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Sustainable Impact Award Das sind die Sieger des Nachhaltigkeits-Preises

WirtschaftsWoche und Generali haben nachhaltig agierende Mittelständler mit dem Sustainable Impact Award prämiert. Es zeigt sich: Kleine und mittlere Unternehmen entwickeln starke Ideen – und sichern so ihren Erfolg.
Auf den ersten Blick koste Nachhaltigkeit vor allem Geld, gesteht Stefan Lehmann zu. Doch der Deutschland-Chef des Versicherers Generali ruft dazu auf, die Chancen dieser Investition zu sehen: „Wir in Europa können beim enkeltauglichen Wirtschaften vorweg gehen – und so auch Arbeitsplätze sichern.“ Es seien gerade kleine und mittlere Unternehmen, die sich oft in besonderer Weise für Nachhaltigkeit engagierten, lobt Lehmann.
Das Ziel des Sustainable Impact Awards (SIA): Solchen Unternehmen mit Vorbildcharakter eine Bühne zu bieten. Dass Nachhaltigkeit dabei nicht nur Umwelt- und Klimaschutz meint, erläutert Lehmann auf eben dieser Bühne vor mehr als 150 Gästen der Preisverleihung im Münchner Werksviertel. „Es geht vielmehr auch um soziale Verantwortung - dieser Aspekt wird künftig sogar noch wichtiger sein“, so Lehmanns Überzeugung.
Der Manager betont jedoch: Eine umfassende Nachhaltigkeits-Transformation kann nur gelingen, wenn Gesellschaft und vor allem Politik mitziehen. Eine Einschätzung, die Gunter Erfurt teilt. Der CEO des Schweizer Solarmodul-Produzenten Meyer Burger Technology erklärt im Gespräch mit Wirtschaftswoche-Chefredakteur Horst von Buttlar: Zum Absturz der einst florierenden deutschen Solarbranche vor einigen Jahren habe auch eine falsche Industriepolitik beigetragen.
Zwar bestehen weiterhin Wachstumschancen für die europäische Solarindustrie, nicht zuletzt aufgrund der jüngst forcierten Abkehr von fossilen Energieträgern. Doch Erfurt warnt: Die Gefahr, dass Betriebe und damit Arbeitsplätzen sowie Know-How in das außereuropäische Ausland abwandern, sei nicht gebannt. „Die USA etwa locken Cleantech-Unternehmen mit vielen Erleichterungen“, sagt Erfurt. Subventionen als staatliche Investition in Nachhaltigkeit – eine Strategie, die sich laut seiner Einschätzung auch für Europa lohnen würde.





Umweltfreundlicher und fairer Anbau von Kakao
Mit der Überzeugung, dass in Nachhaltigkeit investiertes Geld gut angelegt ist, rennt Erfurt bei den mit dem Sustainable Impact Award prämierten Unternehmer:innen freilich offene Türen ein. Ritter Sport aus dem schwäbischen Waldenbruch etwa setzt seit mehr als 30 Jahren auf ökologisch und sozial nachhaltigen Kakaoanbau, nutzt inzwischen umweltfreundliche Verpackungen und arbeitet an der Dekarbonisierung seiner Produktion. Lohn dieser Bemühungen ist der SIA in der Kategorie Impact of Product für nachhaltiges Produzieren.
Der Weg zur Nachhaltigkeit sei durchaus kostspielig gewesen, erklärt Tina Epple, zuständig für die Nachhaltigkeits-Kommunikation des Unternehmens. Als Familienbetrieb genieße Ritter zwar weitgehende Unabhängigkeit von externen Geldgebern. Doch bei Konsument:innen Verständnis für nachhaltigkeitsbedingte Aufpreise zu wecken, sei bis vor wenigen Jahren mitunter schwer gewesen. „Man kann sagen, wir haben fast 30 Jahre lang auf die Verbraucher:innen von heute gewartet“, so Epple.
