




Kanalisiertes Denken statt eigener Meinung, genormtes Verhalten statt authentischer Selbstständigkeit: Je höher Führungskräfte in der internen Hierarchie aufsteigen, desto mehr passen Sie sich an. Sie adaptieren die Meinungen und Verhaltensweisen, die im Unternehmen vorherrschen, nehmen Entscheidungen hin oder entscheiden selbst so, wie es von ihnen erwartet wird. Für die Unternehmen scheint das so erst einmal nicht schlecht:
Wo Übereinstimmung herrscht, ist auch Harmonie. Alles läuft smooth und ohne Reibungsverluste. Doch gleichzeitig bringen die Firmen sich damit um ihre Dynamik, werden handlungslahm. Denn die andere Seite der Medaille sieht so aus: Wo zu viel Homogenität und Anpassung herrscht, leidet auch die Kreativität, können keine Innovationen entstehen. Und im Wettbewerb haben die Unternehmen dann das Nachsehen.
So viel Ordnung wie nötig, so viel Unordnung wie möglich
Damit Unternehmen lebendig und innovationsfähig bleiben beziehungsweise werden können, brauchen sie, was der Kasseler Kreativitätsforscher und Organisationsentwickler Professor Olaf-Axel Burow als "vitalisierende Kräfte der Unordnung" bezeichnet. Sie müssen so viel Ordnung wie nötig schaffen, aber auch so viel Unordnung wie möglich zulassen.

Um dies wiederum hinzukriegen brauchen sie Menschen, die sich trauen, Gewohntes in Frage zu stellen, Vertrautes aus neuer Perspektive zu betrachten, scheinbar Unzusammenhängendes zusammenzubringen. Kurz: Die Unternehmen benötigen unangepasste Mitarbeiter und Querdenker, die sich auf neue abseitige Wege begeben, um kreative neue Lösungen für das Unternehmen zu finden.