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Essay „Wie wir die Hoffnung wieder aufleben lassen“

Die großen Herausforderungen der Menschheit liegen im Erhalt des Planeten und der Zukunft für kommende Generation. Dafür braucht es Hoffnung und einen „New Humanism“ schreibt Giovanni Liverani, CEO von Generali Deutschland.
Ich möchte Ihnen gerne erzählen, was mein Interesse für ökologische Nachhaltigkeit erweckt hat und warum ich glaube, dass wir der jungen Generation Hoffnung geben müssen, die langsam schwindet.
Meine Faszination für Fragen um Umweltschutz und Nachhaltigkeit reicht zurück bis ins Jahr 1975. Zu der Zeit war ich ein 11jähriger Schüler. Eines Tages teilte unserer Lehrer die Klasse in thematische Gruppen und ich wählte „Ökologie und Umwelt“. Als junger Mensch zwischen Kindheit und Jugend besaß ich noch die für das Alter typische Naivität und konnte mir nicht vorstellen, dass die Welt auf einem falschen Weg sei.
Aber in dieser Arbeitsgruppe und später als Ingenieursstudent in den 80er Jahren lernte ich, dass die Ressourcen der Erde knapp werden, während Umweltverschmutzung und die Zahl der Weltbevölkerung schnell zunehmen. Eine 180-Grad-Drehung würde nötig sein, wenn die Menschheit in Interesse an ihrem Fortbestehen hat. Ich war schockiert – aber nicht hoffnungslos.
In den 70er, 80er und 90er Jahren kam mit der Erkenntnis, dass die Menschheit die Umwelt schädigt auch die Überzeugung, dass etwas unternommen werden kann, um den Prozess umzukehren. Aber irgendetwas änderte sich mit dem Beginn der 2000er-Jahre. Heute gehen wir davon aus, dass „unser Haus brennt“, hier und jetzt. Es geht nicht mehr länger um die Zukunft kommender Generationen. Es geht um uns.
Als Kind war ich besorgt, aber voller Hoffnung. Die heutige Jugend ist nur noch besorgt und die Hoffnung schwindet.
Die Reaktion der globalen Führer – zu wenig, zu spät
Erwachsene haben sich verbündet, um die Welt zu ändern. Bewundernswerte Verträge und Partnerschaften wurden unterzeichnet, zum Beispiel die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung und die Conference of the Parties. Viele Regierungen haben ihre Ambitionen zum Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft erklärt.

Ursula von der Leyen, die Präsidentin der EU-Kommission, startete 2019 den European Green Deal, der einen klimaneutralen Kontinent zum Ziel hat.
Trotz aller dieser Bemühungen – das Haus brennt noch. Und es brennt in einem nie zuvor gesehenen Tempo. Die wärmsten Jahre weltweit wurden seit 1998 gemessen, die oberen sechs Plätze belegen die vergangenen sechs Jahre. Der Ausstoß von Treibhausgasen stieg nach dem Jahr 2000 sogar noch stärker als im vorangegangenen Jahrhundert. Der Anteil an Kohlendioxid in der Atmosphäre ist seit 1990 um fast 50 Prozent gestiegen (1).
Die wichtigsten Fakten rund um den Sustainable Impact Award
Bewerbungen können bis zum 18. Mai 2022 auf award.wiwo.de/sia eingereicht werden. Der Termin für die Verleihung des Sustainable Impact Award 2022 wird noch bekannt gegeben.
Ihr Unternehmen ist nachhaltig? Teilen Sie ihre Bemühungen und Erfolge. Einreichungen sind möglich unter award.wiwo.de/sia
Die Initiative richtet sich an mittelständische Unternehmen innerhalb Deutschlands, die unter anderem folgende
Bedingungen erfüllen:
- Der in 2020 erzielte Umsatz darf nicht höher als 2,5 Milliarden Euro sein
- Die Anzahl der Mitarbeiter darf 10.000 nicht überschreiten
- Die Projekte müssen ein bereits nachweisbares Erfolgscontrolling vorlegen können
- Reine Projektideen werden nicht berücksichtigt
- Das Unternehmen muss länger als fünf Jahre am Markt sein, mit Ausnahme der Kategorie "SME Generali EnterPrize".
