MBA Die besten MBA-Schulen in England

Seite 2/2

Diese Platzierungen lassen sich die Unis gut bezahlen: 42.000 bis 44.000 Euro kosten allein die Studiengebühren. Die MBA-Studenten machen aus der Not eine Tugend: Wegen der hohen Gebühren ziehen es die meisten vor, in den günstigeren Zimmern auf dem Campus zu wohnen, zusammen mit den Studenten aller anderen Fachrichtungen. Dadurch sparen sie nicht nur Geld, sondern erleben gleichzeitig das einzigartige Campusflair der Universitäten hautnah mit.

Jeder MBA-Student kann auch alle anderen Vorlesungen besuchen – und dabei weltberühmten Professoren lauschen. In Cambridge lehrt zum Beispiel der Astrophysiker Stephen Hawking. Die MBA-Anwärter diskutieren beim Abendessen nicht im eigenen Kreis über Abschreibungen und Aktienkurse, sondern mit anderen Kommilitonen über griechische Philosophie oder Molekularbiologie.

Zwei Punkte unterscheiden Saïd und Judge deutlich: die Altersstruktur und die Zusammensetzung der Jahrgänge. Cambridge wird von Bewerbern wie Christoph Geidner bevorzugt, weil der Altersdurchschnitt mit 32 Jahren höher liegt als an anderen Schulen. Die Studenten müssen zudem mindestens drei Jahre gearbeitet haben. Für die Internationalität sorgt die Regel, dass maximal 15 Prozent der Studenten aus einem Land kommen dürfen.

Oxford dagegen nimmt auch sehr viel jüngere Studenten an, ein Minimum an Berufserfahrung fordert die Schule nicht. Fast die Hälfte kommt aus Asien, etwa 30 Prozent aus den USA. So kann eine Lerngruppe aus einem Berater aus Malaysia, einem Zahlenexperten aus Indien und einem Startup-Unternehmer aus Kanada bestehen. Zwangsläufig lernen die Teilnehmer hier die internationale Zusammenarbeit: Am Schluss eines Projekts bekommt die Lerngruppe eine gemeinsame Note.

Die Karriereberater der Top-Schulen haben keine Probleme, ihre Absolventen an große Unternehmen zu vermitteln. Die ersten Bewerbungsgespräche finden meist » schon vor Ort statt, wenn bei Industrie- oder Consulting-Wochen Unternehmen wie Shell, BMW oder McKinsey ihre zukünftigen Führungskräfte rekrutieren. Aber es funktioniert auch andersherum.

Der 27-jährige Thomas Richter wusste durch seine Position als Projektleiter bei Lufthansa Systems sowie zahlreiche Praktika in Großkonzernen wie Motorola und dem Finanzriesen HSBC, dass ihm die Arbeit in einer kleineren Firma besser gefallen würde. Deshalb beriet er während seines Abschlussprojekts an der Lancaster University Management School (LUMS) das kleine norwegische Technologieunternehmen bMenu.

Richter hatte eine Idee, wie Firmen ihr Intranet effizienter nutzen können. Zuerst ließ sich sein Chef nur schwer überzeugen. Doch Richter hatte an der LUMS nicht nur gelernt, dass es kleinen Unternehmen meist mehr bringt, auf hochwertige Produkte zu setzen, statt den Preis unter den der Konkurrenten zu senken: „Ich konnte mich und meine Ideen überzeugender präsentieren.“ Offenbar mit Erfolg: Seit seinem MBA-Abschluss arbeitet Richter in der Firma, seine Idee steht kurz vor der Umsetzung.

Eindeutiger Vorteil der kleinen Schulen ist der Preis. Zum einen kostet der Abschluss an Unis wie Lancaster und Cranfield zwischen 24.000 und 36.000 Euro. Zum anderen sind die Lebenshaltungskosten in den kleinen Uni-Städten niedriger. Zwischen 10.000 und 20.000 Euro zahlt ein MBA-Student für Wohnen, Essen und Bücher.

So bleibt nur die Entscheidung, welche Business School am besten zu einem passt: Wie viel kann man investieren? Will man für den Namen der Schule mitbezahlen? Möchte man ein Stadt- oder ein Campusleben führen? Ist die letzte Hürde des Englischtests GMAT genommen, kann der Sprint zum nächsten Karriereziel beginnen.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%