
Längst haben wir uns an die Katastrophenmeldungen der Klimaforscher gewöhnt: Schmelzende Polkappen, Dürren in den USA und gigantische Überschwemmungen in Europa. Kein Mensch ist mehr vom Klimawandel gefeit, und die Naturkapriolen machen vor keinem Land der Welt halt. Viele Unternehmen und Konsumenten verstärken daher ihre Bemühungen um ein besseres ökologisches Verständnis und um das Thema Nachhaltigkeit.
Mehr als die Hälfte der vom Marktforschungsfirma Quocirca in einer Nachhaltigkeitsstudie befragten IT-Einkäufer aus 500 Unternehmen in Europa misst dem Thema Nachhaltigkeit eine sehr hohe Bedeutung zu. Allen voran Unternehmen in Deutschland: 65 Prozent sehen das Thema als sehr wichtig oder zumindest wichtig an. Im Nachbarland Frankreich sind es nur 56 Prozent, im Vereinigten Königreich lediglich 46 Prozent der Befragten.
Deutsche Unternehmen haben häufig einen Nachhaltigkeitsverantwortlichen im Unternehmen und sind viel eher bereit, die Nachhaltigkeit als notwendigen Kostenfaktor zu betrachten, als vergleichbare Unternehmen in den Nachbarländern.
So lässt sich mit Druckern Energie sparen und die Umwelt schonen
Nachhaltiges Drucken fängt schon bei der Auswahl der Geräte an. Wer die IT-Betriebskosten senken will, sollte auch bei den Peripheriegeräten den tatsächlichen Bedarf ermitteln, rät die Deutsche Energieagentur (dena). So können überflüssige Kapazitäten von vornherein vermieden werden.
Multifunktionsgeräte verbrauchen weniger Energie bei der Herstellung und im Betrieb und bei der Fertigung weniger Material als die Einzelgeräte (Drucker, Kopierer, Fax, Scanner) zusammen, so dass auch beim Ausrangieren weniger recycelt werden muss.
Besonders sparsame Geräte sind mit dem Umweltzeichen „Energy Star" gekennzeichnet. Das Siegel wurde von der amerikanischen Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency) ins Leben gerufen und 2003 durch eine EU-Verordnung auch offiziell in Europa eingeführt.
Wie PCs und Notebooks verfügen fast alle Drucker, Faxgeräte und Kopierer über eine Energiesparautomatik. Diese sollte aktiviert werden. Bei manchen Geräten steht auch eine Stromspartaste zur Verfügung, die in Arbeitspausen oder während Meetings aktiviert werden kann. Nach Feierabend alle Geräte am besten komplett ausschalten.
Dass die deutschen Unternehmen hier eine Vorreiterrolle einnehmen, hat Gründe. Deutschland gilt lange Jahre als Pionier des nachhaltigen Wachstums. Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Aktieninstituts und des Sustainable Business Institutes (SBI) hat eine nachhaltige Entwicklung für zwei Drittel der börsennotierten Unternehmen in Deutschland eine hohe Bedeutung. Sie tun sehr viel für die Umwelt, reduzieren ihren CO2-Ausstoß und sorgen damit auch für einen guten Ruf bei ihren Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Kunden und Investoren. Fast alle DAX-Konzerne veröffentlichen mittlerweile Nachhaltigkeitsberichte, viele kleine und mittlere Unternehmen haben das Thema ebenfalls auf der Agenda, denn auch ihre Kunden verlangen mehr Nachhaltigkeit von ihnen. Je älter Konsumenten sind, desto wichtiger ist ihnen umweltbewusstes Handeln von Unternehmen. Das ergab eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung in 2015, die sie zum 45. World Earth Day, der UN-Klimakonferenz in Paris 2015, durchgeführt hatte. Die Zahlen sind beeindruckend: Fast Zweidrittel der Deutschen erwarten einfach, dass Unternehmen umweltbewusst sind.
Umweltschutz und Energieeffizienz gibt auch die Politik vor: Mit der so genannten Energiewende will sie bis 2050 den Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch auf 80 Prozent steigern, den Primärenergieverbrauch im selben Zeitraum verglichen mit dem Jahr 2008 um 50 Prozent senken und den Treibhausgasausstoß in Einklang mit den EU-Zielen um 80 bis 95 Prozent verglichen mit dem Jahr 1990 reduzieren.
Das ist auch dringend geboten, denn die Energiekosten hierzulande zählen zu den höchsten in ganz Europa. Daher achten Entscheider in Unternehmen bei Neuanschaffungen von Geräten verstärkt auf deren Energieeffizienz. Sogenannte „Green-IT“-Produkte liegen im Trend. Sie stehen nicht nur für eine umweltfreundliche Produktion, sondern auch für eine energieeffiziente Nutzung. Grüne Informationstechnik senkt die Stromkosten in Unternehmen und schont die Umwelt durch weniger CO2-Ausstoß.
Green-IT darf mehr kosten
Das machen Unternehmen übrigens nicht nur aus moralischen oder philanthropischen Gründen, sondern weil sie damit auch mehr verdienen. Laut einer Umfrage des Berliner Digitalverbands Bitkom ist ein niedriger Energieverbrauch für 84 Prozent der Kunden ein wichtiges oder sehr wichtiges Kaufkriterium. 80 Prozent der Befragten legen großen Wert auf gute Umwelteigenschaften – wie eine leichte Entsorgung. Fast 60 Prozent der Menschen sind bereit, für Green-ITK-Produkt einen höheren Preis zu zahlen. Jeder Fünfte würde beim Kauf von „grünen“ Geräten über zehn Prozent mehr ausgeben, vier Prozent sogar über 20 Prozent. Da machen die Unternehmen gerne mit.
Obwohl sich immer mehr Firmenlenker und IT-Chefs für grüne IT bei Rechnern, Servern und Notebooks interessieren, werden die Auswirkungen des Drucken oft vernachlässigt. Drucker, Multifunktionsgeräte und Kopierer stehen heute im kleinsten Büro und auf jede Büroetage. Doch ein unkontrollierter Druckbetrieb verursacht enorme finanzielle und ökologische Belastungen. Dazu kommt: Viele Unternehmen haben keinen Überblick, wie hoch ihr Druckaufkommen überhaupt ist und wissen auch nicht, wie sich dies reduzieren lässt.
Nach einer Befragung von mehr als 3.600 Mitarbeitern in Europa im Auftrag von Epson gaben 88 Prozent an, dass sie im Durchschnitt 21 Seiten am Tag drucken. Auch wenn sie die Menge der ausgedruckten Seiten nicht reduzieren, könnten sie schon durch einen einfachen Wechsel von Laser- auf Tintenstrahlgeräte über 80 Prozent Energie einsparen. Damit fielen auch bis zu 95 Prozent weniger Abfall und 95 Prozent weniger CO2-Ausstoß an. Ein einfacher Umstieg mit großer Auswirkung. Und schließlich fängt Nachhaltigkeit mit jedem kleinen Schritt an.