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Soziales Engagement Wie Finanzbildung benachteiligte Familien stärkt

Ein Projekt der Generali-Stiftung „The Human Safety Net“ zeigt Eltern in schwierigen Lebenslagen, wie sie ihre finanzielle Situation verbessern. Das übergeordnete Ziel: Kindern die bestmögliche Förderung sichern.
Der Kursleiter stellt eine provokante Frage: „Ist ein Smartphone Luxus oder ein Grundbedürfnis?“ Die Eltern im Familienzentrum in Köln tauschen unsichere Blicke aus und denken nach. Dann lädt der Kursleiter sie ein, Position zu beziehen. Der Raum wird symbolisch in zwei Hälften geteilt: Links versammeln sich die Befürworter des Luxus-Arguments, rechts diejenigen, die ein Smartphone für unverzichtbar halten.
Zögernd nehmen die Eltern ihre Plätze ein und beginnen, ihre Argumente auszutauschen: Für die einen genügt ein altes Handy – ein modernes Smartphone sei unnötig. Andere verweisen darauf, dass sie keinen Computer besitzen und ohne Smartphone weder Arbeit suchen noch mit ihrer Familie im Ausland kommunizieren können. „In dieser Diskussion gibt es keine falschen Antworten“, betont André Hamann vom Verein Lernende Region – Netzwerk Köln, einem der Träger der Finanzbildungs-Kurse für Eltern.
„Jede Familie hat ihre eigene Perspektive – und genau darüber wollen wir in den Kursen sprechen“, erklärt Hamann. Der Austausch bringe Menschen mit ähnlichen Herausforderungen zusammen und ermögliche es ihnen, gemeinsam über finanzielle Prioritäten nachzudenken. Für Hamann ist genau das einer der Erfolgsfaktoren des Projekts „Finanzielle Gesundheit für Eltern“, dessen Konzept The Human Safety Net, die Stiftung des Versicherers Generali, in Zusammenarbeit mit der niederländischen Kinderhilfsorganisation Aflatoun entwickelt hat. Ähnliche Modelle haben The Human Safety Net und Aflatoun bereits in zwölf anderen Ländern etabliert.

Begrenzte finanzielle Mittel klug einsetzen
Den von Hamann beschriebenen Austausch auf Augenhöhe hält auch Astrid Berns, Programmmanagerin bei The Human Safety Net in Deutschland, für zentral. „Sozial benachteiligte Eltern geben einander Tipps und erleben, dass sie mit ihren Herausforderungen nicht allein sind. Dieser Austausch baut nicht nur Scham ab, sondern stärkt auch ihr Selbstbewusstsein“, erklärt sie. Die Treffen finden bewusst in vertrauten Räumen wie Familienzentren oder Kitas statt und werden von speziell geschultem Personal geleitet.
Die finanzielle Bildung der Eltern verfolgt dabei vor allem ein Ziel: die bestmögliche Förderung ihrer Kinder sicherzustellen. „Gerade in den ersten sechs Lebensjahren der Kinder können Eltern ihnen durch richtige Weichenstellungen Chancen auf eine bessere Zukunft eröffnen“, sagt Berns. Das Programm richtet sich an Eltern, die durch ihre Migrationsgeschichte, Arbeitslosigkeit, ihre Rolle als Alleinerziehende oder andere Faktoren benachteiligt sind – und oft nicht wissen, wie sie ihre begrenzten finanziellen Mittel effizient einsetzen können.
Drei Module vermitteln dabei praxisnahe Inhalte: „Einführung in die finanzielle Gesundheit“, „Sparen und Ausgeben“ sowie „Grundlagen der Budgetierung“. Die Teilnehmenden lernen beispielsweise, Haushaltsbücher zu führen, Sparziele zu setzen und Notfallrücklagen aufzubauen. „Es geht darum, vorhandene Mittel effizient zu nutzen und gleichzeitig vorzusorgen, damit finanzielle Engpässe nicht zum völligen Zusammenbruch führen“, erklärt Hamann. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung von Kenntnissen über verfügbare Beratungsangebote und Zuschüsse für Familien, etwa für Sportvereine, Schulausflüge oder Schulmaterialien, die vielen Familien unbekannt sind.
Pilotprojekt mit Wachstumsperspektive
Das von der Generali-Stiftung initiierte Projekt hat bereits Pilotphasen in Köln, Aachen und Stuttgart durchlaufen. Dort boten Träger wie Lernende Region oder Caritas die Finanzbildungs-Kurse an. Rund 170 Eltern nahmen teil, die Rückmeldungen sind laut Hamann durchweg positiv.
Seit Februar 2025 wird das Projekt deutlich ausgebaut – auch durch die Gewinnung neuer Finanzierungspartner, erklärt Berns. Zudem ist geplant, die zentralen Inhalte als Open-Source-Material bereitzustellen, um sie weiteren Bildungsinitiativen zugänglich zu machen. Dabei gehe es nicht nur um didaktische Inhalte, sondern auch um wertvolles Erfahrungswissen, ergänzt Hamann.
Aufwand, der sich nach Hamanns und Berns‘ Überzeugung unbedingt lohnt. „Für die teilnehmenden Familien macht dieses Programm einen echten Unterschied“, betont Berns. Eltern erhielten nicht nur praktische Werkzeuge für den Alltag, sondern auch das Wissen, wie sie ihre Kinder im Rahmen ihres Einkommens so gut wie möglich fördern können. Hamann fügt hinzu: „Wenn Eltern nach einem Workshop sagen, sie wollen jetzt ein Sparschwein kaufen – dann wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“