




Nicht nur Spitzenmanager wie Robert Koch und Martin van Vugt müssen sich immer wieder beweisen und damit ihre hohen Gehälter rechtfertigen. Den einen gelingt das besser, den anderen schlechter. Über Chefs schwebt stets das Damoklesschwert des Machtverlusts. Doch es gibt hilfreiche Strategien: Sebastien Brion, Professor an der IESE Business School, hat sechs Schritte identifiziert, mit Hilfe derer sich Macht gewinnen und erhalten lässt. Wer weiß, wo Roland Koch und Martin van Vugt jetzt wären, wenn sie die Ergebnisse beherzigt hätten?
Sechs Schritte zur Macht
1. Wertvolle Fähigkeiten richtig einsetzen
Sie haben Fähigkeiten, die Ihrem Unternehmen weiterhelfen können? Können Sie Informationen vielleicht schneller einordnen als andere? Oder wissen Sie ganz genau, wie Sie Personen von sich und Ihren Ideen überzeugen können? Nur, wenn auch Ihre Kollegen davon überzeugt sind, bringen Sie Ihre Kompetenzen weiter. Selbstvertrauen ist dabei noch wichtiger als die bloßen Fähigkeiten. Wichtig ist außerdem Ihre Position im Unternehmen. Umgeben Sie sich mit anderen mächtigen Menschen. Kommt es in Ihrer Umgebung zu Konflikten, sollten Sie sich zwischen die Parteien schalten. Oftmals bedeutet dies einen Informationsvorsprung, den Sie wiederum für Ihre Arbeit gebrauchen können.
2. Mit Mitarbeitern kommunizieren
Um Macht zu erreichen, ist es wichtig, dass Sie Ihre sozialen Fähigkeiten und Ihr Kommunikationsverhalten ausbauen. Selbstreflektion und Weltoffenheit helfen Ihnen nämlich, besser mit Ihren Mitarbeitern zu kommunizieren und deren Gefühle besser einzuordnen. Lautes Sprechen und viele Gesten helfen Ihnen außerdem dabei, kompetenter und mächtiger zu wirken.
3. Macht verinnerlichen
Haben Sie erst einmal eine machtvolle Position erreicht, wirkt sich diese positiv auf Ihr Selbstbewusstsein aus und verstärkt sich dadurch immer weiter. In stressigen Situationen soll die Herzschlagrate mächtiger Menschen nicht so schnell ansteigen und der Körper schüttet Stresshormone wie Cortisol in geringerem Maße aus; sie sind nicht so anfällig für Stress. Machthabern fällt es außerdem leichter zu priorisieren und sich auf Relevantes zu fokussieren.
4. Verhalten und Umfeld im Auge behalten
Achten Sie auf Ihr Verhalten gegenüber Ihren Mitmenschen. Hierarchien verändern sich immer mal wieder; es kann vorkommen, dass man Sie im Zuge einer solchen Änderung degradiert. Studien zeigen beispielsweise, dass Machthaber sich anderen gegenüber oft aggressiv verhalten, vor allem, wenn Sie sich und Ihre Position bedroht sehen. Behalten Sie Augenmaß bei Entscheidungen und unterschätzen Sie nicht die Zeit, die Ihre Mitarbeiter für deren Aufgaben benötigen. Nehmen Sie gutgemeinte Ratschläge an.
5. Mitarbeiter fördern
Stellen Sie nicht Ihre Eigeninteressen über die Ziele Ihrer Organisation. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter an Ihrem Erfolg teilhaben, indem Sie sie fördern. Bestärken Sie andere darin, eigene Entscheidungen zu treffen und teamfähig zu agieren.
6. Bündnisse schmieden
Schmieden Sie Bündnisse, wenn Sie an der Macht bleiben wollen. Sie helfen Ihnen dabei, andere zu beeinflussen und eigene Ideen zu streuen. Unterschätzen Sie dabei aber nicht die Gefahr, dass Ihnen eine solche Verbindung im Zweifel auch einen Machtverlust bescheren kann. Umgeben Sie sich deshalb mit Menschen, bei denen Sie sich sicher sind, dass Sie nicht an Ihrem Stuhl sägen.