Netzwirtschaft Die 100 wichtigsten Internet-Köpfe in Deutschland

Seite 9/10

Platz 15, 16 und 17

Stephan Uhrenbacher

15: Stephan Uhrenbacher (9flats)

Er ist ein alter Hase in der deutschen Gründerszene: Das Reiseportal Travelchannel.de, der Bewertungsdienst Qype und der Öko-Web-Laden Avocado Store gehen auf sein Konto. Zwischendurch saß der 43-Jährige auf Managerposten beim Reisevermittler Lastminute.com und bei der Versandapotheke DocMorris. Zurzeit beschäftigt Stephan Uhrenbacher vor allem das neue Zimmervermittlungsportal 9Flats, eine Kopie des kalifornischen Startups Airbnb. „Dabei konzentrieren wir uns auf den mitteleuropäischen und deutschen Markt, und da gibt es noch sehr viel Arbeit“, sagt er. Aber auch fremde Startups beschäftigen Uhrenbacher. Mit seinem Netzwerk Upspring investiert er in junge Web-Firmen. Besonders im mobilen Internet sieht er aktuell riesiges Potenzial: Wer heute noch kein Smartphone habe, werde in fünf Jahren eines besitzen, prognostiziert Uhrenbacher. Und nicht nur die Zahl der Geräte werde sich vervielfachen. „Wir werden Apps sehen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.“

16: Mike Butcher (Techcrunch Europe)

Neben allen konsumentenorientierten Innovationen hat das Netz auch eine neue Art von Medien hervorgebracht. Als kleine Blogs gestartet, gehören viele von ihnen heute zu den wichtigen Informationskanälen der Web-Szene. Das US-Blog Techcrunch ist das bekannteste Beispiel dafür. Dessen Europachef Mike Butcher hat somit Einfluss auch auf die deutsche Startup-Szene: Egal, ob es um Finanzierungsrunden geht, Übernahmen oder Unternehmen in Schieflage: Oft bringt es der britische Blogger zuerst. Und so ist er auch ein gern gesehener Gast auf Konferenzen. „Ich versuche, so häufig es geht, in Berlin zu sein“, sagt er.

17: Peter Schaar (Datenschutzbeauftragter)

Peter Schaar, der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, ist mal Held, mal Albtraum der deutschen Netzszene. Denn der 57-Jährige legt sich bei Bedarf mit jedem an. Mal geißelt er Google oder Facebook für übereifrige Datensammelei. Dann kritisiert er das E-Government der Bundesregierung als zu restriktiv. Fachlich unabhängig, dienstlich dem Bundesinnenminister unterstellt, hat Schaar zwar keine Durchgriffsrechte im Datenschutz. Doch er wirkt durch die Kraft des Wortes, das er mal im direkten Kontakt mit Kanzlerin und Ministern und oft über sein Facebook-Konto verbreitet. Schaars Segen gilt Internet-Unternehmen teils sogar als Qualitätskriterium. Wenn er zufrieden ist, gilt das in der Zentrale als weltweite Freigabe für Online-Angebote, berichtet ein deutscher Microsoft-Manager.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%