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Corporate Citizenship „Soziale Mobilität eröffnet neue Märkte“

Versicherer Generali hilft benachteiligten Menschen mit seiner Stiftung The Human Safety Net. Leiter Patrick Hoffmann über Gründe für das Engagement, Schwerpunkte sowie die Beteiligung von Mitarbeitenden und Kund:innen.

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Patrick Hoffmann ist seit Mitte 2021 Head of Social Impact bei Generali Deutschland. Zuvor begleitete er den Aufbau der internationalen Stiftung The Human Safety Net und der zugehörigen Initiativen, die sich neben der Unterstützung von Geflüchteten auch dem Thema frühkindliche Bildung widmen. Quelle: Generali

Herr Hoffmann, wie und wann kam es zur Gründung von The Human Safety Net (THSN)?
Generali ist seit jeher stark gesellschaftlich engagiert. Im Jahr 2017 haben wir entschieden, unser Engagement neu zu bündeln und ihm einen klareren Fokus zu geben. Also haben wir uns gefragt: Wo liegen große Herausforderungen, zu deren Bewältigung wir mit unserer Expertise beitragen können, und welche Themen liegen unserer Belegschaft am Herzen? So haben wir uns auf die Entfaltung des menschlichen Potenzials durch soziale Inklusion festgelegt und arbeiten seither in 23 Ländern weltweit daran. Die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt ist beispielsweise ein wichtiges Thema – gerade auch der Ansatz, Geflüchtete zur Gründung von Unternehmen zu befähigen.

Ist es im Hinblick auf rasch gelingende Integration nicht leichter, Neuankömmlinge in ein normales Arbeitsverhältnis zu vermitteln?
Nicht unbedingt. Statistiken belegen, dass ein Viertel aller neu gegründeten Unternehmen in Deutschland von Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund aufgebaut werden. Dass jemand mit einem solchen Hintergrund ein Unternehmen gründet, ist also doppelt so wahrscheinlich wie bei jemandem, der in Deutschland geboren ist – ein enormes Potenzial.

Wie sieht Ihre Unterstützung für Geflüchtete, die ein Unternehmen gründen wollen, konkret aus?
Für Menschen mit Flüchtlingsstatus ist es beispielsweise sehr viel schwieriger, an eine Finanzierung zu kommen. Wir helfen bei der Suche nach geeigneten Partnern. Geflüchtete müssen sich zudem in einem völlig neuen wirtschaftlichen Kontext orientieren und an ein neues Denken anpassen. Ein Restaurant in Deutschland zu gründen, ist mit ganz anderen Regularien verbunden, als es das vielleicht in Syrien war. Wir vermitteln das nötige Systemwissen, damit ein solches Vorhaben gelingt. Wer nicht hier aufgewachsen ist, hat überdies keine Kontakte aus der Schul- und Studienzeit oder einer früheren Berufstätigkeit, die ihm als Investor:innen, Partner:innen oder Kund:innen dienen können. Wir helfen Geflüchteten deshalb auch dabei, solche Netzwerke aufzubauen.

Ein Versicherer ist ein auf Profit ausgerichtetes Wirtschaftsunternehmen. Warum investiert Generali in eine Initiative wie THSN?
Unternehmen, die allein auf Profit ausgerichtet sind, sind heute nicht mehr zukunftsfähig. Wir müssen auch die großen Herausforderungen, die ökologischen und die sozialen, angehen. Wir glauben, dass es einen handfesten Business Case für unseren Beitrag zu einer besseren Gesellschaft gibt: Das zusätzliche Engagement verleiht der Tätigkeit unserer Mitarbeiter:innen zum einen mehr Sinn, als wenn sie nur für den Gewinn des Unternehmens arbeiten. Zum anderen ist das Kernziel der Programme soziale Mobilität. Diese eröffnet neue Märkte für alle Unternehmen. Wenn wir nur eine stetig schrumpfende traditionelle Mittelklasse bedienen, gehen uns irgendwann die Kund:innen aus. Deshalb ist soziale Mobilität meiner Meinung nach auch ein Schlüssel zum langfristigen Unternehmenserfolg.

Start-ups von Geflüchteten, die einen positiven Beitrag für Gesellschaft und Umwelt leisten, ist beim von WirtschaftsWoche und Generali verliehenen Sustainable Impact Award (SIA) sogar eine eigene Kategorie gewidmet. Warum?
Wir glauben, dass wir Hürden für Geflüchtete als Existenzgründer:innen abbauen können, indem wir ihre Geschichten stärker hervorheben und zeigen, wie erfolgreich Integration auf diesem Weg verlaufen kann. Zudem sehen wir unser Programm nicht als reine Arbeitsmarkt-Maßnahme, sondern auch als Chance, das Narrativ zu verändern, das in unserer Gesellschaft über Migration und Geflüchtete existiert. Denn wir sollten Zuwanderung – egal aus welchen Gründen – nicht als Belastung, sondern als Chance begreifen. Geflüchtete bringen oft eine neue Sichtweise auf alte Probleme mit und ermöglichen so Innovation.

Generali motiviert seine Mitarbeiter:innen, sich im Rahmen von THSN zu engagieren. Wie funktioniert das in der Praxis?
Kernstück dabei ist ein großangelegtes Volunteering-Programm. Wir wollen das Know-how und die Netzwerke unserer Mitarbeiter:innen nutzen, um Programme unserer Kooperationspartner zu unterstützen. Das geschieht durch Workshops zu Themen wie Vertrieb, Versicherungen, Marketing oder zur Nutzung sozialer Medien – Mitarbeiter:innen dürfen dafür pro Jahr einen Tag ihrer Arbeitszeit nutzen. Das kann aber auch ein Mentoring sein, bei dem eine Gründerin oder ein Gründer über einen längeren Zeitraum hinweg unterstützt wird durch die Vermittlung von Kontakten oder Begleitung bei Behördengängen. Solches Engagement findet dann natürlich auch in der Freizeit unserer Kolleg:innen statt.

Auch Ihre Kund:innen sind eingeladen, sich an der Initiative zu beteiligen…
Das stimmt. Wir organisieren mehrmals im Jahr Fundraising-Kampagnen, um die finanziellen Ressourcen von The Human Safety Net zu ergänzen und nachhaltiger aufzustellen. Hier können auch Kund:innen einen Betrag leisten. Wir wollen das noch gezielt ausbauen und weitere Möglichkeiten der Mitwirkung schaffen. Denn es geht uns ausdrücklich darum, mit Human Safety Net eine Plattform zu etablieren, auf der viele Partner mitwirken können.

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