Kürzer, aber genauso beeindruckend ist die Geschichte des Münsteraner Start-ups eeden. Es erhält den SIA in der Sonderkategorie Generali NewComer EnterPrize, die speziell junge Unternehmen mit einer nachhaltigen Geschäftsidee prämiert: 2019 gegründet, hat eeden ein chemisches Verfahren entwickelt, um bisher nicht recycelbare Alttextilien aus Baumwoll-Polyester-Mischfasern für neue Mode nutzbar zu machen. „Aus Altmaterial gewinnen wir eine Faser, die echter Baumwolle in ihren Eigenschaften nicht nachsteht“, verspricht Gründer Reiner Mantsch. Nun will eeden wachsen – 2024 steht die nächste Finanzierungsrunde an
Beheizen von Gewächshäusern mittels Geothermie
Wachstum schafft auch Gemüsebau Steiner, Sieger in der Kategorie Impact on Earth für effizientes und grünes Wirtschaften. Das Unternehmen zieht seine Pflanzen in mittels Geothermie beheizten Gewächshäusern heran und spart so an kalten Tagen bis zu 80.000 Kubikmeter Erdgas. Für Geschäftsführer Wolfgang Steiner nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern eine Möglichkeit, gesellschaftliche Verantwortung in Zeiten der Energiekrise wahrzunehmen: Sein Betrieb versorgt am Firmensitz Kirchweidach in Bayern die Bürger mit Fernwärme.
Die Bedeutung sozialen Engagements kennt auch Vetter Pharma aus Ravensburg, Sieger in der SIA-Kategorie Impact of Social Engagement, in der es um soziales Engagement im Unternehmen und in der Region geht. Das Unternehmen stellt lebensnotwendige Medikamente her und sorgt für die Gesundheit seiner Mitarbeiter:innen: Sie erhalten zum Beispiel einen Gesundheitspass, mit dem sie Angebote wie Impfungen oder ein Hautkrebs-Screening wahrnehmen können. Sprachkurse sowie eine Kampagne gegen Vorurteile fördern zudem Diversität und Inklusion. Henryk Badack, Senior Vice President für Internes Projektmanagement bei Vetter, sieht den Schlüssel zum hohen Engagement der Belegschaft in der Haltung hinter diesen Bemühungen: „Wir verstehen uns als Familie.“
Kühlen allein mit der Kraft von Wasser und Luft
An ein echtes Familienunternehmen geht der SIA in der zweiten Sonderkategorie Generali SME EnterPrize für besonders umfassendes nachhaltiges Handeln: Pervormance International aus Ulm. Die Schwestern Sabine Stein und Gabriele Renner führen die Geschäfte des Herstellers kühlender Funktionskleidung. Pervormance-Produkte kühlen mit einer Leistung von bis zu 660 Watt – als Kältemittel dienen dabei nur Wasser und Luft, externe Energie wird nicht benötigt. Renner ist vom Erfolg ihrer Entwicklung überzeugt: In Zeiten des Klimawandels brauche es dringend neue Kühl-Konzepte, sagt sie. „Und wir haben eines im Angebot.“
Überhaupt hat sich die Erkenntnis, dass Nachhaltigkeit und unternehmerischer Erfolg Hand in Hand gehen, im Mittelstand durchgesetzt. Das belegt der im Rahmen der Preisverleihung vorgestellte Sustainable Impact Report, für den 57 SIA-Bewerber zu ihrem Nachhaltigkeits-Engagement befragt wurden. Für fast alle Befragten ist ökologisch und sozial verträgliches Wirtschaften demnach bereits Teil der Unternehmens-Strategie, drei Viertel haben sich beispielsweise bereits konkrete CO2-Reduktionsziele gesteckt.
Bestrebungen, die durchaus mit Herausforderungen einhergehen, wie Dr. Sven Jung vom Handelsblatt Research Institute erklärt. Denn Schritte zum nachhaltigen Wirtschaften seien in der Regel mit Investitionen verbunden – und Ressourcen oft knapp. Der Report zeigt aber auch, dass sich Unternehmen durch solche Hindernisse nicht beirren lassen: „Die Mehrheit geht davon aus, dass ihre Nachhaltigkeits-Bemühungen sich künftig noch stärker auszahlen“, sagt Jung. Er erwarte daher in den kommenden Jahren weitere innovative Ideen für enkeltaugliches Wirtschaften – auch und gerade aus dem Mittelstand.