Jahresbilanz Devisen Euro verliert fast zwölf Cent zum Dollar

Devisenanleger mussten beim Euro ein schwieriges Jahr durchleben. Im Vergleich zum US-Dollar verliert die europäische Gemeinschaftswährung knapp zwölf Cent. Anleger greifen dagegen beim Schweizer Franken zu.

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Das aktuelle Jahr bot für dedn Euro einige Belastungsproben. Quelle: dpa

HB FRANKFURT. Die Schuldenkrise beutelte die europäische Gemeinschaftswährung kräftig. Fast zwölf Cent hat der Euro in diesem Jahr zum Dollar eingebüßt. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Schuldenkrise in den Peripherie-Ländern der Euro-Zone. Am Donnerstag, dem letzten Handelstag des Jahres in Europa, präsentierte sich die Gemeinschaftswährung allerdings robust und stieg um 0,4 Prozent auf bis zu 1,3314 Dollar. Damit notierte sie fast genau in der Mitte ihrer Jahresspanne.

Vielen Anlegern steckt die Euro-Krise aber weiterhin in den Knochen; deshalb griffen sie zu dem als sicherer Hafen geltenden Schweizer Franken, der mit 1,2465 Franken auf einem Allzeithoch notierte. "Der Franken wird als Sicherungsgeschäft gegen die Risiken in der Euro-Zone genutzt", sagte Währungsstratege Ray Farris von Credit Suisse. "Wir brauchen eine Lösung für die Probleme in den Peripherie-Ländern der Euro-Zone, um den Aufwärtstrend des Franken zu stoppen."

Die Staats- und Regierungschefs der Euro-Länder hatten bereits im Mai und Dezember auf Gipfeltreffen Rettungspakete über mehrere hundert Milliarden Euro geschnürt. Damit sollten die angeschlagenen Mitgliedsländer gestützt, die Märkte beruhigt und somit die Gemeinschaftswährung gesichert werden.

Sein Jahrestief hatte der Euro im Juni, als er weniger als 1,20 Dollar kostete. Den Höchststand 2010 erreichte die Währung Mitte Januar bei 1,45 Dollar. Sein Allzeithoch markierte der Euro im Juli 2008 - zwei Monate vor der Lehmann-Pleite - mit 1,60 Dollar. Damit war er in etwa doppelt so teuer wie zu Zeiten seines historischen Tiefs im Oktober 2000.

Am Anleihenmarkt verlieh die rege Nachfrage nach US-Bonds dem Bund-Future am Donnerstag einen kräftigen Schub. Der Terminkontrakt stieg um 52 Basispunkte auf 125,29 Zähler. Die dem Kontrakt zugrundeliegende zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 2,955 Prozent.

Institutionelle Anleger kauften am Mittwochabend 64,2 Prozent der angebotenen US-Bonds mit siebenjähriger Laufzeit, was Analysten zufolge die höchste Quote dieser Käufer seit Juni 2009 gewesen ist. Die Anleihen wurden mit einer Rendite von 2,83 Prozent verkauft, insgesamt gingen 29 Milliarden Dollar bei dem Geschäft über den Tisch.

Etwas verhaltener war die Nachfrage bei der Auktion italienischer Papiere. Das Land, das wie andere südeuropäische Staaten mit immensen Haushaltsproblemen kämpft, verkaufte drei- und zehnjährige Anleihen für insgesamt sechs Milliarden Euro. Die Rendite italienischen Bonds mit zehnjähriger Laufzeit stieg auf 4,843 Prozent, der BTP-Future kletterte um acht Ticks auf 108,73 Punkte.

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