragge nicht nur Vorbild für die ökonomische Erschließung des Netzes. Manchem Internet-Unternehmer dürfte der wachsende Widerstand gegen HRS auch Mahnung sein, es bei der Online-Expansion nicht allzu forsch anzugehen.

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