Im Angesicht von Notfällen reagieren globale Führer oft mit Zielen weit in der Zukunft. Der Green Deal der EU und das Pariser Abkommen haben beispielsweise ihren zeitlichen Horizont auf das Jahr 2050 gerichtet – und gar 2100.
Kein Wunder, dass junge Generationen sich beschweren, dass die Entscheider die nötigen Lösungen aufschieben und sie damit kommenden Generationen überlassen.
Die Rolle jedes einzelnen Menschen: Ein neuer Humanismus
Unlängst hatte ich das Vergnügen, meine Gedanken mit einem Freund von mir auszutauschen, der sich seit vielen Jahren für den Umweltschutz einsetzt – Reinhold Messner, der legendäre italienische Bergsteiger und Entdecker. Seine Rekorde sind legendär – der erste Mensch, der den Mount Everest ohne Sauerstoffmaske bestieg, der erste, der alle vierzehn Achttausender bestieg, der erste, der die Antarktis und Grönland ohne Hilfe von Tieren oder Maschinen durchquerte.
In all seinen Unternehmungen war ihm Respekt vor den extremen Umgebungen, denen er begegnete, wichtig. Er erklärte mir, dass obwohl Regierungen effektive Gesetze und Regeln erlassen müssen, und Unternehmen mit gutem Beispiel führen müssen, es eine Gruppe mit großem Einfluss gibt, die oft übersehen wird – jeder Einzelne. Jeder einzelne Mensch kann etwas bewirken – hier und heute.
Das Vertrauen in die Fähigkeit von Menschen, ihre eigene Zukunft durch ihren eigenen Erfindungsgeist, ihr Wissen und Kreativität zu ändern, kann in eine Revolution münden – die Ära des „New Humanism“.
In dieser Ära stellen wir den einzelnen Menschen in das Zentrum des System. Jeder Mensch kann und muss Entscheidungen treffen, die das Ziel verfolgen, die Welt für kommende Generationen besser zu hinterlassen als sie es ist. Und jeder einzelne muss entsprechend handeln.
Es sind in der Tat viele kleine tägliche Handlungen, die dazu beitragen können, die Welt zu verändern, wie zum Beispiel unnötigen Plastikmüll zu vermeiden, elektrische Autos zu fahren - oder gar nicht Auto zu fahren, Treppen statt Fahrstühle zu benutzen, „grüne“ Lösungen bei Investitionen und Vermögensaufbau zu wählen.
Nachhaltigkeit als Voraussetzung für Widerstandsfähigkeit
Schritt für Schritt wirken diese Handlungen ansteckend und Politiker, die vielleicht noch hinterherhinkten, müssen rasch handeln, um die sich entwickelnden Nachfragen ihrer Wählerschaft zu bedienen.
Nachhaltigkeit als Voraussetzung für Widerstandsfähigkeit
Man kann einwenden: Nun, wo wir uns einer unvorstellbaren Krise gegenübersehen und in manchen Fällen ums Überleben kämpfen, wie können wir aufgefordert werden, uns Nachhaltigkeit und dem „New Humanism“ zu widmen, wenn zudem ein weiteres Haus brennt – die globale Wirtschaft?
Ich denke, wir müssen die Frage umdrehen: Wie können wir ökonomisch prosperieren, wenn wir nicht nachhaltig arbeiten? Nachhaltigkeit ist die Voraussetzung für ökonomische Widerstandsfähigkeit. Nachhaltig zu sein bedeutet auch effizienter zu sein, weniger Ressourcen zu verschwenden, mehr zu sparen und innovativer zu sein. Nachhaltige Unternehmen zählen auch zu den profitabelsten (2).
Nachhaltig zu wirtschaften, bedeutet eben finanziellen Wohlstand für alle Shareholder in allen Kreisen und gleichzeitig das Vertrauen und die Loyalität der Kunden zu sichern, was sich in Krisenzeiten entscheidend erweisen kann.
Das Beispiel Generali Deutschland ?
