WestLB Prüfer sehen angeblich kontinuierliche Manipulation von Aktienkursen

Im Eigenhandel der WestLB seien kontinuierlich Aktienkurse manipuliert worden, heißt es in einem Magazinbericht. Das gehe aus mehreren Prüfberichten hervor, die der Bank und der Staatsanwaltschaft inzwischen vorlägen. Die WestLB hatte in Folge von Fehlspekulationen hohe Verluste zu verkraften.

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HB FRANKFURT/DÜSSELDORF. Der Finanzaufsicht BaFin liegen dem Vorabbericht des Magazins "Der Spiegel" zufolge Anhaltspunkte vor, wonach ein Mitarbeiter "marktbeeinflussende Absprachen" mit dritten Marktteilnehmern getroffen habe. Die Handelsüberwachungsstelle der Deutschen Börse habe festgestellt, dass dieser Mitarbeiter unzulässig beeinflussende Orders vor allem in die Schlussauktionen des jeweiligen Handelstages eingestellt habe. Die im Auftrag der BaFin tätige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG habe herausgefunden, dass die Bank praktisch den gesamten elektronischen Xetra-Handel in VW -Aktien dominiert habe.

Bei der BaFin war dazu am Samstag kein Kommentar zu erhalten. Ein WestLB -Sprecher sagte nur: "Wir kommentieren das nicht".

Aufgeflogen waren die Vorgänge, als im Eigenhandel der Bank 604 Millionen Euro Verlust durch Fehlspekulationen mit Aktien von VW, Metro und BMW angefallen waren. Der ehemalige Konzernchef Thomas Fischer und ein weiterer Vorstand mussten deshalb ihren Hut nehmen. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf, dabei wurden im Sommer auch Geschäftsräume der Wertpapierhandelsbank Lang & Schwarz durchsucht. Diese betonte damals, die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft richteten sich nicht gegen das Handelshaus selbst, sondern gegen einen Mitarbeiter, der der Beihilfe zur Untreue verdächtigt werde.

Die Zukunft der Bank ist unklar. Zuletzt hatten sich die Eigentümer für Fusionsverhandlungen mit der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) ausgesprochen.

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