Startup TV Smiles Belohnung fürs Werbung schauen

Mit Gutscheinen animiert das Startup TV Smiles Nutzer zum Werbung schauen. Das Konzept scheint zu funktionieren, mit neuem Kapital wollen die Gründer nun auch ins Ausland.

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Die Internetseite von TV Smiles erklärt, wie das System funktioniert Quelle: Screenshot

Für viele Zuschauer ist Fernsehwerbung ein notwendiges Übel, das Wegschalten während der Werbeblöcke ein gelernter Reflex. Das Berliner Startup TV Smiles versucht das zu ändern. 

Frederic Westerberg und seine Mitgründer Gaylord Zach und Christian Heins haben dazu eine Smartphone-App entwickelt, die Nutzer fürs Werbung schauen belohnen will.

Das Programm erkennt dazu verschiedene Werbespots, derzeit nach Angaben des Unternehmens 400 bis 800. Damit verknüpft sind kleine Spiele oder Quizze, bei denen die Nutzer Bonuspunkte bekommen, diese so genannten Smiles können sie in Gutscheine umwandeln. Während eines Werbeblocks soll die App durchschnittlich ein bis drei Werbespots erkennen, zu den Kunden gehören beispielsweise Wrigley oder Johnson & Johnson.

Das Konzept scheint anzukommen: „In den ersten sechs Monaten wurden bereits siebenstellige Kampagnenumsätze erzielt“, teilte TV Smiles mit. Die App wurde seit dem Start im Sommer 2013 mehr als eine Million Mal heruntergeladen, die aktiven Nutzer spielen laut Unternehmen über 90 Minuten pro Monat. „Bis heute wurden von den Usern mehrere hundert Millionen Smiles gesammelt und über 50 000 Prämien wie Mediamarkt-, H&M- und Amazon-Gutscheine eingelöst“, erklärt TV Smiles.

Finanzierungsrunde über fünf Millionen Euro

Beispielhafte Zahlen gibt es für eine Kampagne, mit der im November der Mitsubishi ASX beworben wurde. Dabei wurde am Anfang auf die App und ein Gewinnspiel, bei dem eines der Autos verlost wurde, hingewiesen. Innerhalb von zwei Wochen wurde der Spot 60 000 Mal erkannt, 50 000 Nutzer nahmen an dem Gewinnspiel teil.

Die Ergebnisse überzeugen auch Investoren, das 35-Mann-Unternehmen hat gerade fünf Millionen Euro Kapital eingesammelt. Hauptgeldgeber ist der französische Fonds Ventech S.A., der bereits in das Startup investiert hatte. Auch die German Startups Group, Brandenburg Ventures, die Magix AG und einige Business Angels legen nach. Neu dabei ist der Fonds e.ventures. Als nächsten Schritt visiert Westerberg nun auch neue Märkte an: „Wir möchten das frische Kapital nutzen, um erste Auslandsmärkte zu erschließen.“

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