Bei Generali Deutschland, Deutschlands zweitgrößtem Versicherungsunternehmen mit zehn Millionen Kunden und fast 10.000 Mitarbeitern, streben wir hohe Standards bei Nachhaltigkeit an und verinnerlichen den „New Humanism“-Ansatz.
In der Phase des Umbaus unseres Geschäfts zwischen 2015 bis 2019 führten wir beispielsweise ein, dass in jedem Treffen des Managements eine Diskussion über eine individuelle Kundenbeschwerde und deren Lösung stattfand. 2016 waren wir Pioniere mit Vitality, ein Programm für Wohlergehen, das gesünderes und nachhaltigeres Verhalten von Kunden unterstützen und fördern soll.
Diese Logik implementierten wir auch in anderen Segmenten der Versicherung, wie zum Beispiel Mobilität.
Vor drei Jahren hatte Generali Deutschland die Ehre, die Weltpremiere von The Human Safety Net zu starten. Das Hilfsprogramm ist inzwischen in 20 Ländern aktiv. An vielen Standorten bringen unsere Mitarbeiter vor Ort Initiativen ins Leben, die einen Einfluss haben. In Aachen beispielsweise motivieren wir die Kollegen zur Nutzung von E-Bikes statt Autos.
Ein Beispiel für das, was wir mit nachhaltigem neuen Humanismus meinen, ist aktuell der Covid Nothilfefond. Dieser spezielle Fond ist dafür eingerichtet, Kunden der Generali zu unterstützen, die an den Konsequenzen eines langen Lockdowns leiden.
Auf dem Höhepunkt der Pandemie hat Generali Deutschland einen Nothilfefond in Höhe von 30 Millionen Euro eingerichtet, der Kunden in Not hilft, die durch ausbleibende Einkünfte in vorübergehende Zahlungsschwierigkeiten gekommen sind oder medizinische Hilfe oder Unterstützung in Fragen des Rechts anbietet. Der Fond trug dazu bei, chirurgische Masken und medizinische Ausrüstung in Deutschland zu verteilen, in Zusammenarbeit mit Caritas Deutschland.
Es wurden digitale Werkzeuge entwickelt, um kleine und mittlere Unternehmen sowie auch einzelne Menschen zu unterstützen, die Hilfe benötigen und gegen die Einsamkeit kämpfen.
Doch auf das Erreichte stolz zu rein, lässt unsere 10.000 Kollegen nicht nachlässig werden. Mit dem „Project Green“ verfolgen wir noch höhere Ziele, um Nummer 1 der Versicherer zu werden auch in Hinblick auf Nachhaltigkeit. Sie ist nicht unser Hauptantrieb in unserem Kerngeschäft. Wir möchten auch in unserer Branche alle Beteiligten zu ambitionierten Klima- und Umweltzielen aufrufen.
Gebt den kommenden Generationen ihre Hoffnung zurück
Ich bin davon überzeugt, dass die derzeitigen Umstände, ausgelöst durch die Pandemie, eine einzigartige, einmalige Gelegenheit bieten. Es ist die Chance, unsere Prioritäten neu zu bewerten und nicht nur den Planeten, sondern auch die Menschen, die auf ihm leben in das Zentrum des Systems zu stellen. Es ist die Chance, unseren Kindern zu sagen: „Wir haben euch im Stich gelassen, aber wir sind bereit, unser Stillhalten wiedergutzumachen und eine bessere Welt für kommende Generationen zu hinterlassen“ – beginnend mit den Taten und Handlungen im Alltag. Es ist die Chance für Politiker und Wirtschaftsführer eine Erholung zu gestalten, die grün, nachhaltig, inklusiv, fair und humanistisch ist. Es ist die Chance, die Kritik und Hoffnungslosigkeit der Jugend in Engagement und Optimismus zu verwandeln. Es ist die Chance, dass ich – wieder – die gleiche Hoffnung spüre, die ich als 11jähriger Schüler gefühlt habe – jeder von uns kann die Welt verbessern, wenn wir es wollen.
Quellen:
1) T. Kompas, Van Ha Pham, Tuong Nhu Che, 2018s